Aufsteigender Jüngling, Düsseldorf Ehrenhof 2011 (1)
- 1931 schrieb die Stadt Düsseldorf einen Wettbewerb für ein den Bürgern schon lange versprochenes Heinrich-Heine-Denkmal aus, aufzustellen im Ehrenhof. Den Wettbewerb gewann der Berliner Künstler Georg Kolbe vor Arno Breker und Johannes Knubel. Nach zwei Jahren intensiver Arbeit an dem doppelt mannshohen Denkmal hatten sich die politischen Verhältnisse so sehr geändert, dass ein Denkmal zu Ehren des Juden Heine nicht mehr denkbar war, der bereits zweite, sehr späte Versuch für ein Düsseldorfer Heinedenkmal war damit ebenfalls für lange Zeit gescheitert. Man platzierte den knienden Aufsteigenden Jüngling, der nicht Heine zeigt, sondern menschliches Streben und Mühen versinnbildlicht, im Vestibül des Hetjens-Museums, das sich damals noch im Ehrenhof befand. Von dort kam er nach dem Krieg ins Kunstmuseum, 1949 endlich auf einem neu geschlagenen Sockel aus Muschelkalk an die dafür vorgesehene Stelle auf der östlichen Seite des Ehrenhofs, immer noch ohne den Hinweis auf Heine. 1953 entstand stattdessen eine Heine-Gedenkstätte im Hofgarten, 1981 schuf Bert Gerresheim das Heine-Monument am Rand der Parkanlage Schwanenmarkt. Seit 2002 weist inzwischen eine erklärende Plakette und eine Inschrift auf den Zusammenhang vom „Aufsteigenden Jüngling“ zu Heine hin. Das gespaltene Verhältnis Düsseldorfs zur Ehrung Heines war auch im Zusammenhang mit den Querelen um die Heine-Denkmäler immer wieder Mittelpunkt öffentlicher Diskussion. Ein weiteres Werk Kolbes, der Stehende Jüngling, ist wenige hundert Meter nördlich, in der Kaiserswerther Straße 137, vor dem Drahthaus aufgestellt.
Dieses Werk wurde von seinem Urheber Kürschner als gemeinfrei veröffentlicht. Dies gilt weltweit. In manchen Staaten könnte dies rechtlich nicht möglich sein. Sofern dies der Fall ist: |
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