Erdsphaeren


Autor/Urheber:
Attribution:
Das Bild ist mit 'Attribution Required' markiert, aber es wurden keine Informationen über die Attribution bereitgestellt. Vermutlich wurde bei Verwendung des MediaWiki-Templates für die CC-BY Lizenzen der Parameter für die Attribution weggelassen. Autoren und Urheber finden für die korrekte Verwendung der Templates hier ein Beispiel.
Größe:
733 x 708 Pixel (15086 Bytes)
Beschreibung:


Die Erdsphären in Übersicht


1 Liste der dargestellten Erdsphären


  • Asthenosphäre nach Joseph Barrell (1914).
  • Atmosphäre (Erdatmosphäre) nach John Wilkins (1638).
  • Außenkern (Erdaußenkern, äußerer Erdkern) nach Beno Gutenberg (1913).
  • Geosphäre nach Stephen Pearl Andrews (1871).
  • Globale Biozönose: Biozönose nach Karl August Möbius (1877), angewendet auf die gesamte Erde im Sinne von Neef (1963). Der Begriff der globalen Biozönose ist synonym mit dem Biosphäre-Begriff nach Pierre Teilhard de Chardin (1956). Allerdings ist Teilhard de Chardins Biosphäre nur einer von drei verschiedenen Biosphäre-Begriffen. Die beiden anderen gehen zurück auf Wladimir Iwanowitsch Wernadski (1924) und Eduard Suess (1875) und meinen andere Dinge. Um Missverständnissen vorzubeugen, wird deshalb hier auf den Ausdruck Biosphäre verzichtet. Ein neuer, passender und unmissverständlicher Begriff wäre Biozönosphäre.
  • Hydrosphäre (Erdhydrosphäre) nach Eduard Suess (1875). Mit enthalten sind die Kryosphäre (Erdkryosphäre) nach Antoni Bolesław Dobrowolski (1923) und die Chionosphäre nach Michail Vladimirovic Tronov (1950).
  • Innenkern (Erdinnenkern, innerer Erdkern) nach Inge Lehmann (1936).
  • Lithosphäre (Erdlithosphäre) nach Eduard Sues (1875).
  • Mesosphäre nach Reginald Aldworth Daly (1940) unter Bezug auf Henry Stephens Washington (1925). Dieser geosphärische Mesosphäre-Begriff ist *nicht* synonym mit dem atmosphärischen Mesosphäre-Begriff nach Sydney Chapman (1950).
  • Ökosphäre nach Lamont C. Cole (1958) und A. Gillard (1969). Dieser ökologische Ökosphäre-Begriff ist *nicht* synonym mit dem astronomischen Ökosphäre-Begriff nach Hubertus Strughold (1953).
  • Pedosphäre nach Arsseni Arsenjewitsch Jarilow (1905).
  • Physiosphäre: Physiotop-Begriff in der globalen Betrachtungsdimension getreu Neef (1963) und zum Beispiel explizit lesbar bei Hermann Hambloch (1972). Dieser Begriff ist synonym mit dem Geosphäre-Begriff nach Pierre Teilhard de Chardin (1956) bzw. Gary W Barrett (1981) bzw. Hartmut Leser (1991). Dieser ökologische Physiosphäre-Begriff ist *nicht* synonym mit dem philosophischen Physiosphäre-Begriff nach Ken Wilber (1995).


