nachtbriketts

Nachtbriketts sind verdichtete Holzbriketts, deren Konstruktion auf lange Gluthaltung und gleichmäßige Wärmeabgabe ausgelegt ist. Eingesetzt werden sie in geschlossenen Einzelraumfeuerungen wie Kamin- und Dauerbrandöfen, wenn über mehrere Stunden ein stabiler Wärmefluss ohne häufiges Nachlegen angestrebt wird. Maßgeblich für die Funktionsweise sind hohe Pressdichten bei geringer Restfeuchte, wodurch die Reaktionsoberfläche reduziert, die Ausgasung verlangsamt und eine ruhige Glutphase begünstigt wird. Das Verbrennungsverhalten ist weniger durch hohe Flammenspitzen als durch einen konstanten, planbaren Abbrand gekennzeichnet, der sich in typischen Wohn- und Werkstattanwendungen bewährt.

Herstellung und physikalische Kennwerte

Die Fertigung erfolgt in der Regel aus naturbelassenen Sägenebenprodukten wie Spänen und Mehlen, die unter hohem Druck zu formstabilen Einheiten verpresst werden. Chemische Bindemittel sind nicht erforderlich, da das im Holz enthaltene Lignin unter Druck und Temperatur die Partikel dauerhaft verbindet. Eine niedrige Restfeuchte reduziert Verdampfungsverluste zu Beginn der Verbrennung und erleichtert die saubere Ausgasung, während der hohe Verdichtungsgrad die Reaktionsoberfläche begrenzt und die Abbrandgeschwindigkeit verlangsamt. Ob rechteckige RUF-Formate oder zylindrische NESTRO-Varianten gewählt werden, ist für die Grundfunktion nachrangig; entscheidend sind die Dichte und die Formstabilität, weil sie Rissbildung, Krümeln und damit ungleichmäßige Verbrennungsverläufe minimieren.

Die Brennstoffqualität lässt sich über mehrere Kenngrößen beschreiben. Neben der Restfeuchte und dem Aschegehalt spielt die Schütt- beziehungsweise Packungsdichte eine Rolle, da sie Lager- und Transportlogistik beeinflusst und in der Feuerstätte zu reproduzierbaren Schichtungen führt. Hartholzanteile werden wegen der in der Praxis beobachteten Gluthaltung geschätzt, Mischungen mit geeigneten Weichholzanteilen können jedoch ein gutmütiges Anfahrverhalten unterstützen. Für den realen Heizwert ist nicht nur die stoffliche Zusammensetzung maßgeblich, sondern auch die Prozessqualität der Pressung, da Inhomogenitäten die Abbrandkurve stören können.

Verbrennung und Betriebstechnik

Der Einsatz in Kamin- und Dauerbrandöfen folgt einem wiederkehrenden Schema. Zunächst wird der Brennraum mit trockenem Anzündholz oder einem regulären Holzbrikett auf Betriebstemperatur gebracht, bis eine tragfähige Glutschicht besteht. Anschließend werden ein bis zwei Nachtbriketts aufgelegt und die Luftführung schrittweise in Richtung Glutbetrieb verändert: Die Primärluft wird reduziert, während die Sekundärluft so eingestellt bleibt, dass eine saubere Nachverbrennung der entstehenden Holzgase gewährleistet ist. In der Folge tritt das Flammenbild in den Hintergrund, der Prozess wird durch ruhige Glut dominiert, und die Wärmeabgabe verläuft über mehrere Stunden relativ konstant.

Die Länge des Abbrands wird von der Verdichtung, der Masse pro Stück und der Luftführung bestimmt. Eine zu frühe Drosselung in der Anheizphase führt zu unvollständiger Verbrennung und erhöhter Rußbildung, während ein dauerhaft zu hoher Luftdurchsatz die Brenndauer merklich verkürzt. Die optimale Einstellung ist gerätespezifisch und hängt vom Schornsteinzug, dem Brennraumvolumen und der Brennstoffcharakteristik ab. In der Praxis bewährt sich ein Nachlegen erst dann, wenn die vorangegangene Ladung weitgehend ausgegast hat und das Glutbett kompakt erscheint; dadurch bleiben Sichtscheiben sauber, und die Abbrandkurve bleibt berechenbar. Der Ascheanfall ist bei hochwertigen Produkten gering und feinkörnig, was die Reinigung vereinfacht und die Rostflächen schont.

Einsatzbereich, Normen und Umweltaspekte

Nachtbriketts sind für viele Einzelraumfeuerungsanlagen vorgesehen, sofern der Hersteller die Nutzung von Holzbriketts ausdrücklich freigibt. Pelletöfen und offene Kamine sind in der Regel ausgenommen, da ihre Konstruktion beziehungsweise der notwendige Luftpfad nicht auf gepresste Vollholzbriketts ausgelegt sind. In Deutschland richtet sich der zulässige Betrieb nach der Ersten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) sowie den jeweiligen landesrechtlichen Bestimmungen. Die Einhaltung der Wartungs- und Kehrintervalle, ein geeigneter Schornsteinzug und eine trockene Brennstofflagerung tragen maßgeblich zu einer emissionsarmen Verbrennung bei.

Aus umwelttechnischer Sicht profitieren holzbasierte Nachtbriketts von der erneuerbaren Rohstoffbasis und der guten Dosierbarkeit der Verbrennung. Eine sachgerechte Luftführung hält die Verbrennungstemperatur hinreichend hoch, fördert die Nachverbrennung flüchtiger Bestandteile und reduziert organische Restemissionen. Ungeeignete Betriebsweisen – etwa feuchte Brennstoffe, unzureichend aufgeheizte Brennräume oder eine zu starke Drosselung in der Startphase – erhöhen den Anteil unverbrannter Verbindungen und mindern den Wirkungsgrad. Die sachliche Abgrenzung zu Braunkohlebriketts ist insofern wichtig, als Kohlebetrieb nur in dafür freigegebenen Feuerstätten zulässig ist und andere Schadstoffprofile aufweist.

Qualität, Lagerung und Beschaffung

Qualitativ hochwertige Nachtbriketts weisen transparente Angaben zu Rohstoffen, Restfeuchte, Dichte und Aschegehalt auf. Formstabile Presslinge mit glatter Oberfläche und geringer Bröselbildung gelten als Indikator einer sauberen Prozessführung. Für die Lagerung empfiehlt sich ein trockener, gut belüfteter Standort auf Paletten oder Latten, um Bodenfeuchte zu vermeiden; Folienverpackungen werden zweckmäßig erst unmittelbar vor der Verwendung geöffnet. Bruchstücke sind grundsätzlich mitverwendbar, verändern jedoch das Abbrandprofil und verkürzen tendenziell die Brenndauer.

Die Beschaffung erfolgt als Palettenware oder in Kleinpackungen. Paletten optimieren die Kosten je Kilogramm und die Bevorratung, Kleinpackungen erhöhen die Handhabungsflexibilität in beengten Räumen. Im Rahmen solcher Beschaffungen können zum Beispiel BIOENEX EmberGlow Nachtbriketts verwendet werden; die Auswahl orientiert sich an den freigegebenen Brennstoffen der jeweiligen Feuerstätte sowie an den genannten Qualitätsparametern.