Strom selbst erzeugen? So funktioniert es!


Serdynska

Steigende CO2-Preise, aber auch die Energiewende sorgen dafür, dass Strom immer teurer wird. Aus diesem Grund versuchen immer mehr Haushalte, Strom selbst zu erzeugen. Dazu stehen verschiedene Optionen zur Verfügung. Doch wie gelingt es, Strom autark herzustellen und wie können Haushalte überschüssigen Strom verkaufen?

Welche Möglichkeiten gibt es, Strom selbst zu erzeugen?

Die Stromversorgung ist im deutschsprachigen Raum sehr gut. Nicht nur Großstädte, auch kleine Dörfer sind vorteilhaft mit dem Stromnetz verbunden. Somit kann jeder Haushalt Strom beziehen und für sich nutzen. Dennoch erwägen immer mehr Menschen, Strom selbst zu erzeugen. Die Unabhängigkeit von Stromanbietern sowie die immer höher steigenden Kosten regen zum Umdenken an. Dank dem technischen Fortschritt ist das kein Problem. Durch Photovoltaik sowie Windenergie ist in den vergangenen Jahrzehnten der Weg zur autarken Stromversorgung geebnet worden. Gleichzeitig ist der Preis für die Installation von Anlagen stetig gesunken. Auch die Anwendung lässt sich von Interessenten leicht in die Tat umsetzen.

Wer also Strom selbst erzeugen möchte, kann sich von verschiedenen Energieversorgern unabhängiger machen und sogar noch ein wenig Geld dazu verdienen. Der Verkauf von Energie, die der Haushalt selbst nicht benötigt, ist durchaus sinnvoll. Möchten Besitzer von beispielsweise Photovoltaikanlagen ihren selbst erzeugten Strom, den sie nicht nutzen, verkaufen, erhalten sie von den zuständigen Netzbetreibern eine sogenannte Einspeisevergütung. Die Höhe dieser Vergütung ist im EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) genau festgelegt.

Dank dieser Prämisse ist es Haushalten demnach möglich, Strom selbst zu erzeugen, die Energiewende zu unterstützen und ein Stück Freiheit zu genießen. In diesem Zusammenhang können Interessierte mehrere Varianten ausschöpfen.

Welche Optionen können Haushalte nutzen, um Strom selbst zu erzeugen?

Es gibt einige vielversprechende Möglichkeiten, um erneuerbare Energien zu nutzen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern ist auch für den eigenen Geldbeutel interessant. Welche Varianten denkbar sind, wie sie sich umsetzen lassen und wie die Anwendung funktioniert, haben wir nachfolgend zusammengefasst.

Sonnenenergie dank Photovoltaik nutzen

Der Bau von Photovoltaikanlagen ist in Deutschland sehr beliebt. Immer mehr Solaranlagen sind in sogenannten Parkanlagen oder auf Hausdächern zu sehen. Sonnenlicht lässt sich nämlich sehr einfach in Energie umwandeln. Die hohen Einspeisevergütungen sorgen zudem dafür, dass sich zahlreiche Hausbesitzer beim Bau oder Kauf eines Eigenheims für diese Version der Energiegewinnung entscheiden.

Um Strom erzeugen zu können, ist jedoch die Installation von Sonnenkollektoren nötig, wie sie auf kleineskraftwerk.de erhältlich sind. Diese können im besten Fall auf dem Hausdach installiert werden. Sind die Solarzellen allerdings erstmal angebracht, nehmen sie die Energie der Sonnenstrahlen auf und wandeln diese in Strom um. Das gelingt durch positive Teilchen, die in den Solarzellen in Siliziumkristallen von negativen Teilchen abgetrennt werden. Durch diese Trennung lässt sich infolgedessen Strom erzeugen. Der nun entstandene Strom steht dem eigenen Hausnetz uneingeschränkt zur Verfügung und lässt sich direkt nutzen. Überschüssiger Strom kann wiederum in einem Solarspeicher zwischengelagert werden. Dazu stehen Lithium-Ionen-Batterien zur Verfügung.

Damit die modernen PV-Anlagen funktionieren können, ist es heutzutage nicht mehr zwingend nötig, auf volle Sonneneinstrahlung zu warten. Sehr gute Anlagen sind sogar in der Lage, selbst in sonnenarmen Zeiten ausreichend Strom zu erzeugen. Allerdings gilt auch hier die Grundlage, dass bei mehr Sonneneinstrahlung und ausreichend Solarpaneelen mehr Strom erzeugt wird.

