Lucie Šafářová

Lucie Šafářová Tennisspieler
Lucie Šafářová
Lucie Šafářová, 2018
Nation:Tschechien Tschechien
Geburtstag:4. Februar 1987
Größe:177 cm
Gewicht:62 kg
1. Profisaison:2002
Rücktritt:29. Mai 2019
Spielhand:Links, beidhändige Rückhand
Trainer:Rob Steckley
Preisgeld:12.637.555 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz:448:317
Karrieretitel:7 WTA, 7 ITF
Höchste Platzierung:5 (14. September 2015)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz:202:148
Karrieretitel:15 WTA, 1 ITF
Höchste Platzierung:1 (21. August 2017)
Wochen als Nr. 1:6
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Olympische Spiele
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)
Šafářová 2014 in Madrid

Lucie Šafářová [ˈʃafaːr̝̊ovaː] (* 4. Februar 1987 in Brünn, Tschechoslowakei) ist eine ehemalige tschechische Tennisspielerin.

Karriere

Šafářová, die Sandplätze bevorzugt, begann im Alter von drei Jahren mit dem Tennisspielen. In der deutschen Tennis-Bundesliga spielt sie für den TC Blau-Weiss Bocholt, mit dem sie 2012 und 2013 Deutsche Mannschaftsmeisterin wurde.

Die Linkshänderin gewann auf der WTA Tour bislang sechs Einzeltitel. 2005 besiegte sie Li Na im Endspiel von Estoril und Sania Mirza im Endspiel von Forest Hills jeweils in drei Sätzen. 2006 gewann sie mit einem glatten Finalsieg über Flavia Pennetta das Turnier von Gold Coast.

Zu Beginn des Jahres 2007 unterlag Šafářová in der zweiten Runde von Hobart der späteren Australian-Open-Siegerin Serena Williams mit 3:6, 6:3 und 6:7. In Melbourne erreichte sie erstmals in ihrer Karriere das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers, als sie die Titelverteidigerin und Nummer 2 der Welt, Amélie Mauresmo, mit 6:4 und 6:3 besiegte. Im Viertelfinale unterlag sie dann ihrer Landsfrau Nicole Vaidišová mit 1:6, 4:6.

Bei den "Open Gaz" in Paris zog Šafářová nach Siegen über Nicole Vaidišová, Swetlana Kusnezowa sowie die an Nummer 1 gesetzte Justine Henin ins Finale ein, in dem sie sich Nadja Petrowa mit 6:4, 1:6, 4:6 geschlagen geben musste.

Bei den French Open gelang ihr 2007 in der dritten Runde erneut ein Sieg (6:3, 7:6) über Amélie Mauresmo, ehe sie ihre Achtelfinalpartie gegen Anna Tschakwetadse verlor. In Wimbledon schied sie in der dritten Runde gegen Jelena Janković aus.

2008 nahm sie für das tschechische Team an den Olympischen Spielen in Peking teil, sowohl im Einzel als auch im Doppel. Sie verlor ihre Achtelfinalpartie mit 5:7 und 4:6 gegen Sybille Bammer, im Doppel kam das Aus schon in Runde eins. Beim WTA-Turnier in Forest Hills konnte sie ihren Erfolg aus dem Jahr 2005 wiederholen; sie gewann das Finale gegen Peng Shuai mit 6:4 und 6:2.

2009 erreichte sie das Finale der Bell Challenge in Québec, das sie gegen Melinda Czink mit 6:4, 3:6 und 5:7 verlor. Ein Endspiel erreichte sie auch im Jahr 2010, und zwar das der Open GDF Suez; sie verlor gegen Jelena Dementjewa mit 7:65, 1:6 und 4:6.

Am 12. Juni 2011 unterlag sie im Finale von Kopenhagen Titelverteidigerin Caroline Wozniacki bei deren Heimturnier in zwei glatten Sätzen. Mit dem tschechischen Team, für das sie seit 2004 antritt, gewann sie am 6. November in Moskau den Fed Cup durch einen 3:2-Endspielsieg über Russland.

