Richard Mueller (Eishockeyspieler)

  Richard Mueller

Geburtsdatum6. Mai 1982
GeburtsortRichmond, British Columbia, Kanada
Größe179 cm
Gewicht83 kg

PositionRechter Flügel
Nummer#61
SchusshandRechts

Karrierestationen

1998–2002Brandon Wheat Kings
2002Saskatoon Blades
2002–2003Calgary Hitmen
2003–2004University of Calgary
2004–2007Eisbären Berlin
2007Füchse Duisburg
2007–2008Eisbären Berlin
2008–2010Hamburg Freezers
2010ERC Ingolstadt
2011Eispiraten Crimmitschau
2011Straubing Tigers
2011–2012Tingsryds AIF
2012–2013Lausitzer Füchse
2013–2017Löwen Frankfurt
2017–2018SC Riessersee
2018–2020Kassel Huskies
2020–2021Herner EV
2021–2022Lausitzer Füchse

Richard Mueller (* 6. Mai 1982 in Richmond, British Columbia) ist ein ehemaliger deutsch-kanadischer Eishockeyspieler. In seiner Karriere spielte er unter anderem bei den Eisbären Berlin und den Hamburg Freezers in der DEL sowie in Kanada und Schweden.

Karriere

Der 1,79 Meter große Flügelstürmer begann seine Karriere in der kanadischen Juniorenliga WHL, wo er für die Brandon Wheat Kings, die Saskatoon Blades und die Calgary Hitmen auf dem Eis stand. Nach einem Jahr im Team der University of Calgary im kanadischen Collegespielbetrieb der CIS wechselte der Rechtsschütze zur Saison 2004/05 zunächst zu den Eisbären Berlin Juniors in die Oberliga Nord-Ost.

Nach guten Leistungen wurde der Kanadier in den DEL-Kader der Eisbären Berlin berufen, mit denen er dreimal Deutscher Meister (2005, 2006 und 2008) und einmal Deutscher Pokalsieger (2008) werden konnte. Als die Eisbären Berlin Richard Mueller 2004 verpflichteten, rechneten sie sicherlich auf Grund seines deutschen Vaters damit, dass er bald nicht mehr unter das Ausländerkontingent fallen würde. Die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt Mueller jedoch erst 2007.[1]

Für die Saison 2008/09 wechselte Mueller zum Ligakonkurrenten Hamburg Freezers,[2] bei welchen er einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieb. Seine guten Leistungen in seinem ersten Hamburger Jahr (18 Tore) führten zur Berufung in die deutsche Eishockeynationalmannschaft, in seiner zweiten Saison in Hamburg konnte er auch auf Grund von Verletzungen nicht mehr an diese Leistung anknüpfen und auch die Freezers beendeten die Saison auf einem enttäuschenden vorletzten Tabellenplatz.

Zur Saison 2010/11 unterschrieb er einen Vertrag beim DEL-Verein Kassel Huskies,[3] nachdem jedoch Kassel Insolvenz anmelden musste und keine Lizenz für die Spielzeit erhielt, begann er die Saison beim ERC Ingolstadt, welche Mueller für den länger verletzten Thomas Greilinger mit einem Vertrag bis zum Jahresende nachverpflichteten.[4] Nach einem allgemein nicht guten Saisonverlauf für die Audistädter, wurde sein Vertrag nach einer Bilanz von 3 Toren in 18 Ligaspielen nicht verlängert,[5] und er beendete die Saison in der 2. Eishockey-Bundesliga bei den Eispiraten Crimmitschau,[6] mit welchen er insbesondere in den Relegationsspielen den Klassenerhalt sichern konnte.

Die Saison 2011/12 begann der Deutsch-Kanadier mit einem Probevertrag bei den Straubing Tigers aus der DEL,[7] konnte sich jedoch nicht empfehlen[8] und spielte den Rest der Saison in der 2. Schwedischen Eishockeyliga bei Tingsryds AIF.

