Schlacht bei Kressenbrunn

Schlacht bei Kressenbrunn

Spätmittelalterliche Darstellung der Schlacht aus der Chronica Hungarorum
DatumJuli 1260
OrtBei Kressenbrunn, heute Groißenbrunn
AusgangEntscheidender böhmischer Sieg
FolgenBöhmens König wird Herrscher über die Steiermark
FriedensschlussFrieden von Wien (1261)
Konfliktparteien

Lesser coat of arms of the Kingdom of Bohemia (Wenceslaus II of Bohemia).svg Königreich Böhmen
Coat of arms of the archduchy of Austria.svg Herzogtum Österreich
Wappen Gemeinde Steyr.svg Herzogtum Steiermark
Lesser coat of arms of the Margraviate of Moravia (Wenceslaus II).svg Markgrafschaft Mähren
POL województwo dolnośląskie COA.svg Herzogtum Schlesien
Kaernten shield CoA.svg Herzogtum Kärnten

Coa Hungary Country History Béla IV (1235-1270).svg Königreich Ungarn
Croatia COA heater.svg Königreich Kroatien
POL Przemysł II 1295 COA.svg Herzogtum Krakau
Alex K Halych-Volhynia.svg Fürstentum Halitsch-Wolhynien

Befehlshaber

Lesser coat of arms of the Kingdom of Bohemia (Wenceslaus II of Bohemia).svgCoat of arms of the archduchy of Austria.svgWappen Gemeinde Steyr.svg Ottokar II.
Coa Czech Town Bavorov.svg Wok von Rosenberg
Lesser coat of arms of the Kingdom of Bohemia (Wenceslaus II of Bohemia).svg Jaroš z Poděhuz
Lesser coat of arms of the Margraviate of Moravia (Wenceslaus II).svg Bruno von Schauenburg

Coa Hungary Country History Béla IV (1235-1270).svgCroatia COA heater.svg Béla IV.
Coa Hungary Country History Béla IV (1235-1270).svg Prinz Stephan
POL Przemysł II 1295 COA.svg Bolesław V.

Truppenstärke
ca. 30.000–35.000 Mannca. 30.000–40.000 Mann
Verluste

unbekannt

ca. 10.000 Gefallene

Die Schlacht bei Kressenbrunn war eine siegreiche Entscheidungsschlacht des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl über die Ungarn unter König Béla IV. Sie wurde im Juli 1260 im Südosten des Marchfeldes bei dem Dorf Kressenbrunn, heute Groißenbrunn in Niederösterreich geschlagen.

Vorgeschichte

Der Ausbreitung des böhmischen Reiches unter Ottokar II. Mitte des 13. Jahrhunderts wollten die ungarischen Könige Einhalt gebieten. Ab dem Frühjahr 1260 verbündete sich der ungarische König mit Daniel Romanowitsch von Galizien, dem König von Galizien und dem Großherzog von Krakau Boleslav V. Hinzu kamen Serben, Bulgaren, Wallacher und Griechen. Auch der Khan der Tataren Burundaj schickte seine Krieger. Das Heer erreichte eine Stärke von angeblich 30–40.000 Mann. Die Heeresstärke Ottokars, bestehend aus Böhmen, Mährern und Österreichern sowie verstärkt durch Truppen der Markgrafen aus Brandenburg, Meißen sowie Verbände aus Schlesien betrug angeblich 30–35.000 Mann, einschließlich der gepanzerten Reiter. Das böhmische Heer sammelt sich beim niederösterreichischen Laa an der Thaya, an der Grenze zu Mähren.

Schlachtverlauf

Eine Zeit lang belagerten sich beide Heere an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn, die Böhmen auf der rechten, die Ungarn auf der linken Seite der March. Keiner der beiden Könige wollte den Fluss, aus Angst vor einem Unglück, überqueren. Schließlich unterbreitete Ottokar dem ungarischen König Béla den Vorschlag, dass unter ritterlichen Bedingungen eines der Heere den Fluss ohne Angriff der Gegner überqueren darf. Die böhmischen Soldaten zogen sich teilweise tief in das Land zurück, da sie zunächst keinen Angriff der Ungarn erwarteten.

Diese Situation nutzte allerdings Stephan, Sohn des ungarischen Königs, zu einem Angriff und traf im Ort Kressenbrunn auf die berittenen schwerbewaffneten böhmischen Soldaten. Ottokar rief die ruhenden Gruppen zurück. Unter Führung des Prager Burggrafen Jaroš z Poděhuz stürmte die berittene Truppe den Ungarn entgegen. Kurze Zeit später schloss sich der böhmische Marschall Wok von Rosenberg mit seinen Männern dem Kampf an. Sie schlugen den ersten Angriff der Ungarn zurück und Prinz Stephan musste schwer verwundet das Feld räumen. Nachdem die restlichen böhmischen Heere eingetroffen waren, flüchtete die ungarische Armee. Sie verlor dabei angeblich 10.000 Mann auf dem Feld, viele davon ertranken im Fluss.

Rekonstruktion des böhmischen Marschalls Wok von Rosenberg

Folgen

Am 12. Juli bot Béla Friedensverhandlungen an. Ottokar erhielt im Frieden von Wien 1261 die Steiermark und zur Erneuerung des Friedens wurde die Vermählung Ottokars mit Kunigunde von Halitsch beschlossen.

Denkmal

Denkmal

Zum Gedenken der Schlacht wurde im Jahr 2010, zu ihrem 750. Jahrestag, ein Denkmal eingeweiht. Das Denkmal befindet sich am östlichen Rand der Gemeinde Groißenbrunn, an der Schloßhofer Straße. Entwurf und Gestaltung der Bronzetafel stammen von Vladislav Plekanec.[1]

Literatur

Weblinks

Animierte Schlachtbeschreibung englisch; Untertitel auf deutsch können eingeblendet werden

Einzelnachweise

  1. Bronzetafel zum Gedenken an die Schlacht vor 750 Jahren auf groissenbrunn.at abgerufen am 3. Mai 2015, Seite nicht mehr abrufbar, 10. September 2022

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Schild des Wappens von Kärnten, Österreich
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Reconstruction of the coat of arms from the reverse of majestic seal of the King of Poland – Przemysł II from 1295
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Lesser coat of arms of the Margraviate of Moravia (Wenceslaus II)
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Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht bei Groißenbrunn im Jahr 1260. Text auf der Tafel: „Zum Gedenken an die Schlacht bei Groissenbrunn zwischen Přemysl Ottokar II., König von Böhmen und Bela IV. König von Ungarn am 12. Juli des Jahres 1260“
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