Ärmelschoner

Handwerker in Mexiko (1905)
Egon Schiele Selbstporträt (1915)

Ärmelschoner, auch Schreibärmel, werden zum Schutz der Hemdärmel über diesen getragen. Der Ärmelschoner besteht im Wesentlichen aus einem Schlauch aus Leinengewebe und hat am oberen und am unteren Ende jeweils eine Kordel zum Zuschnüren.

Ärmelschoner wurden bis Mitte des 20. Jahrhunderts zum Beispiel von Buchhaltern benutzt, welche ihre Tabellen und Listen meist von Hand mit Tinte schrieben.[1] Auch Schriftsetzer arbeiteten beim Umgang mit Bleilettern oft mit Ärmelschonern. Diese schützten die Hemdsärmel vor Verschmutzung durch Tinte oder Druckerschwärze.Sie waren für Kochwäsche geeignet und ließen sich deshalb besser reinigen als Hemden. Selbst wenn sie nicht mehr zu säubern waren, waren sie doch um einiges preiswerter als ein neues Hemd.

Auch heute werden in manchen Berufen Ärmelschoner eingesetzt. So gibt es zum Beispiel Ärmelschoner aus Leder für Schweißer, Einwegärmelschoner aus Polypropylen, Polyethylen oder aus Zellstoff als Hygienemaßnahme für Heilberufe oder in der Lebensmittelindustrie sowie als Schutz vor Chemikalien für Laboranten. Ärmelschoner aus Gummi oder Latex können eventuell mehrmals wiederverwendet werden. Auch für die Arbeit in Küche oder Haushalt sind sie nützlich, in Kombination mit einer Schürze.

Für Rollstuhlfahrer gibt es ebenfalls Ärmelschoner, um die Ärmel insbesondere bei Regen vor Verunreinigung durch die Reifen zu schützen. Und bei der Schutzhundausbildung schützt ein Ärmling aus robustem Material zur Sicherheit den Arm.

Symbolische Bedeutung

Das Bild des Ärmelschoners wird (zumindest in Österreich) bis heute im übertragenen Sinne dafür verwendet, um seine gedachten Träger, wie verbeamtete oder unkündbare Büroangestellte, zu verunglimpfen, aber auch um ganz allgemein mangelnde Arbeitswilligkeit, geistige Trägheit oder Freizeitorientierung zu symbolisieren.[2]

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Ärmelschoner – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Early Office Museum Exhibits - 3 Männer mit Ärmelschonern. 1908, abgerufen am 17. März 2021 (englisch).
  2. Das Ende der Ärmelschoner. In: derStandard.at. 3. Juni 2008;.

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Egon Schiele Selbstdarstellung mit gestreiften Ärmelschonern 1915.png
Egon Schiele Selbstdarstellung mit gestreiften Ärmelschonern 1915
Mexican worker of carved leather in his shop, ca.1905 (CHS-1483).jpg

Mexican worker of carved leather in his shop, ca.1905
Photograph of a Mexican man who works with carved leather, ca.1905. He is sitting in his shop at a workbench near a window. On the table are numerous tooled leather parts. He his holding one up in his right hand. He has a dark moustache and a high forehead. He is wearing a shirt, vest, long tie, and sleeve protectors. Various tooled leatherware (purses, belts, etc.) is displayed on the wall behind him.
Call number: CHS-1483
Filename: CHS-1483
Subject (file heading): Mexico -- General
Part of collection: California Historical Society Collection, 1860-1960
Type: images
Part of subcollection: Title Insurance and Trust, and C.C. Pierce Photography Collection, 1860-1960
Repository name: USC Libraries Special Collections
Format: glass plate negatives
Microfiche number: 1-224-
Archival file: chs_Volume78/CHS-1483.tiff
Repository address: Doheny Memorial Library, Los Angeles, CA 90089-0189
Geographic subject (country): Mexico
Format (aacr2): 2 photographs : glass photonegative, photoprint, b&w ; 17 x 22 cm.
Rights: Digitally reproduced by the USC Digital Library; From the California Historical Society Collection at the University of Southern California
Project: USC
Accession number: 1483
Repository email: specol@usc.edu
Contributing entity: California Historical Society
Date created: circa 1905
Publisher (of the digital version): University of Southern California. Libraries
Format (aat): photographic prints; photographs
Legacy record ID: chs-m12348; USC-1-1-1-14140
Access conditions: Send requests to address or e-mail given. Phone (213) 821-2366; fax (213) 740-2343.
Coverage date: circa 1905
Subject (lcsh): Handicraft; Men