Roraimanachtschwalbe

Roraimanachtschwalbe

Roraimanachtschwalbe, Männchen
(Lithografie von J. G. Keulemans, 1892)

Systematik
Klasse:Vögel (Aves)
Ordnung:Schwalmartige (Caprimulgiformes)
Familie:Nachtschwalben (Caprimulgidae)
Gattung:Setopagis
Art:Roraimanachtschwalbe
Wissenschaftlicher Name
Setopagis whitelyi
(Salvin, 1885)

Die Roraimanachtschwalbe (Setopagis whitelyi, Syn. Caprimulgus whitelyi) ist eine Vogelart aus der Familie der Nachtschwalben (Caprimulgidae).[1] Sie kommt im Norden Brasiliens, im Süden Venezuelas und in Guyana vor. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst bewaldete, feuchte Abhänge und Höhen auf Tepui (Tafelbergen).[2] Der lateinische Name bezieht sich auf Henry Whitely.

Beschreibung

Die Roraimanachtschwalbe ist 21–22 cm groß, das Männchen wiegt zwischen 30 und 40, das Weibchen zwischen 45 und 48 g. Die Art sieht der häufigeren Trauernachtschwalbe (Nyctipolus nigrescens) sehr ähnlich. Hauptunterscheidung sind die gleichmäßig gelbbraunen Unterschwanzdecken.[2] Ihr Rufen wird als „[eiliges] hreer“ mit einem anschließenden Abfallen der Tonhöhe beschrieben. Dieses soll sich alles ein bis zwei Sekunden wiederholen.[3]

Lebensweise

Die Nahrung besteht vermutlich aus Insekten. Die Brutzeit liegt – in Venezuela – zwischen März und April. Das Nest wird auf dem Boden angelegt.[2]

Gefährdungssituation

Die Roraimanachtschwalbe gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[4]

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung der Roraimanachtschwalbe erfolgte 1885 durch Osbert Salvin unter dem wissenschaftlichen Namen Antrostomus whitelyi. Das Typusexemplar wurde von Henry Whitely am Roraima-Tepui gesammelt.[5] Es war Robert Ridgway, der 1912 die neue Gattung Setopagis einführte.[6][A 1] Das Wort »Setopagis« leitet sich aus den griechischen Worten »sēs, sētos σης, σητος« für »Nachtfalter, Motte« und »pagis, pagē, pēgnumi παγη, πηγνυμι« für »Falle, kleben bleiben« ab.[6] Der Artname ehrt seinen Sammler.[5]

Literatur

  • Osbert Salvin: A List of Birds obtained by Mr. Henry Whitely in British Guiana. In: The Ibis (= 5). Band 3, Nr. 12, 1885, S. 418–439 (biodiversitylibrary.org).
  • Robert Ridgway: Diagnoses of some new genera of American birds. In: Proceedings of the Biological Society of Washington. Band 25, 1912, S. 97–101 (biodiversitylibrary.org).

Weblinks

Commons: Roraimanachtschwalbe (Setopagis whitelyi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Avibase
  2. a b c Handbook of the Birds of the World
  3. O'Shea, B. J., et al.: New records for Guyana, with descriptions of the voice of Roraiman Nightjar (Caprimulgus whitelyi). In: Bulletin of the British Ornithologists' Club. 2007, S. 118–128.
  4. IUCN Redlist
  5. a b Osbert Salvin, S. 438
  6. a b Robert Ridgway, S. 98

Anmerkungen

  1. Ridgway ordnete der Gattung die Zwergnachtschwalbe (Setopagis parvula (Gould, 1837)) zu.

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