Für die Saison 2012/13 kehrte er nach Deutschland zurück und unterschrieb einen Vertrag bei den Lausitzer Füchsen aus der 2. Eishockey-Bundesliga.[9] Hier konnte er sich mit 27 Assists als Vorbereiter auszeichnen, die 8 Tore in 50 Saisonspielen blieben jedoch unter den Erwartungen.[10]

Zur Saison 2013/14 wechselte er in die dritthöchste deutsche Eishockeyliga und schloss sich dem Oberligakader der ambitionierten Löwen Frankfurt an,[11] welche zum Saisonende auch den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Eishockeyliga – DEL2 schafften. Bereits in seiner ersten Zweitligasaison für Frankfurt wurde er mit 40 Toren Torschützenkönig der Liga[12] und verlängerte seinen Vertrag bei den Löwen vorzeitig.[13] In der Saison 2015/16 war Mueller mit 36 Toren in 47 Spielen nach der Hauptrunde drittbester Torschütze der DEL2.[14] In der Saison 2016/17 gewann er mit den Löwen den DEL2-Meistertitel. Auf dem Weg zu diesem Triumph erzielte er in 59 Spielen 34 Treffer und bereitete 24 weitere Tore vor, wobei seine 28 Treffer in der Hauptrunde diesmal den vierten Platz in der Torjägerliste der DEL2 bedeuteten.[15]

Schon im Sommer 2016 vereinbarte Mueller mit dem bayerischen Ligakonkurrenten SC Riessersee eine Zusammenarbeit über 2 Jahre, welche nach seinem im Frühjahr 2017 auslaufenden Vertrag bei den Frankfurter Löwen, für welche er in insgesamt 219 Spielen 261 Punkte davon 153 Tore erzielt hatte, mit der DEL2-Saison 2017/18 in Kraft trat.[16][17] Mit dem SC Riessersee wurde er Vizemeister der DEL2 und trug im Laufe des Spieljahres 2017/18 46 Tore und 49 Vorlagen in 69 Partien bei. Nach dem Rückzug von Riessersee aus der DEL2, wechselte er Anfang Juni 2018 innerhalb der Liga zu den Kassel Huskies.[18] Dort gehörte er in den folgenden zwei Jahren zu den Leistungsträgern, ehe er seine Karriere im April 2020 (zunächst) beendete.[19] Für seinen neuen Arbeitgeber, der im Bereich Sport-Sponsoring aktiv ist, kam er mit dem Herner EV in Kontakt und entschied sich im Oktober 2020, für diesen in der Oberliga zu spielen.[20] Nach einem Jahr in Herne bat er um Vertragsauflösung und kehrte im November 2021 zu den Lausitzer Füchsen (DEL2) zurück.[21] Im August 2022 beendete er seine Karriere abermals.

International

Im Jahr 2008 wurde Mueller vom damaligen Bundestrainer Uwe Krupp erstmals in die deutsche Eishockeynationalmannschaft berufen.[22] Insgesamt erzielte er in 7 Spielen 5 Tore für das Nationalteam – an den Olympischen Winterspielen 2010, welche in der Nähe seines Geburtsortes in Vancouver stattfanden,[23] wurde er auf Grund einer vorherigen Verletzung nicht nominiert.[24]

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2005 DEL-Meister mit den Eisbären Berlin
  • 2006 DEL-Meister mit den Eisbären Berlin
  • 2008 DEL-Meister mit den Eisbären Berlin
  • 2014 Meister Oberliga-West mit den Löwen Frankfurt und Qualifikation für die DEL2
  • 2015 Torschützenkönig in der DEL2 mit 40 Toren
  • 2016 „Sportler des Jahres der Stadt Frankfurt“[25]
  • 2017 DEL2-Meister mit den Löwen Frankfurt
  • 2018 Topscorer der DEL2-Hauptrunde 2017/18 (80 Punkte)[26]

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlay-offs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1998/99Brandon Wheat KingsWHL397291420000
1999/00Brandon Wheat KingsWHL72354
2000/01Brandon Wheat KingsWHL34510151660224
2001/02Saskatoon BladesWHL662533582270004
2002/03Saskatoon BladesWHL27711184
2002/03Calgary HitmenWHL452319421652132
2003/04University of CalgaryCIS3415183320
2004/05Eisbären Juniors BerlinOL3226164241
2004/05Eisbären BerlinDEL1000270002
2005/06Eisbären BerlinDEL521582316100114
2006/07Eisbären Juniors BerlinOL382815430
2006/07Eisbären BerlinDEL5224430112
2007/08EV DuisburgDEL82242
2007/08Eisbären BerlinDEL426101620142240
2008/09Hamburg FreezersDEL49166222692024
2009/10Hamburg FreezersDEL2326812
2010/11ERC IngolstadtDEL183144
2010/11Eispiraten Crimmitschau2. BL1555101682686
2011/12Straubing TigersDEL70002
2012/13Lausitzer Füchse2. BL45827354150000
2013/14Löwen FrankfurtOL3020305010191772439
2014/15Löwen FrankfurtDEL25040226226105494
2015/16Löwen FrankfurtDEL2473621571041014
2016/17Löwen FrankfurtDEL245281745451467136
2017/18SC RiesserseeDEL2513644802018105158
2018/19Kassel HuskiesDEL2522625512432242
2019/20Kassel HuskiesDEL2371317308
2020/21Herner EVOberliga29241640854150
2021/22Herner EVOberliga82132
2021/22Lausitzer FüchseDEL2
WHL gesamt2186978147762023510
Oberliga gesamt13710078178121242182939
2. BL gesamt6013324557132686
DEL gesamt205463581884344812

