Napier & Son

NAPIER Turbochargers Ltd.
RechtsformLimited
Gründung1848
Auflösung1969
AuflösungsgrundÜbernahme durch Rolls-Royce
SitzLincoln
LeitungSteven Hudson (Manager OEM)
Mitarbeiterzahlca. 150
BrancheAutomobilindustrie
Websitewww.napier-turbochargers.com
Napier-Wagen, gelenkt von Charles Jarrott (1903)
Napier von 1900

D. Napier & Son Ltd. war ein britischer Motoren- und Automobilhersteller. (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich)

Das Unternehmen wurde durch seine Flugmotoren und Automobile in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannt. Die Automobilherstellung[1] wurde bereits 1924 aufgegeben und Anfang der 1960er Jahre stellte Napier die Flugmotorenproduktion ein. Heute (2008) ist NAPIER Turbochargers Ltd. in Lincoln beheimatet und produziert Turbolader. Mitte 2008 wurde die hundertprozentige Tochterfirma von Siemens Sector Energy, Division Oil&Gas (bis Ende 2007: Siemens Power Generation) an die britische Investmentgesellschaft Primary Capital verkauft und 2013 an Wabtec weiterveräussert.

Geschichte

David Napier und sein Sohn James gründeten 1848 in Acton im Westen Londons eine Firma, die eine Reihe von Produkten herstellte, darunter dampfbetriebene Druckerpressen und Zentrifugen. Nach dem Tod des Vaters 1873 konzentrierte sich James auf die Herstellung von Münzprägemaschinen.

Sein Sohn Montague Napier übernahm die Firma 1895 und wechselte zur Automobilproduktion, insbesondere zu Luxusautos. Die Firma erzeugte die ersten Sechszylinderfahrzeuge und mit dem Napier 40 hp konnten sie auch bei Autorennen Erfolge erzielen, der größte war der Sieg von Selwyn Edge beim Gordon Bennett-Rennen 1902. Die Karosserien der Automobile fertigte überwiegend das Tochterunternehmen Cunard. Daneben wurden auch Schiffsmotoren hergestellt, das Boot Napier II stellte 1905 mit 56 km/h den Geschwindigkeitsweltrekord für Schiffe auf.

Im Ersten Weltkrieg begann Napier & Son mit der Produktion von Flugzeugmotoren. Der Napier Lion erschien 1917 und war äußerst erfolgreich. 1925 stellte die Firma die Automobilproduktion ein und konzentrierte sich völlig auf Flugzeugmotoren. 1922 folgte der Napier Cub, ein flüssigkeitsgekühlter X16-Flugmotor.

Die in den 1930ern produzierten Modelle Rapier und Dagger waren wenig erfolgreich, so dass man von Grund auf neu begann und 1940 mit dem Sabre den bis dahin leistungsstärksten Motor entwickelte, dessen 24 Zylinder 3500 PS lieferten. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg hatte man mit dieselbetriebenen Motoren experimentiert, der nach 1945 gebaute Nomad-Motor war ein turbogeladener Dieselmotor.

Im Jahre 1942 kaufte English Electric das Unternehmen. Die Produktion von Flugmotoren wurde 1961 an Rolls-Royce abgegeben.

Der ab 1950 produzierte Deltic-Motor war eine sehr leistungsstarke, exotische Konstruktion, durchaus ein kommerzieller Erfolg und wurde als Antrieb für Schiffe und Lokomotiven eingesetzt.

British Napier Motor Company aus den USA stellten Fahrzeuge in Lizenz her.

Modelle

Napier 60 HP
Napier um 1906
ModellBauzeitraumZylinderHubraumBohrungHubRadstandSpurweite
18 hp1903–19074 Reihe2522 cm³88,9 mm101,6 mm2667 mm1280 mm
40 hp1905–19106 Reihe4942 cm³101,6 mm101,6 mm3185 mm, 3414 mm1463 mm
50 hp1903–19064 Reihe7786 cm³139,7 mm127 mm mmmm
60 hp1905–19106 Reihe7722 cm³127 mm101,6 mm3322 mm1463 mm
Commons: Napier & Son Motoren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Napier-Automobile – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul N. Hasluck: Napier. August 1906, S. 36 + 142, abgerufen am 21. April 2023 (englisch).

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Charles Jarrott (* 1877; † 1944) auf seinem Napier-Rennwagen (4 Zylinder, 7,7 Liter Hubraum; Foto um 1903). Dies scheint der Napier-Teamwagen zu sein, mit dem Jarrott am Gordon-Bennett-Rennen 1903 teilnahm und nach einem Unfall ausfiel. Das Fahrzeug wurde danach neu aufgebaut und besteht noch.