Computerdaten schützen – So geht's
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In der heutigen Welt gestalten sich die Bedrohungen aus dem World Wide Web stetig ausgefeilter und präsenter, egal, ob es sich um Trojaner, Phishing oder Ransomware handelt. Besonders für Unternehmen gehen damit große Bedrohungen einher, wie Erpressungen, Rufschädigungen, Datendiebstahl, Datenvernichtung oder Spionage. Diese können dann im Weiteren oft auch einen maßgeblichen finanziellen Schaden bedeuten, der sogar die gesamte Existenz bedrohen kann.
Diese Risiken sollten somit keinesfalls länger ignoriert werden. Es sind umfassende Schutzmaßnahmen der Rechner vor den kriminellen Machenschaften von Hackern nötig. Doch wie gelingt es eigentlich im Detail, die sensiblen Computerdaten umfassend zu schützen? Der folgende Artikel liefert die wertvollsten Ratschläge zu diesem Thema.
Sicheres Netzwerk
Existiert eine Verbindung zwischen einem Computer und dem Internet, besteht für Hacker sofort eine potentielle Möglichkeit, auf den Rechner zuzugreifen. Aus diesem Grund besteht der erste wichtige Tipp darin, zu sämtlichen Webseiten eine Verbindung über SSL/TLS herzustellen.
Daneben sind auch die Geräte selbst zu sichern, da diese in vielen Fälle ab Werk eher lasche Standardkonfigurationen aufweisen. Dies gilt beispielsweise für Router oder IoT-Geräte.
Firewall aktivieren
Die Funktion der Firewall besteht darin, den Fluss von Informationen zwischen dem Internet und dem Computer zu kontrollieren. Die Firewall erzeugt einen Gateway, sodass die Enthüllung von persönlichen Daten nicht möglich ist. Daneben werden durch die Firewall auch Warnungen angezeigt, falls diese einen böswilligen Zugriffsversuch in das System registriert.
In der Regel sind die modernen Betriebssysteme bereits mit einer Firewall ausgestattet, das gleiche gilt auch für den Großteil der Router für den Hausgebrauch. Eine zusätzliche Firewall einzurichten, ist daher in den meisten Fällen nicht mehr nötig. Dennoch kann die Computersicherheit noch wesentlich verstärkt werden, wenn für die Deaktivierung der Firewall ein starkes Passwort erstellt wird.
Antiviren-Software nutzen
Nicht zu verzichten ist heutzutage außerdem darauf, den Computer mithilfe einer Antiviren- beziehungsweise einer Antispy-Software zu schützen. In diesem Zusammenhang kommt es in besonders hohem Maße darauf an, dass diese stets dem aktuellen Standard entspricht. Eine Antivirensoftware lohnt sich daneben im Übrigen auch auf dem Smartphone.
Dennoch sollte sich nicht ausschließlich auf die Antiviren-Software verlassen werden, wenn es darum geht, den Computer umfassend zu schützen. Sämtliche Bedrohungen können durch diese nämlich kaum abgehalten werden.
Die Software besteht eher in einer Art Datenbank, in welcher Malware registriert ist, die in der Vergangenheit bereits einmal in Erscheinung trat. In diese Liste werden durch Updates neue Einträge zugefügt – also Viren, die kürzlich entdeckt wurden. Es sind grundsätzlich so noch weitere Präventivmaßnahmen nötig, um einen wirklich umfassenden Schutz des Computers zu gewährleisten. Im Übrigen ist die Antispy-Komponente in den meisten Virenschutzprogrammen von guter Qualität bereits integriert.
Regelmäßige Backups erstellen
Tipps für eine zuverlässige Datensicherung finden sich heutzutage zahlreiche. Zwar fungieren Backups nicht als direkter Schutz vor Cyberattacken für den Rechner, allerdings kann sich durch diese sehr viel Arbeit erspart werden, falls der Computer doch einmal durch Malware oder anderweitige Hacker-Angriffe beschädigt wurde.
Besonders empfehlenswert zeigt es sich, spezielle Backup-Softwareprogramme zu nutzen. Abhängig von dem jeweiligen Umfang der Aktivitäten am Rechner, werden durch diese dann pro Woche mehrere umfassende Datensicherungen verlässlich ausgeführt. In das Backup sind außerdem sämtliche Geräte und Softwareprogramme, die genutzt werden, einzubeziehen.