2 Erläuterungen zur Darstellung



2.1 Erläuterungen zur Darstellung der Ökosphäre (grüner Kasten)


a) Ökosphäre – Der Raum des Planeten Erde, in dem Leben vorkommt. Der Raum zusammen mit der darin vorkommenden Gesamtheit der irdischen Organismen und ihrer unbelebten (abiotischen) Umwelt und der Wechselwirkungen der Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umwelt.

b) Physiosphäre – Gesamtheit der unbelebten Umwelt der globalen Biozönose.

b.1) eingegrünte Physiophäre – aktuelle abiotische Umwelt der globalen Biozönose. Physiosphärische Bereiche, die augenblicklich mit dem Leben wechselwirken. Bereiche der aktuellen biotischen Durchwirkung.

b.2) nicht-eingegrünte Physiosphäre – potentielle abiotische Umwelt. Bereiche der Physiosphäre, die augenblicklich nicht mit dem Leben wechselwirken. Bereiche außerhalb der aktuellen biotischen Durchwirkung. Die Bereiche liegen allerdings nur augenblicklich, jedoch nicht grundsätzlich außerhalb des biotischen Zugriffs. Sie könnten durchaus irgendwann von Lebensformen besiedelt werden und damit in die biotische Durchwirkung geraten. Zum Beispiel (1) das Innere eines Felsens kann steril sein. Verwitterung öffnet jedoch irgendwann Klüfte in sein Inneres. Dann werden sich dort Mikroorganismen ansiedeln. (2) Vulkanische Gase sind bei ihrem Austritt zu heiß für Lebewesen. Sie kühlen allerdings schnell ab und mischen sich mit dem umgebenden Medium. Dann werden sie Mikroorganismen zugänglich. (3) Das Wasser heißer Quellen kann bei seinem Austritt zu heiß für Lebewesen sein. Es kühlt allerdings bald ab. Dann wird es Mikroorganismen zugänglich.

b.3) Abschnitte von Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre außerhalb der Physiosphäre (jenseits des grünen Kastens) – Bereiche der Atmo-, Hydro- und Lithosphäre, die nicht nur augenblicklich, sondern dauerhaft außerhalb des biotischen Zugriffs liegen. Für Lebewesen sind diese Bereiche ständig zu heiß oder zu kalt oder zu trocken oder zu giftig oder zu strahlungsreich oder von zum hohem Druck oder von zu niedrigem Druck. Solche Bereiche gehören weder zur aktuellen noch zur potentiellen Umwelt der globalen Biozönose. Sie gehören demzufolge nicht zur Physiosphäre und somit gleichzeitig nicht zur Ökosphäre.

c) Pedosphäre – Verwitterungsbereich unmittelbar an der Erdoberfläche. Umwandlungsprodukte mineralischer (also lithosphärischer) und organ(ism)ischer Substanzen, die unter diversen abiotischen und biotischen Umwelteinflüssen an der Erdoberfläche entstehen und mit Wasser, Luft und Lebewesen durchsetzt sind.


2.2 Erläuterungen zur Darstellung der Geosphäre (dunkelgrauer Kasten)


Die Geosphäre besteht aus der Lithosphäre, der Asthenosphäre, der geosphärischen Mesosphäre, dem Außenkern und dem Innenkern.


