Umgekehrtes Frage- und Ausrufezeichen

Das umgekehrte Fragezeichen (¿) und das umgekehrte Ausrufezeichen (¡) sind Interpunktionszeichen, die in der spanischen Sprache verwendet werden. Frage- und Ausrufesätze werden im Spanischen mit dem umgekehrten Satzzeichen eingeleitet und enden (wie im Deutschen) mit einem Frage- oder Ausrufezeichen. Die Regel findet sich erstmals in der zweiten Auflage der Ortografía der Real Academia de la Lengua, die 1754 erschien.[1]

In der damaligen Diskussion wurde die Einführung damit begründet, dass man auch bei langen Sätzen von Anfang an wissen sollte, ob es sich um Fragen oder Ausrufe handelt, damit man sie beim Lesen entsprechend betonen könne.[2] Dies ist auch deshalb nützlich, weil im Spanischen zwischen Aussage- und Fragesatz kein Unterschied in der Wortstellung besteht. Mündlich wird die Unterscheidung durch die Satzmelodie erkennbar.

AussageformFrageform
DeutschDu liebst mich.Liebst du mich?
SpanischMe amas.¿Me amas?

Kodierung

„¡“ und „¿“ sind im ISO-Standard ISO-8859-1 bzw. -15 definiert und wurden in den Unicode-Block Unicodeblock Lateinisch-1, Ergänzung übernommen.

ZeichenISO 8859-15UnicodeHTML-EntitätE1
¡0xA1U+00A1¡AltGr + 5
¿0xBFU+00BF¿AltGr + 6
U+2E18

Unter Windows lässt sich das umgekehrte Ausrufezeichen (¡) mittels Alt + 173 auf dem Nummernblock erzeugen. Das umgekehrte Fragezeichen (¿) erhält man mit der Kombination oder Alt + 168 bzw. Alt+0191 – die zweite Variante ist bei nachfolgender URL-Kodierung zwingend erforderlich.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Irene Hernández Velasco: Por qué el español es el único idioma que utiliza signos de interrogación (¿?) y admiración (¡!) dobles. BBC, 25. September 2017, abgerufen am 6. April 2019 (spanisch).
  2. [...] hay periodos o cláusulas largas en que no basta la nota que se pone al fin y es necesario desde el principio indicar el sentido y tono interrogante con que debe leerse, [...] (zitiert nach Fussnote 1 (BBC))