Niederösterreich (Schiff)

Niederösterreich
Schiffsdaten
FlaggeOsterreich Österreich
SchiffstypPatrouillenboot
BauwerftSchiffswerft Korneuburg, Korneuburg
Stapellauf26. September 1969
Indienststellung20. April 1970
Außerdienststellung1. August 2006
Schiffsmaße und Besatzung
Länge29,67 m (Lüa)
Breite5,41 m
Tiefgangmax. 1,1 m
Verdrängung73 t
 
Besatzung9 Mann
Maschinenanlage
Maschine2 × Turbodiesel V16
Maschinen­leistung1.620 PS (1.192 kW)
Höchst­geschwindigkeit23 kn (43 km/h)
Propeller2 dreiflügelig ⌀ 0,95 m
Bewaffnung
  • 1 × MK 66 2,0 cm
  • 1 × MG Browning M2 12,7 mm
  • 3 × MG 74 7,62 mm
  • 1 × PAR 66 8,4 cm
  • 9 × StG 77 5,56 mm
  • 8 × Werfer für Nebelgranaten 8,0 cm
Sensoren

Die Niederösterreich (Kennung: A604) ist ein als Kanonenboot ausgelegtes Patrouillenboot des österreichischen Bundesheers. Sie wurde 2006 außer Dienst gestellt.[1]

Geschichte

Das Patrouillenboot Niederösterreich an der Reichsbrücke in Wien

Die Niederösterreich wurde 1970 als zweites Boot einer geplanten Flottille des Bundesheeres auf der Donau in Dienst gestellt. Aus budgetären Gründen wurde dieser ursprünglich auf neun Schiffe angelegte Verband jedoch nicht verwirklicht. Die Niederösterreich blieb somit das letzte Boot, das angeschafft wurde. Die Planungen hatte die Firma MAIERFORM S.A. aus Genf in der Schweiz durchgeführt. Gebaut wurde das Boot schließlich in der Korneuburger Schiffswerft.

Neben der Oberst Brecht gehörte die Niederösterreich bis 2006 zur Patrouillenbootstaffel des Heeres, die in der Magdeburg-Kaserne in Klosterneuburg stationiert war und den Pionieren unterstand. Im Zuge der Heeresreform 2010 wurde diese aufgelöst und die Niederösterreich außer Dienst gestellt. Daraufhin wurde die Maschinenkanone abmontiert und das Boot an das Heeresgeschichtliche Museum übergeben. Die Pflege übernimmt der „Österreichische Marineverband“ durch die „Marinekameradschaft Admiral Erzherzog Franz Ferdinand“.

Aufgaben

Die Aufgaben der Patrouillenbootstaffel bestanden während des Kalten Krieges hauptsächlich in der Unterstützung der See- und Strompolizei bei der Kontrolle von Schiffen, die aus dem Ostblock kamen. Diese Kontrollen wurden vor allem während Manövern des Heeres durchgeführt um Abhöraktionen zu unterbinden.

Momentaner Status

Da das Heeresgeschichtliche Museum dem Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) untersteht und die Niederösterreich formal 2006 dem Österreichischen Marineverband übergeben wurde, somit innerhalb des Bundesheeres nur als außer Dienst gestellt gilt, gehört sie weiterhin zur Bewaffnung des Bundesheeres. Auch eine Wiederindienststellung ist theoretisch möglich, aus militärischen und budgetären Gründen jedoch unwahrscheinlich. Die Niederösterreich liegt zurzeit gemeinsam mit der Oberst Brecht in der Schiffswerft Korneuburg und kann dort besichtigt werden.[2]

Literatur

  • Heeresgeschichtliches Museum / Militärhistorisches Institut (Hrsg.): Das Heeresgeschichtliche Museum im Wiener Arsenal. Verlag Militaria, Wien 2016, ISBN 978-3-902551-69-6, S. 173

Weblinks

Commons: Niederösterreich (ship, 1969) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Patrouillenboote außer Dienst gestellt orf.at, 16. November 2006
  2. Niederösterreich im Heimathafen auf korneuburg.gv.at, abgerufen am 5. Juni 2014

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Niederösterreich.jpg
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The Niederösterreich, one of the last 2 patrol boats of the Austrian Army, moored beneath the Reichsbrücke in Vienna
GuentherZ 2008-05-14 0885 Wien02 Donau ex-Bundesheerschiff Niederoesterreich.jpg
Autor/Urheber: GuentherZ, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Das ehemalige Patrouillenboot "Niederösterreich" des österreichischen Bundesheers bei der Reichsbrücke in Wien
Flag of Austria (state).svg
Bundesdienstflagge der Republik Österreich nach Dr. Peter Diem entsprechend Anlage 2 österreichisches Wappengesetz, jedoch in den heraldischen Farben schwarz-rot-gelb