3 Literatur


  • Andrews SP: The Primary Synopsis of Universology and Alwato. New York, 1871: 105
  • Barrell J: The strength of the Earth's crust. I. Geologic tests of the limits of strength. In: The Journal of Geology 22 (1914): 28–48
  • Barrett GW: Stress ecology: an integrative approach. In: Barrett GW, Rosenberg R (Ed): Stress effects on natural ecosystems. New York, 1981: 3-12
  • Chapman S: Upper Atmospheric Nomenclature. In: Journal of Geophysical Research 55 (1950): 395-399 oder in: Journal of Atmospheric and Terrestrial Physics 1 (1950): 121-124 oder in: Bulletin of the American Meteorological. Society: 288-290
  • Cole LC: The ecosphere. In: Scientific American 4 (1958): 83-92
  • Daly RA: Strength and structure of the earth New York, 1940: 13
  • Dobrowolski AB: Historia naturalna lodu. Warszawa, 1923
  • Gillard A: On terminology of biosphere and ecosphere. In: Nature 223 (1969): 500–501
  • Gutenberg B: Über die Konstitution des Erdinnern, erschlossen aus Erdbebenbeobachtungen. In: Physikalische Zeitschrift 14 (1913): 1217-1218
  • Hambloch H: Allgemeine Anthropogeographie. In: Erdkundliches Wissen 31 (1972). Beiheft zu Geographische Zeitschrift 60 (1972): 7
  • Lehmann I: P' . In: Publications du Bureau Central Séismologique International A14 (1936): 87-115
  • Leser H: Landschaftsökologie. Stuttgart 1991: 148, 198-200
  • Möbius KA: Die Auster und die Austernwirthschaft. Berlin, 1877: 76
  • Neef E: Topologische und chorologische Arbeitsweisen in der Landschaftsforschung. In: Petermanns Geographische Mitteilungen 107 (1963): 249-259
  • Strughold H: The Green and Red Planet. Albuquerque, 1953: 43
  • Suess E: Die Entstehung der Alpen. Wien, 1875: 158-160
  • Teilhard de Chardin P: La Place de l'Homme dans la Nature. Paris, 1956
  • Тронов МВ: Хионосфера и снеговая линия In: Известия Всесоюзного географ об-ва 82 (1950): 472-486
  • Vernadsky VI: La Géochimie. Paris, 1924
  • Wilkins J: A Discovery of a New World. London, 1638: 103
  • Wilber K: Sex, Ecology, Spirituality: The Spirit of Evolution. Boston, 1995
  • Washington HS: The chemical composition of the earth. In: America Journal of Science 9 (1925): 351-378
  • Ярилов AA: Педология, как самостоятельная естественнонаучная дисциплина о земле. Юрьев, 1905
Lizenz:
Bild teilen:
Facebook   Twitter   Pinterest   WhatsApp   Telegram   E-Mail
Weitere Informationen zur Lizenz des Bildes finden Sie hier. Letzte Aktualisierung: Sat, 18 Feb 2023 06:53:07 GMT

Relevante Bilder


Relevante Artikel

Hydrosphäre

Die Hydrosphäre [hydroˈsfɛːrə] ist eine der Erdsphären. Sie umfasst die Gesamtheit des Wassers der Erde. .. weiterlesen

Geschichte des Begriffs Erdsphäre

Der Begriff der Erdsphäre wird seit dem neunzehnten Jahrhundert regelmäßig in naturwissenschaftlichen Publikationen benutzt. Ab den 1970ern wird er verstärkt verwendet und verdrängt dabei zunehmend einen bestimmten Geosphäre-Begriff, der inhaltlich mit ihm gleichbedeutend ist. Seit seiner Prägung erfuhr der Erdsphäre-Begriff einen einzigen Bedeutungswandel. Der Wandel fand in den frühen Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts statt. Seitdem ist der Begriff inhaltlich stabil und eindeutig geblieben. .. weiterlesen

Geschichte des Begriffs Geosphäre

Der Begriff Geosphäre wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt. In der englischsprachigen Literatur erscheint er das erste Mal im Jahr 1871. Während des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte Geosphäre eine große Bedeutungsvielfalt, gerade unter deutschen Geowissenschaftlern. Das führte zu vielen Missverständnismöglichkeiten. .. weiterlesen

Geosphäre

Mit Geosphäre wird zumeist eine Erdsphäre bezeichnet. Das Wort benennt also ein Phänomen der Erde, das sich häufig schalenähnlich um den ganzen Himmelskörper legt. Der Geosphäre-Begriff erfuhr innerhalb von 150 Jahren mindestens zehn verschiedene Definitionen, von welchen heute im deutschen Sprachraum noch fünf benutzt werden. Demzufolge besteht derzeit keine Einigkeit über Inhalt, Ausdehnung und Umfang der Geosphäre. .. weiterlesen

Physiosphäre

Die Physiosphäre ist eine natürliche Erdsphäre. Sie umfasst die gesamte unbelebte Umwelt der globalen Biozönose, also die Gesamtheit der unbelebten Dinge innerhalb der Ökosphäre. Ein Synonym für Physiosphäre lautet Geosphäre. .. weiterlesen