Kulturgeschichte: 7 Ausflüge in Deutschland
Deutschland ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern hat bis heute viele spannende und geheimnisvolle Orte zu bieten. An diesen Stätten spüren Besucher noch die Magie der Zeit, des Wandels und der Veränderung. Wer bereit für eine Reise in die Vergangenheit ist, kann unter anderem Gruppenreisen, Kulturreisen, Studienreisen in Deutschland buchen. Diese Reisen sind für vier bis zehn Tage angesetzt und führen quer durch Deutschland. Ereignisreich organisiert, lernen Interessierte dabei nicht nur die geschichtlichen Fakten, sondern auch die interessanten Orte kennen. Um einen kleinen Einblick zu gewähren, sind nachfolgend ein paar interessante Mittelpunkte und Regionen aufgeführt, die wahrlich einen Besuch lohnenswert machen.
Magische und faszinierende Orte in ganz Deutschland
Es gibt einige historische Orte in Deutschland, die darauf warten, erforscht zu werden. Mit einer Rundreise durch Deutschland lassen sich stückweise die unterschiedlichen Orte erkunden, die eine Menge zu erzählen haben. Dabei lernen nicht nur Geschichtsfreunde eine Menge über die Vergangenheit und unsere Ahnen.
Entdecke das Frühmittelalter und die Welt der Wikinger
Beginnen wir im Norden, wo einst die Wikinger ihr Unwesen trieben und einen Ort nach dem anderen für sich einnahmen. Doch das Wikingervolk war alles andere als barbarisch. Die Seeräuber trieben ebenso Handel und wussten um die wertvolle Handwerkskunst Bescheid. Dass dem auch wirklich so ist, beweisen heute rekonstruierte Reste der Wikinger Siedlung Haithabu. Diese befindet sich zwischen der Nord- und Ostsee unweit der Hafenstadt Kiel in Schleswig-Holstein. Vor Ort können Besucher das Dorf besuchen und auf rund 26 Hektar erleben, wie Wikinger damals arbeiteten und lebten. Ein gelungener Einstieg in die Vergangenheit, die ungefähr 800 nach Christus begann und bis 1050 nach Christus ihr jähes Ende fand.
Archäologischer Park mit römischen Relikten in Xanten
Tief im Westen Deutschlands befindet sich der nächste Hotspot – der archäologische Park in Xanten. Hier finden sich historische Überreste aus der Römerzeit, die im größten Freilichtmuseum Deutschlands präsentiert werden. Von römischen Bauwerken bis hin zu originalen Überbleibseln können Besucher die Zeit kennenlernen und nachempfinden, in der Gladiatoren und Legionäre lebten. Wer also in die sagenumwobenen Ära von vor ungefähr 2000 Jahren eintauchen und etwas über Cäsars Reich bis hin zur Frankenzeit erfahren möchte, ist hier genau richtig.
Neandertal in Mettmann erkunden
Wer nun weiterreisen möchte, kann in nächster Nähe das Neandertal erkunden. Zwischen Duisburg und Leverkusen gelegen, befindet sich der eindrucksvolle Fundort, an dem die ersten Urzeitmenschen entdeckt wurden. Das geschah bei Kalkabbauarbeiten im Jahr 1856. Dort fanden Bergarbeiter Skelettteile einer nicht bekannten Frühmenschenart. Heute weiß man, dass es sich um die Überreste von Neandertalern handelt – ferne Verwandte, von denen wir abstammen.
In Mettmann bei Düsseldorf befindet sich dazu das Neandertal Museum, das inmitten des ältesten Naturschutzgebiets Deutschlands über die Geschichte der ersten Menschen in unserer Region informiert. Neben einem eiszeitlichen Gehege sowie lebensgroßen Rekonstruktionen von menschlichen Vorfahren, gibt es hier eine Menge zu entdecken und zu bestaunen. Für Kinder gibt es ebenso Mitmach- sowie Infopakete – ein Ausflug, der sich für die gesamte Familie lohnt, die etwas über die ersten Menschen in unseren Gefilden erfahren möchten.
