Barrierefreie Kommunikation - 5 Tipps um sich gut zu verständigen


turgayada

Im Alltag werden Stufen oder fehlende Aufzüge als eine klare Barriere für Menschen mit körperlichen Einschränkungen wahrgenommen. In der Verwendung von Sprache sind diese Barrieren in der Öffentlichkeit weniger stark ersichtlich. Wie es gelingt, eine barrierefreie Kommunikation einzusetzen, wird anhand der folgenden 5 Tipps ersichtlich.

1. Leicht verständliche Sprache beginnt bereits mit der Wortwahl

Barrieren in der Kommunikation mit anderen Personen entstehen sowohl in Unterhaltungen als auch Texten relativ schnell aufgrund einer Wortwahl, der nicht alle Menschen uneingeschränkt folgen können. Ein typisches Beispiel findet sich in offiziellen Schreiben von Behörden. Über viele Jahrzehnte hinweg waren in Bescheiden und anderen Briefen Formulierungen enthalten, die bei den Lesern für Rätselraten sorgten. Inzwischen sind Behörden wie das Finanzamt darum bemüht, diese Barrieren abzubauen und gebräuchlichere Worte und Sätze auszuwählen.

In Unternehmen zahlt es sich aus, auch die Mitarbeiter aufzufordern, sich in Schreiben und E-Mails an Kollegen, Kunden und andere Geschäftskontakte möglichst leicht verständlich auszudrücken. Im Zuge dieser vereinfachten Kommunikation sinkt das Risiko von Missverständnissen oder falsch aufgefassten Inhalten.

2. Untertitel erleichtern gehörlosen Personen die Teilhabe

In Videos hat es sich bereits zu einem Standard entwickelt, mithilfe eines einzigen Klicks die gesprochenen Inhalte ebenfalls als Untertitel vorzufinden. Das Vorbild für diese barrierearme Form der Kommunikation ist der Teletext am Fernseher. Gehörlose sind mit dieser Funktion in der Lage, auch Worte zu verstehen, bei denen es nicht möglich ist, den Sprechern die Sätze von den Lippen abzulesen.

Je anspruchsvoller ein Video gestaltet ist, umso mehr empfiehlt es sich, die gleichen Qualitätsstandards an die Untertitel zu setzen. Anstelle von automatisierter Software zum Erkennen der gesprochenen Worte, ist es angebracht, diese Aufgabe von einem Computer auf einen Menschen zu übertragen. Die Untertitel als Kommunikationshilfen sind dadurch weniger anfällig für Fehler und die Inhalte besser verständlich.

3. Schriftgrößen spielen in der Barrierefreiheit eine wichtige Rolle

Kommunikationshilfen, die in ihrer Eigenschaft einen ebenfalls sehr wichtigen Beitrag zu einer barrierefreien Kommunikation leisten, finden sich in Form von Schriftgrößen. Ist eine Person aufgrund einer zu kleinen Schrift nicht in der Lage, den Inhalt der Worte zu entziffern, kann eine solche Fehlkommunikation unter anderem in der Medizin weitreichende Folgen besitzen.

Ein anderes Beispiel versteckt sich im Kleingedruckten von Verträgen. Die kleine Schriftgröße kann in diesem Fall tatsächlich dazu beitragen, dass Klauseln per Unterschrift akzeptiert werden, die nicht mit den vorher mündlich besprochenen Vertragsbedingungen übereinstimmen. Eine größere Schrift ist deshalb in Verträgen auch als Indiz für einen fairen Umgang mit den Vertragspartnern zu bewerten.

4. Dolmetscher übersetzen nicht nur Fremdsprachen

Barrieren in der Kommunikation zwischen zwei Menschen oder einer Gruppe von Personen können aufgrund unterschiedlicher Sprachen ebenso entstehen als auch den vorhandenen körperlichen Fähigkeiten. In beiden Bereichen hat sich der Einsatz von Dolmetschern bewährt. Das betrifft größere Ereignisse wie Treffen mit internationalen Kunden ebenso wie Reden, die mithilfe von Gebärdendolmetschern für Gehörlose übersetzt werden. Diese Reduzierung von vorhandenen Barrieren erlaubt es den Menschen zugleich, in einen Dialog zu treten oder Menschen mit Behinderungen die Teilhabe zu erleichtern. Diese Investition zu tätigen, wirft zugleich ein positives Licht auf Unternehmen oder auch Künstler, die Gebärdendolmetscher in ihre Konzerte integrieren.

5. Audioinhalte helfen Barrieren zu überwinden

Menschen, für die geschriebene Worte nur schwer oder auch gar nicht verständlich sind, bilden in Deutschland noch immer keine Ausnahme. Analphabetismus spielt im Thema Inklusion bislang nur eine untergeordnete Rolle. Für eine gezielte Ansprache dieser Gruppe von Menschen kann es sich als hilfreich erweisen, Texte auf Websites auch als Audioinhalte zur Verfügung zu stellen. Die Texte anzuhören, überwindet die vorhandenen Barrieren und bringt alle Besucher der Internetseite auf den identischen Informationsstand.