Leibhaftigkeit

Das Wort Leibhaftigkeit ist zusammengesetzt aus den Bestandteilen Leib- (im Sinne von Körper), -haftig- (im Sinne von besitzen) und dem Suffix -keit als Kennzeichen eines Nomens. Dementsprechend ist mit Leibhaftigkeit das Besitzen eines Körpers, das Sein im Körper gemeint.

Oft wird Leibhaftigkeit auf den Teufel angewandt, den man dann den Leibhaftigen nennt. Damit wird ausgedrückt, dass der Teufel, obwohl körperloser Geist wie die Engel, als reale Person mit widergöttlich angemaßter Leibhaftigkeit auftreten und so Schrecken und Böses verursachen könne.

Auch der Tod wird nicht selten auf diese Weise personifiziert (der leibhaftige Tod).

Wenn Personen unerwartet erscheinen, sagt man gern: Sie stand leibhaftig (nicht nur in der Vorstellung) vor mir.

Literatur

  • Hans Jonas, Organismus und Freiheit. Ansätze zu einer philosophischen Biologie (Originaltitel: The Phenomenon of life, übersetzt von Verfasser und K. Dockhorn). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1973, ISBN 3-525-01311-6.
  • Lukas Fierz: Begegnungen mit dem Leibhaftigen, Reportagen aus der heilen Schweiz, Tredition, Hamburg 2016, ISBN 978-3-7345-3982-4.

Hochschulschriften

  • Christian Bendrath: Leibhaftigkeit: Jakob Böhmes Inkarnationsmorphologie (= Theologische Bibliothek Töpelmann, Band 97), de Gruyter, Berlin / New York, NY 1999, ISBN 3-11-016237-7 (Dissertation Universität München 1994/1995, X, 385 Seiten, 24 cm).
  • Rebecca Verwijs: Medizinische Aspekte im Werk Christa Wolfs am Beispiel ihrer Erzählung „Leibhaftig“,[1] 2011, DNB 1020418133 (Medizinische Online-Dissertation Universität Köln 2012, 107 Seiten, 21 cm, Volltext online PDF, kostenfrei, 113 Seiten, 317 KB DNB 1019659939).

Weblinks

 Wiktionary: Leibhaftige – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Christa Wolf: Leibhaftig. Erzählung. Luchterhand, München 2002, ISBN 3-630-87112-7; neueste Ausgabe von Suhrkamp, Frankfurt 2009, ISBN 978-3-518-46078-8.