PSM V24 D767 Siemens and Halske electric train at the 1881 paris exposition


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Beschreibung:
Die erste elektrische Grubenlokomotive war die zweite elektrische Lokomotive überhaupt. Sie lief 45 Jahre, von 1882 bis 1927 im Oppelschacht in Zauckerode, und erhielt den Namen Dorothea.

Im Juni 1878 entwarf Werner von Siemens erstmals eine Grubenlokomotive für eine Spurweite von 520 mm. Die erste Lokomotive wurde 1879 für ein Untertage-Braunkohlenbergwerk in Senftenberg gebaut. Der Besteller nahm die Lokomotive nicht ab, so dass Siemens die Gelegenheit nutzte, mit ihr auf der Berliner Gewerbeausstellung einen kleinen Personenzug zu ziehen. Dieser beförderte über 90.000 Personen und bewies damit die Praxistauglichkeit der Lokomotive. 1882 bot Siemens eine neu entwickelte Lokomotive, die spätere Dorothea, dem Königlich-Sächsischen Steinkohlewerk Zauckerode an. Für die Lokomotive wurde im Werkvertrag ein Preis von 6.000 Mark angesetzt. Die Lok hatte zwei Treibachsen. Der Motor war längs der Fahrtrichtung eingebaut. Die Lokomotive hatte zwei Lokführersitze. Der Lokführer hatte seine Füße rechts und links der Lokomotive auf einer Fußstütze abzusetzen. Er blickte beim Fahren über die Lokomotive hinweg. Stromabnehmer war ein Kontaktwagen, der an einem umgekehrt montierten Ʇ-Träger auf horizontal angebrachten Rollen entlanglief. Um Funkenflug zu vermeiden, wurde auch mit einem rollenlosen Kontaktschlitten experimentiert. Der Verschleiß war aber so groß, dass man trotz der Nachteile wieder zum Kontaktwagen zurückkehrte. Fahrschalter und Bremse waren rechts. Links waren nur Kurbeln, die über eine Kette Fahrschalterwalze und Bremse bewegten. Die Maschine hatte eine Zugkraft von 1,7 kN. Sie wog 1550 kg. Die maximale Stromaufnahme war 70 Ampere, die Spannung betrug am Kontaktwagen 80 – 90 Volt. Die erste Probefahrt fand am 25. August 1882 statt.

Zwischen 1883 und 1902 baute Siemens 52 ähnliche Lokomotiven. Dieser Typ war mit 1500 kg etwas leichter, die Zugkraft war größer, 2,0 kN statt 1,7 kN. Die Steinkohlenwerke kauften 1891 eine solche zweite Lok. 1892 baute Siemens die erste Lok nach dem Vorbild der zweiten Lok um. Nunmehr übertrug ein Kegelradgetriebe mit einer schrägen Welle die Kraft vom Ritzel des Motors auf die Treibachsen. Es blieben von der ersten Lok nur sehr wenige Teile erhalten. Der Einsatz der Lokomotive erwies sich als um 3.000 Mark jährlich billiger als der Einsatz von Zugpferden. 1927 wurde der Oppelschacht abgeworfen. Die Lokomotive wurde an Siemens zurückgegeben. Die Lokomotive wurde aufgearbeitet und 1932 in Berlin ausgestellt. Dort überstand sie den Zweiten Weltkrieg und wurde 1954 nach München in das Siemens-Museum überführt. Heute steht sie im Haus der Heimat in Freital Burgk.
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