Inzwischen nutzen immer mehr Haushalte PV-Anlagen – sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Je nach Größe der Anlage reicht der Strom vollkommen aus, um den eigenen Haushalt mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die Kraft des Windes durch Windräder nutzen

Ebenso wie Sonnenstrahlen steht auch Wind kostenfrei zur Verfügung. Mit einem Windrad können verschiedene Haushalte diese Energie für sich nutzen, um Strom zu erzeugen. Das Prinzip ist ebenso einfach wie simpel: Über ein Windrad kann der Wind für sich genutzt werden, der die Energie an einen Generator weiterleitet, der wiederum die Energie in Strom umwandelt. Der Strom gelangt im Anschluss an den Haushalt.

Anders als bei einer PV-Anlage ist es jedoch nötig, die Windkraftanlage, die auf dem eigenen Grundstück entstehen soll, behördlich genehmigen zu lassen. Zudem sind die Anlagen derzeit noch sehr groß. Der Einsatz von Windrädern im Bereich dicht besiedelter Wohnräume lässt sich demnach nicht immer einfach in die Tat umsetzen. Damit das jedoch in Zukunft besser funktionieren kann, sind Entwickler stets bemüht, die Windradtechnik zu verbessern. Somit sollen kleinere Anlagen schon bald in der Lage sein, selbst bei geringer Luftbewegung nutzbaren Strom zu erzeugen.

Anders als bei PV-Anlagen ist zudem die Entstehung von Betriebsgeräuschen zu bedenken. Diese können je nach Anlage relativ hoch ausfallen. Das ist den Rotoren geschuldet, die für die Inbetriebnahme unerlässlich sind. Wer sich jedoch nicht an der Geräuschkulisse stört, kann vom Wind und der damit verbundenen Kraft profitieren, um selbst Strom erzeugen zu können.

Der Strom lässt sich ebenso wie bei den Photovoltaikanlagen direkt für das eigene Netz verwenden. Überschüssiger Strom kann im Anschluss an das hiesige Netz abgegeben und somit verkauft werden.

Blockheizkraft sowie Brennstoffzellenheizung verwenden

Auch eine Kraftwärmekopplung ist für zahlreiche Haushalte interessant. Diese kann durch ein BHKW (Blockheizkraftwerk) oder eine Brennstoffzelle erzielt werden. Die Kraftwerke bieten die Option mittels Wärme Strom zu erzeugen. Die Funktionsweise ist dabei alles andere als kompliziert. Durch das Befeuern von Brennstoffen lässt sich Wärme gewinnen, die anschließend von Haushalten genutzt werden kann. Diese Energie wird an einen Generator weitergeleitet und kann anschließend zur eigenen Stromversorgung weiterverwendet werden.

Viele BHKW nutzen Erdgas, andere wiederum Holzpellets, Heizöl, Biodiesel, Pflanzendiesel oder auch Flüssiggas. Welche Möglichkeit für welchen Haushalt interessant ist, kann mit einem Energieberater vor der Installation des eigenen Kraftwerks genau abgeklärt werden. Die meisten Anlagen befinden sich im Kellerbereich eines Haushalts und sind somit platzsparend und diskret untergebracht.

Wie lässt sich selbst erzeugter Strom verkaufen?

Der Strom, der durch Photovoltaik, Windkraft oder Brennstoff erzielt, aber nicht verwendet wird, kann ins allgemeine Stromnetz weitergeleitet werden. Durch diese Maßgabe erhalten Haushalte eine Einspeisevergütung. Dementsprechend können Haushalte ihren nicht genutzten Strom weiterleiten und anderen Haushalten zur Verfügung stellen. Wie hoch die eigentliche Vergütung pro Kilowattstunde ist, hängt mitunter von der Nennleistung der jeweiligen Stromerzeugungsanlage ab.

Haushalte, die z.B. eine PV-Anlage nutzen, die mit einer Nennleistung von rund 10 kWp arbeitet, erhalten pro Kilowattstunde ungefähr 11,11 Cent. Liegt die Nennleistung hingegen bei 40 kWp, liegt die Vergütung bei 10,81 Cent.

Die Vergütung wird von Prüfern regelmäßig untersucht und angepasst, um den Ausbau von PV-Anlagen und anderen erneuerbaren Energieoptionen interessanter und lukrativer zu gestalten. Gleichzeitig sind Haushalte jedoch gut beraten, sich mit den Anschaffungs- sowie Unterhaltungskosten der Stromerzeugungsanlagen zu befassen. Wer sich für ein eigenes „kleines Kraftwerk“ interessiert, erhält den selbst erzeugten Strom zwar gratis, muss jedoch einiges beachten.

Die Stromkosten müssen nämlich bei der Steuererklärung angezeigt werden. Das gilt vor allem für Haushalte, die überschüssigen Strom weiterleiten und verkaufen. Für den Staat sind diese Haushalte „Unternehmer“, die ihre Einnahmen zu versteuern haben. Aus diesem Grund ist es wichtig, genau zu überlegen, welche Stromerzeugung sich lohnt, wie teuer die Anlagen sind und welche Vergütungshöhe Verwendung finden kann.