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Persönliches

Sein Vater Maximilian stammt aus der Nähe von Augsburg und wanderte nach Kanada aus. Dort änderte er die deutsche Schreibweise seines Nachnamens Müller in Mueller.[27]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. EHC Spieler Richard Mueller wartet auf den deutschen Pass : von Vorvätern und Muttersprache, Berliner Zeitung, 16. September 2005, abgerufen am 18. Oktober 2015
  2. Freezers holen Mueller und Schmidle, Handelsblatt, 1. Mai 2008, abgerufen am 8. November 2015
  3. Kassel meldet zwei namhafte Neuzugänge, Hockeyweb, 25. August 2010, abgerufen am 8. November 2015
  4. ERC Ingolstadt verpflichtet Richard Mueller, Augsburger Allgemeine, 29. September 2010, abgerufen am 8. November 2015
  5. Die Schonzeit ist vorbei, Donaukurier, 22. Dezember 2010, abgerufen am 31. Dezember 2010
  6. Richard Mueller kommt aus der DEL, Hockeyweb, 18. Januar 2011, abgerufen am 8. November 2015
  7. Straubing verpflichtet Richard Mueller@1@2Vorlage:Toter Link/www.handelsblatt.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven), Handelsblatt, 21. September 2011, abgerufen am 8. November 2015
  8. Kein Vertrag für Richard Mueller, Straubinger Tagblatt, 16. Oktober 2011, abgerufen am 8. November 2015
  9. Richard Mueller verstärkt Lausitzer Füchse, Niederlausitz aktuell, 29. August 2012
  10. Wiedersehen mit Richard Mueller. Lausitzer Füchse, 30. Oktober 2014, abgerufen am 1. November 2020.
  11. Schnäppchen auf Rechtsaußen, Offenbach-Post, 13. Dezember 2013, abgerufen am 8. November 2015
  12. Speedy Gonzales der Löwen, Offenbacher-Post, 23. Januar 2015
  13. Richard Mueller verlängert seinen Vertrag in Frankfurt, Eishockey News, 29. Januar 2015, abgerufen am 8. November 2015
  14. DEL2-Topscorer, del-2.org, 3. März 2016, abgerufen am 6. März 2016
  15. DEL2-Topscorer - Saison 2016/17, del-2.org, 3. März 2017, abgerufen am 1. Mai 2017
  16. SC Riessersee News, SC Riessersee Facebook, 30. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017
  17. Top-Stürmer Mueller zum SCR - Wirbel um Gehalt, Münchner Merkur, 1. Mai 2017, abgerufen am 1. Mai 2017
  18. Richard Mueller sorgt mit dem Wechsel vom SC Riessersee zu den Kassel Huskies für eine Überraschung, Eishockey News, 7. Juni 2018, abgerufen am 29. Dezember 2018
  19. Kassel Huskies: Richie Mueller geht – und bleibt – Kassel Huskies. In: hna.de. 23. April 2020, abgerufen am 7. Oktober 2020.
  20. Herner EV verpflichtet Richard Müller: Prominenter Neuzugang. In: lokalkompass.de. 28. Oktober 2020, abgerufen am 10. November 2020.
  21. Richard Mueller kehrt nach Weißwasser zurück. In: hockeyweb.de. 29. Oktober 2021, abgerufen am 5. November 2021.
  22. Krupp öffnet seine Wundertüte – glänzendes Debüt von Richard Mueller, Münchner Merkur, 6. November 2008, abgerufen am 8. November 2015
  23. Mueller träumt vom Heimspiel, Hamburger Abendblatt, 5. Februar 2009, abgerufen am 8. November 2015
  24. Rakete Mueller – die allerletzte Freezers-Hoffnung, 12. Januar 2010, abgerufen am 8. November 2015
  25. Löwe Mueller ist Frankfurts Sportler des Jahres. In: hessenschau.de. 20. November 2016, abgerufen am 20. November 2016.
  26. Eishockey News Rückblick 2017/18, Seite 96
  27. Eishockey Nationalmannschaft: Viel Applaus für Mueller und Butenschön. In: Handelsblatt. Abgerufen am 9. März 2016.

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