Im April 2012 gelang ihr dann auch der erste WTA-Turniersieg im Doppel, als sie in Charleston an der Seite von Anastassija Pawljutschenkowa das Duo Medina Garrigues/Schwedowa besiegte. Zum Saisonende gewann sie zum zweiten Mal den Fed Cup.

2013 verbesserte sie sich mit guten Ergebnissen, unter anderem mit dem dritten WTA-Titel in Madrid und ihrem erstmaligen Viertelfinaleinzug in Roland Garros, in der Doppelweltrangliste auf Platz 17. An der Seite von Pawljutschenkowa gelang ihr zudem die erste Achtelfinalteilnahme bei den US Open. Im September gewann sie nach einer Durststrecke von über fünf Jahren auch wieder einen Einzeltitel auf der Tour, als sie Marina Eraković im Endspiel von Québec besiegte.

2014 stand sie bei den Australian Open wie bereits im Vorjahr im Viertelfinale der Doppelkonkurrenz. Damit kletterte sie in der Doppelweltrangliste auf Rang 15 – eine neue persönliche Bestmarke. Auch in Wimbledon zog sie im Doppel ins Viertelfinale ein; im Einzel erreichte sie dort sogar erstmals das Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers, in dem sie sich mit 6:76, 1:6 der späteren Titelgewinnerin Petra Kvitová geschlagen geben musste. Am 8. September markierte sie auch im Einzel mit Platz 14 eine neue Bestmarke im WTA-Ranking. Anfang November gewann sie ihren dritten Fed-Cup-Titel. Das tschechische Team besiegte im Finale in Prag die deutsche Fed-Cup-Mannschaft mit 3:1.

2015 gewann sie schließlich bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Titel; im Endspiel der Doppelkonkurrenz besiegte sie mit ihrer neuen Partnerin Bethanie Mattek-Sands in zwei Sätzen Chan Yung-jan und Zheng Jie. Mit ihrem sechsten Einzeltitel (Finalsieg in Doha über Asaranka) verbesserte sie sich in der WTA-Weltrangliste auf Position 11. Bei den French Open konnte sie im Achtelfinale erstmals Marija Scharapowa besiegen, die als Titelverteidigerin an Position 2 gesetzt war. Nach einem weiteren Sieg (über Ana Ivanović; 7:5, 7:5) erreichte sie schließlich ihr erstes Grand-Slam-Finale im Einzel, das sie gegen Serena Williams in drei Sätzen verlor. Und im Doppel gewann sie in Paris zusammen mit Mattek-Sands bereits ihren zweiten Grand-Slam-Titel.

Eine langwierige Virusinfektion verzögerte ihren Start in die Saison 2016. Sie verpasste die Australian Open und stieg erst Ende Februar in Doha in die WTA Tour ein.[1] Am 30. April gewann sie das WTA-Turnier in Prag mit einem 3:6, 6:1 und 6:4-Endspielsieg über Samantha Stosur.

Nach den Australian Open 2019 wollte sie eigentlich ihre Laufbahn beenden.[2] Wegen eines Sehnenleidens im Handgelenk konnte sie aber an dem Turnier nicht teilnehmen.[3] Danach plante sie beim WTA-Turnier in Prag Ende April ihre Karriere zu beenden.[4] Ihr letztes Spiel bestritt sie dann aber im Doppel bei den French Open am 29. Mai 2019.[5]

Persönliches

Lucie Šafářová war bis 2011 mit dem tschechischen Tennisspieler Tomáš Berdych liiert.[6]

