Wilfriede Günschel

Wilfriede Günschel 2019 in Dresden

Wilfriede Günschel (* 5. Februar 1937 in Weißenfels) ist eine deutsche Opernsängerin (Sopran).[1]

Leben und Schaffen

Wilfriede Günschel wuchs in einem musikalisch geprägten Elternhaus in Weißenfels auf.[1] Ihre erste musikalische Ausbildung erhielt sie im Kirchenchor der Lutherischen- und der Stadtkirche St. Marien bei Kurt Fischer und Wolfgang Semrau; die Grundlagen des Klavierspielens an der örtlichen Volksmusikschule.[1][2] Von 1954 bis 1958 studierte sie am Konservatorium in Halle/Saale klassischen Gesang und Klavier bei Wally Geist-Frühauf und Hanny Bollmann-Kremers.[1]

1958 gab sie ihr Bühnendebüt als Brautjungfer in der Dieter-Nowka-Oper Jan Suschka am Stadttheater Cottbus.[1][3] 1962 verpflichteten sie der Generalmusikdirektor Martin Egelkraut und der Generalintendant Gert Beinemann an das Landestheater Altenburg.[1] Ihr Stimmfach reichte vom lyrischen bis zum dramatischen Sopran; ihr Repertoire von der Oper, der Kantate bis hin zur Konzertarie.[1] In der Peter Gogler-Inszenierung (1967) Die Meistersinger von Nürnberg entdeckte sie in der Rolle der Eva ihre Neigung zum Werk von Richard Wagner.[1]

1972 verabschiedete sich Wilfriede Günschel von ihrem Altenburger Publikum und wirkte ab da als freiberuflich tätige Künstlerin.[1] Sie gastierte auf den Bühnen der DDR, mehrfach im sozialistischen Ausland, Österreich, Italien und der BRD.[1] In Budapest trat sie mit Franco Corelli bei einer von Zsuzsa Koncz moderierten Klassik-Live-Übertragung des Budapester Rundfunks auf.[1] Von 1974 bis 1978 sang sie in der Leipziger Inszenierung Der Ring des Nibelungen die Partie der Helmwige.[4][5][6]

1983 wurde ihr auf Empfehlung ihres ehemaligen Gesangsmeisters, des Kammersängers Rudolf Dittrich, sowie des GMD Ude Nissen und Claus Peter Flor für ihr Lebenswerk der Titel „Kammersängerin“ verliehen.[1]

Wilfriede Günschel war mit dem Autor und Herausgeber von Kunst- und Sportkatalogen, Siegfried Seyffert (1934–2006) verheiratet. Sie lebt auch nach seinem Tod weiterhin in Thüringen.

Opernpartien (Auswahl)

Konzertante Aufführungen (Auswahl)

Tondokumente (Auswahl)

  • Siegfried Geißler: Excerpt aus Sieben Liebeslieder für Sopran und großes Orchester nach Texten von James Joyce; Sopran: Wilfriede Günschel; Suhler Philharmonie unter der Leitung von Wolfgang Hoyer, Suhl 1986, auf youtube[23]
  • Martinu Bohuslav: Mikesch vom Berge (für Chor, Sopran- und Tenor-Solo, 2 Violinen, Viola und Klavier), 1. März 1971; Labelcode: X150 DRA Babelsberg, HFDB-ID:1505270
  • Stanisław Moniuszko: Mikesch vom Berge (Halka); CD ZI-Nr.:86149 DRA

Literatur

  • Steven Taubert: Publikumslieblinge des Landestheaters Altenburg. Band 1. 1. Auflage, S. Sell Heimat-Verlag Altenburg, Altenburg 2004, ISBN 3-9809211-7-4.
  • Steven Taubert: Publikumslieblinge des Landestheaters Altenburg. Band 2. 1. Auflage, S. Sell Heimat-Verlag Altenburg, Altenburg 2005, ISBN 3-938777-04-4.
  • Birgit Mache: Im Rampenlicht, 10 Jahre Theater am Schillerplatz in Cottbus. Hrsg. Staatstheater Cottbus 2008, ISBN 978-3-928696-92-0.
  • Heinz Alfred Brockhaus: Musikgeschichte der DDR, 1945–1976. Verlag Neue Musik Berlin, 1979.
  • Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR (VKM): Musik und Gesellschaft. Band 25. Henschelverlag, Berlin 1975.
  • Theater der Zeit. Band 29, Ausgaben 1-6. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1974.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Steven Taubert: Publikumslieblinge des Landestheaters Altenburg. S. Sell Verlag, Altenburg 2004, ISBN 3-9809211-7-4, S. 49–60.
  2. Kirchenregister der Lutherischen Kirche Weißenfels
  3. a b Birgit Mache: Im Rampenlicht, 10 Jahre Theater am Schillerplatz in Cottbus. Hrsg.: Staatstheater Cottbus. 2008, ISBN 978-3-928696-92-0, S. 69–84.
  4. a b Boris Gruhl: Goldbergvariationen: krank, unpässlich, indisponiert. In: Kolumne. Musik in Dresden, 6. Mai 2013, abgerufen am 8. Juni 2019.
  5. a b Christoph Hamm, Eginhard Röhlig, Volker Wendt: Programm Leipziger Theater, Spielzeit 1973/74, Heft 16 – III-18-90 LG 106/74
  6. a b Spiel- und Besetzungsplan „Der Ring des Nibelungen“. In: Zeitschrift Theater der Zeit, Band 29, Ausgaben 1-6/ 1974, Seite 74. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, 1974, abgerufen am 8. Juni 2019.
  7. Heinz Alfred Brockhaus: Musikgeschichte der DDR, 1945–1976; Verlag Neue Musik Berlin 1979 S. 124.
  8. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Steven Taubert: Publikumslieblinge des Landestheaters Altenburg. S. Sell Verlag, Altenburg 2005, ISBN 3-938777-04-4, S. 155–168.
  9. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: III-18-149 LpG 627-0-37-71
  10. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: 72-9838 Föv. Nyomdaipari V.10.-MH
  11. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: V/5/24 LpG 622/73
  12. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: 76-8395 Föv. Nyomdaipari V.10 und I.P. Cr. Oradea 4123-76
  13. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: V/15/22-Mg/78/G 1820
  14. Stuttgarter Zeitung 28. Mai 1979, S. 5, Anz.
  15. Leipziger Volkszeitung 13./14. November 1982, S. 7 und 8.
  16. Leipziger Volkszeitung 16. November 1982, S. 6.
  17. Leipziger Volkszeitung 17. November 1983, S. 16.
  18. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: Lg 239/IV/83 III /29/1
  19. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: III/18/36 Lg 155/II/85
  20. Leipziger Volkszeitung 9. April 1986, S. 8.
  21. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: Lg 61/1/86 III 646 386 400 233
  22. Plakat Druckgenehmigungs-Nr.: III/18/36 Lg 224/III/86
  23. Siegfried Geißler: Excerpt aus 7 Liebeslieder für Sopran und großes Orchester nach Texten von James Joyce. youtube.com, 1986, abgerufen am 8. Juni 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

WG 09.02.2019 Oper DD.jpg
Autor/Urheber: DD-Andrusch, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Opernsängerin Wilfriede Günschel