Archäologischer Park der Kelten am Glauberg
In der Nähe von Frankfurt am Main und somit mehr in der Mitte Deutschlands, befindet sich der Glauberg. Hier lebten einst Kelten im Ronneburger Hügelland – dem Mittelgebirge in Hessen, das offenbar zu damaligen Zeiten gut mit dem Mittelmeerraum vernetzt war. Im Jahr 1996 endeckten Archäologen bei Ausgrabungen unter einem Grabhügel eine Sandsteinstatue aus dem 5. Jahrhundert vor Christus. Später kamen weitere Funde hinzu.
Daher entstand im Jahr 2011 am Glauberg ein archäologischer Park, der neben einem interessanten Museum auch ein Forschungszentrum sowie Lehrpfade zu bieten hat. Wer nun noch mehr über die Geschichte aus alten Zeiten erfahren möchte, kann in der Region ebenso das Vulkaneum in Schotten sowie ein rekonstruiertes Römerkastell in Saalburg im Taunus erkunden. Auch wenn all diese Orte zunächst unscheinbar wirken, haben sie eine Menge zu erzählen – man muss nur genau hinhören.
Astrologische Himmelsscheibe von Nebra auf dem Mittelberg
Etwas weiter im Osten gelegen befindet sich eine ungefähr 3600 Jahre alte Bronzescheibe, die erst vor 20 Jahren entdeckt wurde. Die Forscher nahmen sich der Scheibe an und konnten schließlich belegen: So stellten sich die Menschen in der Bronzezeit den Weltverlauf vor. Heute befindet sich in etwa drei Kilometern Entfernung zum Fundort die „Arche Nebra“ – ein digitales Planetarium nebst Museum. Über einen Wanderweg gelangen Besucher von der Arche bis zum Fundort. Die Scheibe selbst ist heute in Halle im Landesmuseum für Vorgeschichte hinterlegt und kann von Besuchern bewundert werden.
Urzeittiere entdecken im Dinopark Altmühltal
Unsere Reise führt uns weiter in den Süden Deutschlands. Auch wenn man es heute kaum glauben kann, doch vor rund 147 Millionen Jahren befand sich im Altmühltal eine tropengleiche Lagunen- und Insellandschaft. Hier lebten einst zahlreiche Dinosaurier, wie an diversen Fundorten erkennbar ist. In Denkendorf in Oberbayern führt daher ein Walderlebnispfad durch die imposante Welt der Dinosaurier. Dabei findet man im Dinopark lebensechte Konstruktionen von Tyrannosaurus Rex sowie ca. 70 weiteren Urzeittiere. Im nahegelegenen Fossilienmuseum gibt es weitere Sensationen zu bestaunen, wie etwa den ältesten versteinerten Archäopterys. Hier können Urzeitfreunde und die, die es noch werden wollen, naturgetreue Nachbauen sowie Originalskelette bewundern.
Leben auf dem Wasser – Pfahlbauten am Bodensee
Nun sind wir im äußersten Süden von Deutschland angekommen. Der Bodensee ist ein herrlicher Touristenmagnet und lädt zum Verweilen ein. Doch es ist nicht nur die schöne Aussicht, welche die Region so interessant macht. Am Bodensee findet man heute ebenso rekonstruierte Pfahlbauten, welche die Lebensweise der Menschen vor ungefähr 4000 Jahren symbolisieren. Doch was veranlasste die Bewohner der damaligen Zeit, ihre Häuser auf Pfähle im Wasser zu bauen?
Heute weiß man: Die Menschen in der Stein- und Bronzezeit schützten sich vor fremden Stämmen, wilden Tieren und natürlich auch vor Hochwasser. Dank des Museums können Interessierte an einer multimedialen Führung teilnehmen, Menschen- sowie Tierfiguren besichtigen und Häuser nebst Werkzeuge sichten, die damals zum Alltag dazugehörten. Das Pfahlbaummuseum befindet sich in Unteruhldingen und ist für Gäste jeden Alters ein wahres Highlight.
Natürlich gibt es noch viele weitere Gebäude und Orte in Deutschland zu besichtigen. Von Bergruinen über Kirchen und Gedenkstätten bis hin zu Schlössern ist alles dabei. Wer mag, kann den einen oder anderen Ort auf eigene Faust erkunden. Doch erst mit Führungen lässt sich das ganze Ausmaß an Informationen mit nach Hause nehmen, die Erinnerungen bescheren, die sicherlich nicht in Vergessenheit geraten.