Schwoiser Heinrich vor Canossa
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Gang nach CanossaAls Gang nach Canossa bezeichnet man den Bitt- und Bußgang des römisch-deutschen Königs Heinrich IV. von Dezember 1076 bis Januar 1077 zu Papst Gregor VII. zur Burg Canossa, wo dieser sich als Gast der Markgräfin Mathilde von Tuszien aufhielt. Dies war notwendig geworden, nachdem Heinrich IV. im Zuge seiner Auseinandersetzung mit dem Papst exkommuniziert worden war. Gemäß zeitgenössischen Quellen soll der König drei Tage lang vor den Toren der Burg um die Wiederaufnahme in die Kirche gefleht haben. Schließlich gewährte ihm der Papst Einlass und erteilte ihm die Absolution. Der Bußgang war ein Höhepunkt eines Streits zwischen dem Römischen Königtum und dem Papsttum um das Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht und um die Rolle der Reichskirche. In der späteren Geschichtsschreibung gab und gibt es eine Tendenz zur Überhöhung der Ereignisse, während die Zeitgenossen dem Bußgang im Vergleich zur vorangegangenen Bannung des Königs eher geringe Bedeutung beimaßen. Im heutigen Sprachgebrauch wird ein als erniedrigend empfundener Bittgang im übertragenen Sinn als „Gang nach Canossa“ oder „Canossagang“ bezeichnet. .. weiterlesen
Heinrich IV. (HRR)Heinrich IV. aus der Familie der Salier war der älteste Sohn des Kaisers Heinrich III. und der Kaiserin Agnes. Ab 1053 war er Mitkönig, ab 1056 römisch-deutscher König und von 1084 bis zu seiner durch seinen Sohn Heinrich V. erzwungenen Abdankung am 31. Dezember 1105 Kaiser. .. weiterlesen
Geschichte des PapsttumsDie Geschichte des Papsttums umfasst die Entwicklung des Papst-Amtes der römisch-katholischen Kirche von der Antike bis zur Gegenwart. Das Amt und die Institution des Oberhauptes der katholischen Kirche in Rom lassen sich bis ins 4. Jahrhundert zurückverfolgen und belegen. Der Titel „Papst“ lässt sich zuerst bei Siricius (384–399) als Amtsbezeichnung nachweisen. Seit Gregor I. (590–604) beanspruchen die römischen Bischöfe, den Titel Papst exklusiv führen zu dürfen. In der Spätantike und im Mittelalter war die Rechtmäßigkeit einzelner Päpste umstritten und ihre Gegner warfen ihnen vor, durch Gewalt oder unrechtmäßige Papstwahlen eingesetzt worden zu sein. In solchen Fällen traten immer wieder Gegenpäpste auf. Die Lebensgeschichten mancher Päpste sind verschollen, unklar überliefert oder hagiographisch ausgedichtet oder wurden durch Chronisten aus kirchenpolitischen Gründen verändert. Die römisch-katholische Kirche selbst verzichtet seit einiger Zeit auf eine Zählung der rechtmäßigen Päpste. .. weiterlesen
Gregor VII.Gregor VII., ursprünglich Hildebrand , war vom 22. April 1073 bis 1085 Papst. Wegen seiner Bedeutung für die Kirchenreformen des 11. Jahrhunderts, die nach ihm auch als „gregorianische“ Reformen bezeichnet werden, gilt er als einer der bedeutendsten, allerdings auch – schon zu Lebzeiten – als einer der umstrittensten Päpste der Kirchengeschichte. Petrus Damiani, ein enger Mitstreiter, bezeichnete ihn anerkennend und zugleich tadelnd als „heiligen Satan“, „Zuchtrute Gottes“ und „Höllenbrand“, verglich ihn mit einem Tiger, Löwen oder reißenden Wolf und hielt Widerstand gegen Gregor für zwecklos. .. weiterlesen