Flexibles Produktmanagement dank Digitalisierung


Bildquelle: Conny Schneider @ UnSplash

Das Stichwort Digitalisierung bedeutet vor allem für Produktmanager in Industrie und Gewerbe einen immensen Wandel. Es kommen soziale, organisatorische, technologische und kulturelle Dimensionen hinzu, die dem Produktmanager mehr Agilität und mehr vernetztes Denken abfordern. Dahinter steht das Bedürfnis nach Mehrwerten für den Endkunden und nach optimierten Arbeitsbedingungen für die eigenen Mitarbeiter.

Die Gesellschaft ist online – das Produktmanagement muss folgen

Als das Internet in den Kinderschuhen steckte, war nicht klar, welche herausragenden Auswirkungen es auf die Gesellschaft haben würde. Heute leben wir in einer Umgebung, die 24/7 online ist und die förmlich nach Digitalisierung schreit. Deutschland ist als eines der reichsten europäischen Länder gerade einmal auf Platz 11 im digitalen Vergleich gelandet, ein klares Zeichen dafür, dass noch mehr getan werden muss.

Ein Grund für die fehlenden Fortschritte ist der falsche Denkansatz. Unternehmen sehen die digitale Transformation bis heute als ein Projekt mit einem Zieldatum. Die Digitalisierung wird als eine einmalige Initiative wahrgenommen, nicht als ein kontinuierlicher Prozess, der langfristig zum Erfolg führen kann. Um den ersten Schritt zum erfolgreichen Projektmanagement zu gehen, ist es wichtig zu erkennen, dass die Reise niemals abgeschlossen sein wird. Digitale Transformationen müssen iterativ und agil gestaltet werden, um sich den permanent schwankenden Markttrends, Technologien, Kundenbedürfnissen und geschäftlichen Ansprüchen anzupassen.

Aus den Augen des Projektmanagements

Für Unternehmen ist es entscheidend, dass sie ihre digitale Transformation durch die Augen des Produktmanagements wahrnehmen, denn dieses gibt die Richtung durch folgende Faktoren vor:

  • permanentes Experimentieren und Weiterentwickeln
  • schnelles Scheitern und Fortbildung für bleibende Relevanz
  • Erkenntnisgewinnung aus Datenanalysen
  • Produktanalysen, um Funktionsweisen zu verstehen und so neue Entscheidungen zu treffen

Diese Faktoren braucht es auch, wenn ein digitales Unternehmen mit Zukunftssicherheit aufgebaut werden soll.

Produktmanager haben die Macht, digitales Fortkommen zu beschleunigen

Jegliche Form der Veränderung ist schwierig und um Effektivität zu erzielen, braucht es die passenden Mitarbeiter. Change-Agents werden sie in der Fachsprache genannt und genau diese Rolle kann von Produktmanagern ausgeführt werden. Sie haben durch ihre berufliche Tätigkeit gelernt, wie sie effizient Prioritäten setzen, wie sie Wünsche von Verbrauchern und Trends auf dem Markt analysieren und beobachten.

Ein Beispiel aus den USA zeigt, wie sehr die Agilität das Fortkommen beeinflusst. Einzelhändlerkette Target nutzte sein Know-How und etablierte einen Warenversand, als es nötig wurde. Die Grundlagen hatte er bereits geschaffen, als zu beobachten war, dass ein gesellschaftlicher Wandel anstand. Er schaffte es zum Zeitpunkt der Corona-Pandemie, alle Filialen zum Dreh- und Angelpunkt für Online-Bestellungen zu machen und den Kunden die Abholung von Ware zu ermöglichen.

Dieses Beispiel ist das Sinnbild für die Beobachtungsfähigkeit im Produktmanagement. Messerscharfe Analysen und der stetige Fortschritt sind Bedingungen dafür, dass ein Prozess zum Erfolg wird.

Neue Herausforderungen erfordern neue Denkweisen

Ohne die Bereitschaft, neue Denkweisen zu etablieren, lässt sich modernes Produktmanagement nicht handeln. Der Gewinn durch die Digitalisierung ist immens, vorausgesetzt die praktische Umsetzung funktioniert. Kernkompetenzen sind dabei Schnelligkeit und Aufmerksamkeit, denn der Wandel passiert oft innerhalb von Tagen. Auch die Bereitschaft zur Datenverarbeitung ist wichtig, denn der Wert produktbezogener Daten steigt immer weiter an. Durch datenbasierte Ertrags- und Servicemodelle können die Bedürfnisse von Endkunden deutlich besser befriedigt werden, was zu mehr Zufriedenheit und somit mehr Umsatz führt.

Im Zeitalter von Industrie 4.0 entsteht eine neue Komplexitätsdimension beim Thema Produktmanagement, die bewältigt werden muss. Da das Umfeld volatil ist, bleibt die Anpassungsfähigkeit das wichtigste Gut. Entscheidungen haben im Zeitalter der Digitalisierung weitreichende Folgen, daher braucht es gründliche Analysen, eine präsente Auffassungsgabe und die Möglichkeit, jederzeit und rechtzeitig zu reagieren. Digitale Lösungen machen es möglich, Strategieanpassungen passgenau umzusetzen und nicht durch eigenes Behindern nachhaltige Fehler zu etablieren.

Die Komplexität des modernen Produktmanagements hat am Ende für den Anwender jedoch immense Vorteile. Ganz vorn steht die maximale Flexibilität, die eine bessere Position auf dem Markt bedeuten kann, wenn die Umsetzung von Strategien angepasst an die Bedürfnisse erfolgt.