Turniersiege

Einzel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagFinalgegnerinErgebnis
1.1. Mai 2005Portugal OeirasWTA Tier VSandChina Volksrepublik Li Na6:74, 6:4, 6:3
2.27. August 2005Vereinigte Staaten Forest HillsWTA Tier IVHartplatzIndien Sania Mirza3:6, 7:5, 6:4
3.7. Januar 2006Australien Gold CoastWTA Tier IIIHartplatzItalien Flavia Pennetta6:3, 6:4
4.23. August 2008Vereinigte Staaten Forest HillsWTA Tier IVHartplatzChina Volksrepublik Peng Shuai6:4, 6:2
5.15. September 2013Kanada QuébecWTA InternationalTeppich (Halle)Neuseeland Marina Eraković6:4, 6:3
6.28. Februar 2015Katar DohaWTA PremierHartplatzBelarus Wiktoryja Asaranka6:4, 6:3
7.30. April 2016Tschechien PragWTA InternationalSandAustralien Samantha Stosur3:6, 6:1, 6:4

Doppel

Nr.DatumTurnierKategorieBelagPartnerinFinalgegnerinnenErgebnis
1.8. April 2012Vereinigte Staaten CharlestonWTA PremierSandRussland Anastassija PawljutschenkowaSpanien Anabel Medina Garrigues
Kasachstan Jaroslawa Schwedowa
5:7, 6:4, [10:6]
2.7. April 2013Vereinigte Staaten CharlestonWTA PremierSandFrankreich Kristina MladenovicTschechien Andrea Hlaváčková
Vereinigte Staaten Liezel Huber
6:3, 7:66
3.11. Mai 2013Spanien MadridWTA Premier MandatorySandRussland Anastassija PawljutschenkowaSimbabwe Cara Black
Neuseeland Marina Eraković
6:2, 6:4
4.10. Januar 2014Australien SydneyWTA PremierHartplatzUngarn Tímea BabosItalien Sara Errani
Italien Roberta Vinci
7:5, 3:6, [10:7]
5.30. Januar 2015Australien Australian OpenGrand SlamHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsChinesisch Taipeh Chan Yung-jan
China Volksrepublik Zheng Jie
6:4, 7:65
6.26. April 2015Deutschland StuttgartWTA PremierSand (Halle)Vereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsFrankreich Caroline Garcia
Slowenien Katarina Srebotnik
6:4, 6:3
7.7. Juni 2015Frankreich French OpenGrand SlamSandVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsAustralien Casey Dellacqua
Kasachstan Jaroslawa Schwedowa
3:6, 6:4, 6:2
8.16. August 2015Kanada TorontoWTA Premier 5HartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsFrankreich Caroline Garcia
Slowenien Katarina Srebotnik
6:1, 6:2
9.3. April 2016Vereinigte Staaten MiamiWTA Premier MandatoryHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsUngarn Tímea Babos
Kasachstan Jaroslawa Schwedowa
6:3, 6:4
10.11. September 2016Vereinigte Staaten US OpenGrand SlamHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsFrankreich Caroline Garcia
Frankreich Kristina Mladenovic
2:6, 7:65, 6:4
11.1. Oktober 2016China Volksrepublik WuhanWTA Premier 5HartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsIndien Sania Mirza
Tschechien Barbora Strýcová
6:1, 6:4
12.9. Oktober 2016China Volksrepublik PekingWTA Premier MandatoryHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsFrankreich Caroline Garcia
Frankreich Kristina Mladenovic
6:4, 6:4
13.27. Januar 2017Australien Australian OpenGrand SlamHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsTschechien Andrea Hlaváčková
China Volksrepublik Peng Shuai
6:74, 6:3, 6:3
14.9. April 2017Vereinigte Staaten CharlestonWTA PremierHartplatzVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsTschechien Lucie Hradecká
Tschechien Kateřina Siniaková
6:1, 4:6, [10:7]
15.11. Juni 2017Frankreich French OpenGrand SlamSandVereinigte Staaten Bethanie Mattek-SandsAustralien Ashleigh Barty
Australien Casey Dellacqua
6:2, 6:1

