Nasennebenhöhlenentzündung - Sinusitis

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung, die im Fachjargon Sinusitis genannt wird, sind die Nasennebenhöhlen entzündet. Es handelt sich hierbei um eine häufige Erkrankung, die sich in den meisten Fällen durch einen Schnupfen bemerkbar macht, bevor sich die Schmerzen ausdehnen und zu Gesichtsschmerzen und hoher Druckempfindlichkeit führen. In den meisten Fällen ist der Verlauf dieser Erkrankung unkompliziert und ein rascher Genesungsprozess möglich.

 

Bild: Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung kann in 90 Prozent der Fälle innerhalb von sechs Wochen abklingen. Bildquelle: pixabay.com


Formen

Zu den Nasennebenhöhlen zählen beide Stirnhöhlen, beide Kieferhöhlen, beide Keilbeinhöhlen und die Siebbeinzellen. Bei einer Polysinusitis sind mehrere Nebenhöhlen von der Entzündung betroffen. Wenn sämtliche Nebenhöhlen entzündet sind, wird von einer Pansinusitis gesprochen.

Darüber hinaus wird unterscheiden zwischen einer Kieferhöhlenentzündung (Sinusitis maxillaris), bei welcher ausschließlich die Kieferhöhlen eine Entzündung aufweisen, und der Siebbeinzellentzündung. Diese beiden Formen weisen eine tendenziell höhere Häufigkeit auf als die folgenden. Im Weiteren wird zwischen einer Stirnhöhlenentzündung sowie einer Keilbeinhöhlenentzündung differenziert.

Eine andere Form der Unterscheidung wird durch die Einteilung in akuter und chronischer Nasennebenhöhlenentzündung dargestellt. Während eine akute Nasennebenhöhlenentzündung auf Viren und grippale Infekte zurückzuführen ist, ist eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung meist die Folge einer nicht ausgeheilten Infektion oder Veränderungen der Nebenhöhlen der Nase

Ursachen

Nasennebenhöhlen stellen Hohlräume dar, die unter anderem auch als Resonanzraum des Sprechens und Singens fungieren. Eine Reinigung dieser findet grundsätzlich vom Körper selbst statt. Durch ein produziertes Sekret der Schleimhaut gelangen Verunreinigungen mithilfe feiner Flimmerhärchen von den Nebenhöhlen in den Nasen-Rachenraum. Bei gereizten Schleimhäuten kann dieser Weg jedoch durch Schwellungen oder Verstopfungen nicht genutzt werden. Da das Sekret nicht wegtransportiert werden kann, werden die Durchgänge durch dieses blockiert. Folglich befinden sich sämtliche Viren, Bakterien und andere Schadstoffe in einem ausgezeichneten Nährboden, der ihre Vermehrung begünstigt. 

Im Falle von chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen tragen oftmals Faktoren, wie beispielsweise eine verkrümmte Nasenscheidewand, zu einem schlechten Abfluss des Sekrets bei. 

Symptome

Typische Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung äußern sich durch eine verstopfte Nase sowie Druckschmerzen im Gesicht. Darüber hinaus wird die Nasenatmung erschwert und der Geruchssinn eingeschränkt. Auch Fieber und Kopfschmerzen können in diesem Zusammenhang auftreten. Weitere Anzeichen sind Schmerzen im Zahn- und/oder Gesichtsbereich, Erschöpfung sowie Abgeschlagenheit. Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann auch von Husten, chronischer Müdigkeit und/oder Sehstörungen begleitet werden. Die Symptome einer akuten und chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen sind deckungsgleich. Sie sind oftmals sehr charakteristisch, sodass eine Diagnose und Behandlung rasch erfolgen kann. 

Verlauf

Oftmals folgt eine Nasennebenhöhlenentzündung auf eine Erkältung, die sich unter anderem durch einen Schnupfen kennzeichnet. Die Symptome sind zunächst sehr ähnlich einer Erkältung und können kaum differenziert werden. Sobald jedoch Schmerzen in bestimmten Gesichtsbereichen auftreten, handelt es sich in den meisten Fällen um eine Nasennebenhöhlenentzündung. Im Zuge einer Nasennebenhöhlenentzündung wird die Nasenatmung zunehmend erschwert durch eine Verstopfung der Nase und auch der Geruchssinn erheblich eingeschränkt. Ein weiteres Anzeichen auf diese lässt sich in einem erhöhten Schmerzgefühl, sobald der Kopf vorgebeugt wird, erkennen. 

Grundsätzlich beträgt die Dauer einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung zwischen acht bis vierzehn Tage. Als chronische Nasennebenhöhlenentzündungen werden solche klassifiziert, deren Symptome länger als drei Monate gegeben sind oder mindestens fünfmal jährlich feststellbar sind. Die Genesung einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kann mehrere Jahre benötigen. In manchen Fällen werden Patienten von ihr lebenslang begleitet. 

Ansteckung

Abhängig von der Ursache der Nasenhöhlenentzündung ist diese ansteckend oder eben nicht ansteckend. Wird diese durch Viren hervorrufen, so ist eine Ansteckung innerhalb der ersten sieben Tage durchschnittlich gegeben. Handelt es sich jedoch um eine Bakterielle Sinusitis, birgt diese kein Ansteckungspotenzial, da sie beispielsweise eine Folge einer Verstopfung der Nase, aufgrund derer das Sekret nicht abtransportiert werden konnte und sich Bakterien somit rasch verbreiten konnten, darstellt. Chronische Nasennebenhöhlenentzündungen sind unter keinen Umständen ansteckend, unabhängig ob diese durch Bakterien oder Viren verursacht wurden. Auch eine Nasennebenhöhlenentzündung, die durch eine verkrümmte Nasenscheidewand entstand, bringt keine Ansteckungsgefahr mit sich. Dasselbige gilt für solche Erkrankungen aufgrund von Allergien.  

Therapiemöglichkeiten

Bei einer akuten Nebenhöhlenentzündung wird eine unterstützende Medikation empfohlen, die eine Abschwellung der Schleimhaut fördert, wodurch die betroffenen Nebenhöhlen wieder freiwerden. Bei der Anwendung von Nasensprays gilt diesbezüglich zu beachten, dass sie keineswegs länger als sieben Tage in Verwendung genommen werden sollten, da dies die Nasenschleimhaut nachhaltig beeinträchtigen kann. Die Einnahme von Antibiotika ist bei dieser Erkrankung im ersten Schritt nicht sinnvoll. Erst, wenn sich die Symptome durch herkömmliche Mittel nicht lindern lassen, wird auf diese zurückgegriffen. 

Eine positive Wirkung auf den Heilungsprozess wird durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr von zwei bis 3 Litern Wasser täglich gefördert. Auch der Einsatz von Rotlicht und Wärme kann eine sichtliche Verbesserung hervorrufen.