Ghostwriting in wissenschaftlichen Publikationen


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Es findet gerade in neuerer Zeit eine laufende Kontroverse darüber statt, ob Ghostwriting für die Erstellung von wissenschaftlichen Publikationen und Unterlagen ethisch in Ordnung ist. Durch zahlreiche Plagiatsvorwürfe in Hinblick auf die Doktorarbeiten einiger Politiker im deutschsprachigen Raum haben auch die wissenschaftlichen Ghostwriter einiges an Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit bekommen.

Besonders das Verfassen von wissenschaftlichen Unterlagen und Publikationen von Studenten haftet dabei immer wieder der Vorwurf des Schummelns an, wie man es in der Schule nennt. Dabei muss ein wissenschaftlicher Ghostwriter auf jeden Fall etliche Unterlagen von den Studentinnen und Studenten für die Erstellung seiner Texte erhalten. Deswegen man es doch nicht zwangsläufig als reines Schummeln bezeichnen kann.

Einerseits könnte man auch sagen, dass es sich so verhält wie bei der Erstellung eines Schummelzettels. Allein durch die korrekte Zusammenfassung der wissenschaftlichen Unterlagen, damit ein wissenschaftlicher Ghostwriter weiß, was zu schreiben ist, lernen die Studenten schon ziemlich viel. Andererseits sollten die Studenden in der Bildung eigentlich alle Arbeiter selbst, ohne Zuhilfenahme wissenschaftlicher Ghostwriter, verfassen. Sehen wir uns daher zuerst einmal die Vorteile von Ghostwriting für wissenschaftliche Unterlagen und Publikationen an.

Wissenschaftliches Ghostwriting und seine Vorteile

Stellvertretend möchten wir drei Vorteile herausgreifen, die für alle Facetten im Kontext der positiven Aspekte wissenschaftlicher Ghostwriter stehen:

  1. Die Qualität durch wissenschaftliches Ghostwriting: Gerade, wenn es um Studentinnen und Studenten geht, kann ein großer Vorteil die Qualitätssicherung sein. Viele werden jetzt einwenden, dass der Studierende doch die Qualität seiner Arbeit sichern sollte. Das mag für die Beurteilung oder genauer gesagt Benotung eines Werkes auf jeden Fall stimmen. Aber für die wissenschaftliche Publikation liegt die makellose Qualität der Veröffentlichung vielmehr im Interesse der gesamten Menschheit, um es pathetisch auszudrücken.
  2. Die Überwindung von Sprachbarrieren: Gerade für eine wissenschaftliche Publikation kann die Veröffentlichung in mehreren Sprachen von besonderer Bedeutung sein. Doch eine banale Übersetzung wird hier weder durch eine Software noch durch einen normalen Übersetzer ausreichen. Die Formulierungen müssen optimal dem Gebrauch der jeweiligen Sprache angepasst werden, damit im wissenschaftlichen Kontext keine Missverständnisse passieren können. Dafür wurde ein guter wissenschaftlicher Ghostwriter extra ausgebildet.
  3. Zeitmanagement der Forscher und Studierenden: Mit voller Absicht lenken wir jetzt den Fokus weg von den Studierenden. Denn diese sollten eigentlich nicht aus bloßem Zeitmangel ihre Arbeiten von einem Ghostwriter schreiben lassen. Bei einem Forscher, wie wir den Wissenschaftler hier anerkennend nennen möchten, ist das ein gewichtiges Argument für wissenschaftliches Ghostwriting. Hier kann ein entsprechend gebildeter Autor sehr wohl wissenschaftliche Unterlagen aus einer Forschungseinrichtung in eine passende Form für eine Publikation bringen, damit die Forschenden dadurch nicht aufgehalten werden. Immerhin gibt es in Einrichtungen wie CERN wesentlich Wichtigeres zu tun, als eine wissenschaftliche Publikation mit allen Ausführungen zu formulieren.

Wissenschaftliches Ghostwriting und seine ethischen Bedenken

In einem fairen Diskurs zu einem solch wichtigen Thema muss es auch einen Blick auf die Schattenseiten geben. Im Interesse der Ausgewogenheit werden ebenfalls stellvertretend drei wichtige Herausforderungen von Ghostwriting für wissenschaftliche Publikationen aufgezeigt:

  1. Die Studierenden lernen zu wenig: Im Falle der Studentinnen und Studenten scheint der Fall klar zu sein. Denn diese möchten sich bloß das eigenhändige Schreiben der wissenschaftlichen Publikationen ersparen. So erschleichen sich die Studierenden nicht nur eine bessere Note, als sie verdienen, sondern bringen sich selbst um den Lernerfolg. Jeder Wissenschaftler wird hier zustimmen, dass man beim Verfassen einer Publikation noch ziemlich viel dazulernen kann, wenn einem die verschiedenen Aspekte zu einem Thema bewusst werden.
  2. Akademische Integrität und Ethik: Dabei handelt es sich meist um das Hauptargument gegen wissenschaftliches Ghostwriting. Denn vielen Menschen kommt es wie Schummeln vor. Manche fühlen sich auch getäuscht, wenn eine wissenschaftliche Publikation gar nicht aus der Feder des genannten Wissenschaftlers stammt. Hierbei stellt sich die Frage, wie es aussieht, wenn ein wissenschaftlicher Ghostwriter in der Publikation genannt wird. Falls das namentlich passiert, ist es kein Ghostwriter mehr. Aber man könnte einfach anführen, dass die Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit Frau oder Herrn Dr. Sowieso von einem Ghostwriter geschrieben wurden. Das passiert allerdings fast nie.
  3. Gefahren für die Reputation: Der zweite Punkt bringt uns gleich zum nächsten Thema. Wenn ein wissenschaftlicher Ghostwriter nicht genannt wird und später kommt es heraus, geht schnell der gute Ruf verloren. Zu Recht werden viele sagen. Denn in diesem Fall sieht es wirklich wie Schummeln oder, härter ausgerückt, wie eine arglistige Täuschung aus. Zumindest ist es auf jeden Fall unfair den Forschern gegenüber, die sich die Arbeit machen, ihre wissenschaftlichen Publikationen von Grund auf selbst zu formulieren und gestalten.

Fazit zu Ghostwriting in wissenschaftlichen Publikationen

Wie bei vielen Dingen in unserem Leben kommt es auch in Hinblick auf wissenschaftliches Ghostwriting darauf an, wie es verwendet wird. Es kann auf vollkommen ethische Art nur der Verbesserung der Qualität oder der mehrsprachigen Veröffentlichung für bestimmte wissenschaftliche Publikationen dienen. Studierende können aber auch den vernünftigen Erwerb von Bildung umgehen und sich das eigenhändige Schreiben von wissenschaftlichen Publikationen ersparen.