Karrierestatistik und Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren

Einzel

Turnier200120022003200420052006200720082009201020112012201320142015201620172018Titel / Teiln.
Australian OpenQ11RVF1R3R1R3R1R2R3R1R2R3R0 / 12
French Open1R1RAF2R2R2R2R2R1RAFF3R1R2R0 / 14
Wimbledon1R3R1R1R1R2R1R2RHFAFAF2R3R0 / 13
US OpenQ21R2R3R1R1R1R3R3R2RAF1R2RAF2R0 / 14
WTA FinalsRR0 / 1
Dohaandere Kategorie1n. a. bzw. a. K.VF2AFa. K.2a. K.10 / 6
Dubaiandere Kategorie1andere KategorieVFa. K.a. K.0 / 2
Indian Wells332212AF233230 / 12
Miami23323322322VF0 / 12
CharlestonAFnicht ausgetragen0 / 1
BerlinAF2nicht ausgetragen0 / 2
Madridn. a. bzw. a. K.AFHFVFAF1AFVF210 / 9
Rom212VF22210 / 8
San Diegoandere Kategorie12nicht ausgetragen0 / 2
Kanada122VF1VFHF1AF21VF20 / 13
Cincinnatin. a. bzw. a. K.21211AFVF110 / 9
TokioAF2AFVFandere Kategorie0 / 4
MoskauQ1andere Kategorie0 / 0
Wuhannicht ausgetragen120 / 2
Pekingnicht ausgetragen2111VFAF10 / 7
ZürichQ1n. a. bzw. a. K.0 / 0
Olympische Spielenicht ausgetragennicht ausgetragenAFnicht ausgetragen1nicht ausgetragen2n. a.0 / 3
StatistikS/N Sieg%
Gewonnene Titel000251010001201100Gesamt: 14
Gesamt-Siege/-Niederlagen2:20:012:622:1243:1721:2530:1720:2336:2528:2635:2634:2232:2439:2432:2115:1835:1812:11448:31759%
Jahresendposition533185504124654233251729179643050N/A

Doppel

Turnier200520062007200820092010201120122013201420152016201720182019Karriere
Australian Open11AF121VFVFSSVFS
French Open11122AF1VF1S1S21S
Wimbledon11112111VFVF12VFVF
US Open11121211AF2SHF2S

Weblinks

Commons: Lucie Šafářová – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lucie Safarova kehrt in Doha wieder auf die Tour zurück. In: tennisnet.com. 20. Februar 2016, abgerufen am 30. April 2016.
  2. Lucie Safarova announces retirement after Australian Open. In: tennis.com. 10. November 2018, abgerufen am 15. Dezember 2018.
  3. Rozlučka s kariérou odložena. Šafářová na Australian Open hrát nebude. In: idnes.cz. 4. Januar 2019, abgerufen am 17. Januar 2019 (tschechisch).
  4. Safarova to bid farewell in Prague. In: wta.com. 19. März 2019, abgerufen am 28. April 2019 (englisch).
  5. Safarova bows out in final doubles at Roland Garros. In: wta.com. 29. Mai 2019, abgerufen am 29. Mai 2019 (englisch).
  6. Lucie Safarova on Relationships, Fame and the Next Level. Abgerufen am 29. November 2014 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Tennis pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Tennis. This is unofficial sample picture. Images of official Olympic pictograms for 1948 Summer Olympics and all Summer Olympics since 1964 can be found in corresponding Official Reports.
Flag of Portugal.svg
Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Chinese Taipei for Olympic games.svg
Chinese Taipei Olympic Flag. According to the official website of Chinese Taipei Olympic Committee, Blue Sky(circle) & White Sun(triangles) above the Olympic rings is neither the National Emblem of the Republic of China, nor the Party Emblem of Kuomintang (KMT), but a design in between, where the triangles do not extend to the edge of the blue circle, as registered at International Olympic Committee in 1981 and digitally rendered in 2013. Besides, the blue outline of the five-petaled plum blossom is broader than the red one. Moreover, the CMYK code of the blue one and the Blue Sky & White Sun is "C100-M100-Y0-K0", and different from the Olympic rings (C100-M25-Y0-K0). Note that it's the only version recognized by IOC.
Safarova MA14 - Copy (14402760846).jpg
Autor/Urheber: si.robi, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Safarova MA14 - Copy
Safarova WM18 (26) (30063191738).jpg
Autor/Urheber: si.robi, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Safarova WM18 (26)