Verwaltungsbezirk Apolda

Basisdaten[1]
Bestandszeitraum1850–1922 (bis 1868 Weimar II)
VerwaltungssitzApolda (bis 1868 Weimar)
Fläche796 km² (1910)
Einwohner125.138 (1910)
Bevölkerungsdichte157 Einw./km² (1910)
Gemeinden149 (1910)
Verwaltungsbezirk Apolda.jpg
Lage des Verwaltungsbezirks Apolda
Siegelmarke Der Gr.S. Bezirksdirektor zu Apolda

Der Verwaltungsbezirk Apolda, auch II. Verwaltungsbezirk genannt, existierte von 1868 bis 1922 im Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach und im Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach. Die Bezirksdirektion befand sich in Apolda. Von 1850 bis 1868 hieß der Verwaltungsbezirk Weimar II. Das Gebiet des ehemaligen Verwaltungsbezirks gehört heute größtenteils zur kreisfreien Stadt Jena und zum Landkreis Weimarer Land in Thüringen.

Geschichte

Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach wurde 1850 in fünf Verwaltungsbezirke gegliedert, die hinsichtlich ihrer Größe mit Landkreisen vergleichbar waren. Der II. Verwaltungsbezirk umfasste den östlichen Teil des Weimarer Kreises im Großherzogtum. Bis 1868 hieß der Verwaltungsbezirk Weimar II und hatte seinen Sitz Weimar, danach wurde er als Verwaltungsbezirk Apolda bezeichnet und hatte seinen Sitz in Apolda. Zum Verwaltungsbezirk gehörten auch die Exklaven Oldisleben und Allstedt.

1918 wurde aus dem Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach der Freistaat Sachsen-Weimar-Eisenach, der wiederum am 1. Mai 1920 im Land Thüringen aufging. Bei einer umfassenden Gebietsreform wurde 1922 der Verwaltungsbezirk Apolda aufgelöst:[2]

  • Die Städte Apolda und Jena wurden kreisfrei.
  • Die Gemeinden Ammerbach, Burgau, Löbstedt, Winzerla und Zwätzen wurden in die Stadt Jena eingegliedert.
  • Die Gemeinde Nauendorf wurde in die Stadt Apolda eingegliedert.
  • Die Exklave Oldisleben kam zum Landkreis Sondershausen.
  • Die verbleibende südöstliche Hälfte des Verwaltungsbezirks kam zum Landkreis Jena-Roda.
  • Die verbleibende nordwestliche Hälfte des Verwaltungsbezirks und die Exklave Allstedt kamen zum Landkreis Weimar.

Einwohnerentwicklung

Verwaltungsbezirk Apolda[1]
Jahr188019001910
Einwohner84.473102.301125.138

Einwohnerzahlen der Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1910):[1]

Allstedt3.353
Apolda22.610
Bad Sulza3.052
Buttstädt2.843
Jena38.487
Oldisleben2.064

Städte und Gemeinden

  • Allstedt, Stadt
  • Altengönna
  • Ammerbach
  • Apolda, Stadt
  • Bad Sulza, Stadt1
  • Bergsulza
  • Beulbar
  • Beutnitz
  • Bucha
  • Burgau
  • Bürgel, Stadt
  • Buttelstedt, Stadt
  • Buttstädt, Stadt
  • Camsdorf2
  • Closewitz
  • Coppanz
  • Cospeda
  • Darnstedt
  • Döbritschen
  • Dorfsulza1
  • Dornburg, Stadt
  • Dorndorf
  • Dothen
  • Eberstedt
  • Einsdorf
  • Einzingen
  • Ellersleben
  • Eßleben
  • Flurstedt
  • Frauenprießnitz
  • Gebstedt
  • Gerega
  • Gniebsdorf
  • Golmsdorf
  • Göschwitz
  • Grabsdorf
  • Graitschen
  • Großbrembach
  • Großheringen
1 1907 wurden Dorfsulza und Stadtsulza zur Stadt Bad Sulza zusammengeschlossen.
2 Camsdorf wurde 1891 nach Wenigenjena eingemeindet.
3 Lichtenhain gehörte bis zum 1. Januar 1913 zum Kreis Saalfeld des Herzogtums Sachsen-Meiningen.
4 Wenigenjena wurde am 1. Oktober 1909 in die Stadt Jena eingemeindet.
5 Ziegenhain wurde 1913 in die Stadt Jena eingemeindet.

Weblinks

Commons: Verwaltungsbezirk Apolda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 22. Mai 2009.
  2. gov.genealogy.net: Verwaltungsbezirk Apolda

Auf dieser Seite verwendete Medien

Siegelmarke Der Gr.S. Bezirksdirektor zu Apolda W0354901.jpg

Siegelmarke
Titel: Der Gr.S. Bezirksdirektor zu Apolda
Beschreibung: grün, weiß, geprägt
Ort: Apolda

Größe: 4x4 cm
Verwaltungsbezirk Apolda.jpg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Bild-PD-alt

Verwaltungsbezirk_Apolda.