Ein gutes Backup besteht außerdem stets aus mindestens zwei Kopien. So ergibt sich die Möglichkeit, die Speicherung der ersten Kopie auf einem externen Laufwerk vorzunehmen, wie zum Beispiel einem USB-Stick oder eine Festplatte. Die zweite Backup-Version ist dann in einer Speicherplattform in einer Cloud abzulegen. Sollte noch eine dritte Kopie des Backups angefertigt werde, kann diese auf einer anderweitigen externen Festplatte hinterlegt werden. Idealerweise wird diese dann nicht innerhalb der eigenen vier Wände aufbewahrt. Generell gilt für besonders sensible Daten jedoch, dass diese ohnehin niemals auf einem lokalen Gerät gesichert werden sollten.
Unnötige Programme entfernen
Für ihren Angriff nutzen kriminelle Eindringlinge unter anderem Schwachstellen in Softwareprogrammen. Somit gilt in Konsequenz, dass die Anfälligkeit des Rechners für derartige Attacken gleich wesentlich geringer ausfällt, wenn so wenig Programme wie nur möglich auf diesem installiert sind.
Dies bedeutet, dass sämtliche unnötige Software-Programme rigoros zu entfernen sind. Unnötige Standardfunktionen und Dienste, die nicht benötigt werden, sollten darüber hinaus deaktiviert werden, um das Risiko weiterer potentieller Angriffe zu reduzieren.
Geringste Berechtigung wählen
In der Regel können nur die Rechte des Benutzers von Malware-Infektionen genutzt werden, der aktuell im System angemeldet ist. Für den Schutz des Computers bedeutet dies somit, dass idealerweise zwei verschiedene Arten von Benutzern angelegt werden.
Eines dieser Benutzerkonten stellt dann das Standard-Konto dar, welches nur einen minimalen Funktionsumfang aufweist, der jedoch ausreichend für alle alltäglichen Aktivitäten ist. Daneben lässt sich natürlich nicht auf ein Administrator-Konto verzichten, welches für das System die vollständigen Rechte genießt. Zu nutzen ist dieses dann allerdings nur, wenn es um das Entfernen oder die Installation von Software geht beziehungsweise Einstellungen am System vorgenommen werden müssen.
Sicheren Browser nutzen
Die Webbrowser, die heutzutage auf den neuen Rechner installiert sind, weisen in ihrem Standardeinstellungen in der Regel durchaus bemerkenswerte Sicherheitslücken auf. Aus diesem Grund ist zusätzlich nicht darauf zu verzichten, den Browser ebenfalls zu sichern, um die allgemeine Computersicherheit zu optimieren.
Bei den Hackern erfreuen sich unsichere Browser aktuell nämlich einer besonders großen Beliebtheit. Es ist daher stets sicherzustellen, dass sich der verwendete Browser als vertrauenswürdig zeigt. Auf unnötige Add-Ons und PlugIns ist generell zu verzichten.
Regelmäßige Updates ausführen
Hinsichtlich der Behebung von Schwachstellen, Fehlern und Sicherheitslücken in ihren Programmen werden durch den Großteil der Softwarehersteller regelmäßig Updates veröffentlicht. Diese sollten stets so zeitnah wie möglich heruntergeladen und auf den Rechner aufgespielt werden.
Auf Firmware kann im Übrigen Schwachstellen aufweisen. Als solche werden Dienstprogramme bezeichnetet, welche sekundäre Funktionen für die Rechner bereitstellen, wie etwa die Verbindung zu einem Drucker. Falls die Möglichkeit besteht, sollten generell automatische Updates aktiviert werden – so besteht keine Gefahr, dass das Aufspielen eines wichtigen Updates einmal versäumt wird.
Sichere Passwörter erstellen
Die erste Hürde für Cyberkriminelle stellen Passwörter dar. Um ein Gerät zu schützen, stellen diese außerdem die kostengünstigste und simpelste Maßnahme überhaupt dar.
Dieser Schutz kann allerdings nur unter der Voraussetzung etabliert werden, wenn grundlegende Regeln für die Erstellung beziehungsweise die Verwendung von Passwörtern berücksichtigt werden. Diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich ihre vielen verschiedenen Passwörter zu merken, profitieren maßgeblich durch den Einsatz eines Passwort-Managers für ihren Computer.
Weblinks
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik: OPS.1.1.4: Schutz vor Schadprogrammen
- https://www.datareverse-datenrettung.de/datensicherung-datensicherungskonzept/