Das versteht man unter Brennschneiden

Das versteht man unter Brennschneiden


Bildquelle: Skatebiker @ Wikimedia Commons

Beim sogenannten Brennschneiden handelt es sich um ein Verfahren, welches durch den Einsatz einer Brenngas-Sauerstoff-Flamme eine Schnittfuge in einen Werkstoff brennt. Eine wesentliche Voraussetzung ist hierbei, dass das zu bearbeitende Material in unlegierter/legierter Form entsprechend brennbar ist. Das Brennschneiden wird häufig für das Schneiden von Blechen verwendet, wenn sich deren Stärke zwischen einen und 30 Zentimetern befindet.

So funktioniert das Verfahren

Beim Brennschneiden entsteht ein Sauerstoffstrahl, in welchem ein Werkstoff verbrennt. Dabei entsteht eine Schnittfuge, wenn die vom Material abhängige Zünd-/Entzündungstemperatur erreicht worden ist. Diese ist immer dann erreicht, wenn die sogenannte Reaktionswärme größer ist als die im gleichen Zeitraum abgeführte Wärme. Bei Stahl liegt die Zündungstemperatur beispielsweise bei 1.150 Grad Celsius.

Während des Schneidvorgangs werden durch den Sauerstoffstrahl sowohl das Eisenoxid als auch die Metallschmelze in Richtung der sich bildenden Schnittfuge gedrängt und letztendlich ausgeblasen. Vor diesem Hintergrund ist es eine zwingende Voraussetzung, dass die Schmelztemperatur der enthaltenen Oxide immer (!) unter der Schmelztemperatur des vorliegenden Werkstoffes liegt. Mittlerweile haben sich vor allem aus Zeit- und Kostengründen Brennschneidemaschinen auf dem Markt etabliert. Die Durchführung manueller Schnitte ist in der Regel nur in Ausnahmefällen oder aufgrund etwaiger technischer Unwegsamkeit erforderlich.

Manuelles und maschinelles Brennschneiden

Handschneidbrenner sind häufig mit einer Druckdüse oder Stufendüsen ausgestattet. Für dickere Werkstücke kommen meist Block- oder Ringdüsen zum Einsatz. Experten raten jedoch von der Nutzung einer Druckdüse bei Handschneidbrennern ab, da diese nicht rückschlagsicher ist und somit den Aspekt der Arbeitssicherheit erheblich gefährdet. Der Schneidkopf zum Brennschneiden hält einem maximalen Druck in Höhe von sechs Bar stand. Um den richtigen Druck für einen manuellen Brennschneider zu finden, empfiehlt sich die Verwendung einer speziellen Schneidetabelle.

Beim maschinellen Brennschneiden können ebenfalls die bereits genannten Düsenvarianten Anwendung finden. Abhängig von den genutzten Düsen kann sich der Schneidsauerstoffdruck zwischen sechs und 12 Bar bewegen. Bei den Maschinen ist es enorm wichtig, dass die Schneiddüsen eine intensive Pflege beziehungsweise Reinigung erfahren. Dabei dürfen keinesfalls Bohrer oder Drähte in Frage kommen.

Maschinelle Brennschneider sind darüber hinaus anfällig für Druckverlust, welcher unter anderem durch zu klein ausgelegte Sicherungen oder gar unnötige Sicherungen sowie durch eine ungepflegte Laufbahn der Maschine entstehen kann. Der Druckabfall kann außerdem durch eine fehlerhaft eingestellte Laufgeschwindigkeit in der Quer- und Längsbewegung entstehen.

Vorteile beim Brennschneiden

Insbesondere das Brennschneiden auf maschineller Basis führt zu einer hohen Wirtschaftlichkeit, welche sich vor allem in einer hohen Bearbeitungsgeschwindigkeit begründet. Kurze Aufwärmzeiten sowie ein universell anwendbares Verfahren begünstigen eine effiziente Arbeitsweise innerhalb eines Unternehmens. Überschüssiges Material aus vorhergegangenen Produktionen lässt sich beim Brennschneiden ideal verwerten.

Im Fall einer manuellen Anwendung lassen sich Werkstoffe zudem vollständig ohne die Unterstützung einer externen Stromversorgung bearbeiten. Alle diese nennenswerten Vorteile bieten Betrieben jedweder Größenordnung einen erheblichen Mehrwert. Dabei ist das Brennschneiden eine gute Möglichkeit, bereits bestehende Schritte innerhalb eines Herstellungsprozesses zu überarbeiten bzw. zu optimieren.

Notwendige Ausrüstung und Rohstoffe

Beim Brennschneiden kommen vergleichsweise wenig Ausrüstungsgegenstände und benötigte Rohstoffe in Betracht. Dennoch ist darauf zu achten, dass in diesem Zusammenhang die richtigen Gase und Düsen verwendet werden. Zudem ist es wichtig, den Gasverbrauch im Auge zu behalten und der Arbeitssicherheit einen hohen Stellenwert zuzusprechen.

Zur notwendigen Ausstattung gehören für das Brennschneiden neben Brennschneiddüsen die erforderlichen Gase, wie zum Beispiel Propan, Acetylen und/oder Sauerstoff. Sowohl bei manuellen als auch maschinellen Brennschneidern müssen diverse Sicherheitseinrichtungen mit Mehrfachfunktion unbedingt vorhanden sein. Abhängig von der Art der Bearbeitung eines Werkstoffes kann es vorkommen, dass spezielles Equipment angeschafft werden muss.