Wozu braucht man einen Kranschein?

Der Kranführerschein - kurz Kranschein - ist Voraussetzung in Deutschland, um einen Kran bedienen zu dürfen. Das Dokument befähigt zum sicheren Führen von Kranen und soll zudem durch das erlernte Wissen verhindern, dass Unfälle aufgrund von mangelnden Kenntnissen und Fehlbedienung, Personen- und Sachschäden verursacht werden.


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Der interessante Job als Kranführer geht mit viel Verantwortung einher, dafür wird er in der Regel auch attraktiv vergütet. Die Einsatzmöglichkeiten für Kranführer sind groß, was diesen Beruf umso spannender macht. Krane sind nicht nur im Bauwesen unerlässlich, sie kommen auch in verschiedenen Bereichen innerhalb der Produktion und Logistik zum Einsatz.

Die Ausbildung zum Kranführer: So bekommt man einen Kranschein

Die Tätigkeit als Kranführer erfordert einen Kranführerschein als Nachweis einer spezifischen Ausbildung (Kranführerlehrgang), die einen Theorieteil sowie eine praktische Prüfung beinhaltet. Hierzulande wird das insbesondere in den Vorschriften § 29 DGUV und § 12 Betriebssicherheitsverordnung der Berufsgenossenschaften geregelt. Auch das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) ist relevant. Somit ist ein Kranschein nach DGUV für alle Personen Pflicht, die einen Kran bedienen möchten. Dabei kann es sich um einen großen Turmdrehkran handeln oder auch um einen LKW mit Ladekran.

Voraussetzungen für den Kranschein

Für den Erwerb eines Kranscheins ist ein Mindestalter von 18 Jahren vorgeschrieben. Auch werden ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache sowie ein Nachweis der körperlichen Eignung sowie gutes Seh- und Hörvermögen, vorausgesetzt. Ein solcher Nachweis kann in vielen Fällen beim Arbeitgeber eingeholt werden.

Jährliche Unterweisung - immer am Ball bleiben

Seit 2003 ist es für Inhaber eines Kranscheins Pflicht, an einer jährlichen Unterweisung zur Auffrischung des Wissens teilzunehmen. Im Rahmen dieser Fortbildung erfolgt auch eine Aufklärung über die neuesten rechtlichen Vorschriften, technischen Neuerungen und Punkte zur Gefahrenvermeidung.

Konkret: Gemäß §4 der DGUV Vorschrift 1 sind Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Kranführer mindestens einmal jährlich im Rahmen einer Unterweisung über die Gefahren und Möglichkeiten der Unfallverhütung aufzuklären.

Wie lange dauert der Kranführerlehrgang?

Das lässt sich leider nicht direkt und pauschal beantworten, da sich die Ausbildungsdauer auch nach Krantyp unterscheidet. Dennoch lässt sich sagen, dass die Ausbildung in vergleichsweise kurzer Zeit gemacht werden kann. Normalerweise dauert ein Lehrgang zum Kranführer circa zwei bis fünf Tage.

Zum Beispiel bietet das Haus der Technik e.V. (HDT) eine firmeninterne "Ausbildung zum Geprüften Kranführer" an, in einem Zeitraum von insgesamt drei Tagen - zwei Tage Unterricht und am dritten Tag Prüfungen in Theorie und Praxis. Der Vorteil bei diesem Lehrgang ist auch, dass der Unterricht vor Ort am Standort des Kunden durchgeführt wird. So erspart man sich die Reisezeit und damit verbundene Kosten.

Übrigens: Sollte die Prüfung zum Kranführer nicht gleich beim ersten Mal bestanden werden, kann diese auch wiederholt werden. Allerdings fallen dann die Prüfungskosten erneut an.

Kranführerschein - wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten für einen Kranschein hängen ebenso im Wesentlichen davon ab, für welchen Krantyp eine Ausbildung angestrebt wird. Die Preise für einen Kranschein variieren zwischen mehreren hundert bis einigen tausend Euro. Wird der Kranführerlehrgang im Rahmen einer Fortbildung bei seinem Arbeitgeber gemacht, werden die Kosten in der Regel auch von diesem übernommen.

Gut zu wissen: die verschiedenen Krantypen

Kran leitet sich aus dem altgriechischen Wort "Krane" ab und bedeutet Kranich. Krane, wie Menschen sie heute nutzen, bewegen schwere Lasten und können manuell oder kraftgetrieben werden. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Krantypen. Sie werden speziell an die jeweiligen Anforderungen bei Bauarbeiten, Logistik und Transport angepasst, dazu zählen:

  • Brückenkrane
  • Turmdrehkrane
  • Ladekran
  • Fahrzeugkrane
  • Portalkrane