Ring Nationaler Frauen

Der Ring Nationaler Frauen (RNF) ist eine bundesweite Unterorganisation der NPD, die am 16. September 2006 in Sotterhausen bei Sangerhausen gegründet wurde.

Hintergrund

Die Organisation ist offiziell nach dem Vorbild der Frauenorganisationen anderer, demokratischer Parteien wie der Frauen-Union oder der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen organisiert beziehungsweise ahmt deren Strukturebenen nach. Experten sehen darin, wie bei früher gegründeten Organisationen, wie zum Beispiel der Gemeinschaft deutscher Frauen (GDF), dem Skingirl Freundeskreis Deutschland (SFD), der Aktiven Frauen Fraktion oder dem Mädelring Thüringen (MRT), die zunehmende Bedeutung und aktive Mitarbeit von Frauen in der rechtsextremen Szene.[1]

Geschichte

Nach der Zustimmung der NPD-Parteivorstandssitzung wurde im September 2006 in Sotterhausen ein Ring Nationaler Frauen als Unterorganisation der NPD gegründet, der „den Frauen in der NPD als Sprachrohr dienen“, aber auch für „national denkende, parteienungebundene Frauen ein Ansprechpartner“ sein soll. Initiatorinnen des Projektes waren die sächsische NPD-Landtagsabgeordnete Gitta Schüßler, das niedersächsische NPD-Mitglied Katharina Becker sowie Judith Rothe von der NPD Sachsen-Anhalt; letztere ist die Lebensgefährtin des bekannten Neonazis Enrico Marx,[2] auf ihrem Anwesen fand die Gründungsversammlung statt. Bei der Gründung waren Frauen aus sechs Bundesländern vertreten. Die meisten Interessentinnen kamen aus den neuen Bundesländern und Berlin.

Im Juli 2009 trat die RNF-Vorsitzende Gitta Schüßler nach einem Misstrauensantrag von Stella Hähnel zurück.[3] Bis Mitte Oktober 2009 wurde sie zusammen mit Judith Rothe kommissarische Nachfolgerin der Vorsitzenden des RNF, Gitta Schüßler. Zur Vorsitzenden des RNF wurde Mitte Oktober Edda Schmidt gewählt.[4]

Am 3. August 2012 trat das Vorstands- und Gründungsmitglied Jasmin Apfel von all ihren RNF-Ämtern zurück und gleichzeitig aus der NPD aus. Als Grund nannte sie persönliche und gesundheitliche Probleme.[5][6]

Edda Schmidts Nachfolgerin als RNF-Vorsitzende, Sigrid Schüßler, wurde 2014 abgewählt und durch Ricarda Riefling ersetzt.[7][8] 2017 wechselte Riefling auf den Stellvertreterposten und Antje Mentzel folgte auf sie als Vorsitzende.[9]

Struktur

Vorsitzende

Bundesvorstand

Der Bundesvorstand des Rings Nationaler Frauen[9] besteht aus

  • der Bundesvorsitzenden Antje Mentzel
  • der stellvertretenden Vorsitzenden Ricarda Riefling
  • der stellvertretenden Vorsitzenden Marina Djonovic
  • der Beisitzerin Denise Salem
  • der Beisitzerin Nina Böhm

Weitere bekannte RNF-Mitglieder und Funktionäre

  • Dörthe Armstroff, Landesvorsitzende Rheinland-Pfalz des RNF
  • Katharina Becker, (NPD Niedersachsen)
  • Maria Fank, ehemals Beisitzerin, Berliner RNF Vorsitzende, (Rednerin auf Veranstaltungen, Schulungen)
  • Stella Hähnel
  • Antje Hiekisch – KV Görlitz
  • Brigitte Kallweit
  • Heidelore Karsten, stellvertretende Landesvorsitzende Sachsen des RNF
  • Katrin Köhler, Sachsen
  • Antje Kottusch
  • Ariane Meise, Nordrhein-Westfalen
  • Monique Möller ehemals Beisitzerin, (Interessentenbetreuung & virtuelle soziale Netzwerke), Vorsitzende des NPD-Kreisverbandes Unstrut-Hainich, Landesvorsitzende des RNF Thüringen
  • Iris Niemeyer
  • Judith Rothe
  • Madeleine Scheffler
  • Edda Schmidt, ehemals Beisitzerin, (RNF-Landesvorsitzende Baden-Württemberg)
  • Mandy Schneider (* 1971), Sachsen[10]
  • Ines Schreiber, aus Strehla, Sachsen, langjährige Vorsitzende des Bundesschiedsgerichtes der NPD
  • Gitta Schüßler ehemals stellvertretende Vorsitzende (Öffentlichkeitsarbeit, Presse)
  • Heidrun Walde ehemals stellvertretende Vorsitzende (Geschäftsführung, Finanzen)
  • Gaby Zellmann, ehemaliges RNF-Vorstandsmitglied (sechsfache Mutter und vierfache Großmutter)[11]

Literatur

  • Andrea Röpke, Andreas Speit: An der Seite der NPD – der 'Ring Nationaler Frauen' (RNF), in: dies.: Mädelsache! Frauen in der Neonazi-Szene. Ch. Links Verlag; 2. Auflage 2011, ISBN 978-3-86153-615-4, S. 33 f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Monika Lazar: Folgerungen für die Politik: Frauen im rechtsextremen Spektrum. In: bpb.de. 11. Oktober 2007, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  2. Lexikoneintrag der RNF auf netzgegennazis.de
  3. a b c Bundesamt für Verfassungsschutz: Verfassungsschutzbericht 2009. (PDF; 2,8 MB) 2. Auflage, 26. Juni 2013, S. 90–91, abgerufen am 13. Oktober 2021: „Am 11. Juli 2009 trat die Bundessprecherin 25 des RNF, Gitta Schüßler, zurück. Anlass hierfür war ein von ihrer Stellvertreterin Stella Hähnel eingereichter Misstrauensantrag, in dem Schüßler vorgeworfen wurde, sich durch ‚feministische‘ Äußerungen parteischädigend verhalten zu haben.“
  4. a b c d Tomas Sager: „Rein frauliche Tätigkeiten“: die neue Vorsitzende der NPD-Frauenorganisationen RNF vertritt die völkisch-orthodoxe Linie. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Blick nach Rechts. 22/2009, 29. Oktober 2009, archiviert vom Original am 1. November 2009; abgerufen am 13. Oktober 2021.
  5. Jasmin Apfel tritt aus "Ring Nationaler Frauen" aus, Endstation Rechts, 3. August 2012, abgerufen am 18. September 2019.
  6. Frauen in der rechten Szene, Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Oktober 2012
  7. a b c Oliver Cruzcampo: NPD-Frauenorganisation: Umstrittene Vorsitzende wirft hin, Endstation Rechts, 31. März 2014, abgerufen am 18. September 2019.
  8. »Miss-RNF« abgesägt, Der Rechte Rand 148/2014, S. 18
  9. a b c Oliver Cruzcampo: Von Grund auf Neu? Vorstand der NPD-Frauen ausgetauscht. www.endstation-rechts.de, 2. Juni 2017
  10. Mandy Schneider. (Nicht mehr online verfügbar.) In: abgeordnetenwatch.de. Archiviert vom Original am 16. Juni 2016; abgerufen am 14. Oktober 2021.
  11. RNF-Landesgruppe Thüringen steht vor der Gründung. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ring-nationaler-frauen-deutschland.de. 26. März 2013, archiviert vom Original am 3. Januar 2016; abgerufen am 13. Oktober 2021.