Kampfgeschwader z. b. V. 172

Kampfgeschwader z. b. V. 172

Aktiv26. August 1939 bis 10. November 1939
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftLuftwaffe
TruppengattungFliegertruppe
TypTransportgeschwader
GliederungGeschwaderstab und 3 Gruppen
StandortStab Berlin-Tempelhof
I. Gruppe bis III. Gruppe Berlin-Tempelhof
AusrüstungJunkers Ju 52
Zweiter WeltkriegLuftlandeschlacht um Kreta
Schlacht um Cholm
Geschwaderkommodore
Erster KommodoreOberstleutnant Carl August von Gablenz

Das Kampfgeschwader z. b. V. 172 (zur besonderen Verwendung) war ein Verband der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.

Aufstellung

Der Stab, die I., II. und III. Gruppe des Geschwaders entstanden am 26. August 1939 als Kampfgeschwader zur besonderen Verwendung 172 (KG z. b. V. 172) in Berlin-Tempelhof (Lage). In dem Geschwader dienten viele Besatzungen der Lufthansa mit ihren Transportfliegern, die durch die Einstellung des zivilen Flugbetriebes frei geworden waren. Der Geschwaderstab wurde am 10. November 1939 aufgelöst und die drei Gruppen als selbstständige Kampfgruppen zur besonderen Verwendung (KGr. z. b. V.) weitergeführt. Die I. Gruppe, ab März 1940 umbenannt in III. Gruppe des Kampfgeschwaders z. b. V. 1 wechselte den Geschwaderverband. Die II. Gruppe löste sich im November 1939 auf, um im Februar 1941 erneut aufgestellt zu werden. Im Juni 1941 wurde sie erneut, diesmal endgültig aufgelöst. Die III. Gruppe wurde im November 1939 in I. Gruppe umbenannt und später in Kampfgruppe z. b. V. 172. Diese ging nach erneuter Umbenennung in IV. Gruppe des Transportgeschwaders 3 (IV./TG 3) zu diesem Geschwader. Alle drei Gruppen waren mit der dreimotorigen Junkers Ju 52 ausgestattet. Die Geschwaderkennung war N3 und 4V.

Geschichte

Beim deutschen Überfall auf Polen war das Geschwader dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe direkt unterstellt und lag in Berlin-Tempelhof. Dort stand es gemäß seinem Auftrag für Versorgungs- und Transportaufgaben zur Verfügung.[1]

Bei der am 20. Mai 1941 beginnenden Luftlandeschlacht um Kreta waren die I. und II. Gruppe dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Vom griechischen Flugplatz Korinth aus flogen sie Fallschirmjäger und Luftlandetruppen nach Kreta.[2]

Die selbstständige KGr. z. b. V. 172 blieb im Mittelmeerraum und war am 22. Juni 1941 auf dem griechischen Flugplatz Eleusis (Lage) beheimatet und dem X. Fliegerkorps unterstellt.[3]

Ab Anfang Februar 1942 begann die Versorgung aus der Luft, der in Cholm an der Ostfront eingeschlossenen Soldaten der Wehrmacht. Die selbstständige KGr. z. b. V. 172 war daran beteiligt. Allerdings erlitt sie dabei hohe Verluste. Allein am 3. Februar wurden drei Flugzeuge am Boden durch sowjetische Bomber zerstört. Insgesamt verlor die Gruppe fünf von ihren sieben eingesetzten Maschinen.[4]

Kommandeure

Geschwaderkommodore

DienstgradNameZeit
OberstleutnantCarl August von Gablenz26. August 1939 bis 10. November 1939

Gruppenkommandeure

I. Gruppe
  • Hauptmann Rudolf Krause[5], März 40 bis ?
  • Major Walter Hammer[6], 1941 bis August 1942
  • Hauptmann/Major Erich Zähr[6], August 1942 bis Mai 1943
II. Gruppe
  • Hauptmann Krause, 26. August 1939 bis November 1939
III. Gruppe
  • Hauptmann/Major Otto Babekuhl, 26. August 1939 bis März 1940

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).

Einzelnachweise

  1. Bernhard R. Kroener: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Band 5/1, dva, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06232-3, S. 718.
  2. Leo Niehorster: The Battle for Crete, Order of Battle German 4th Air Fleet 20 May 1941, abgerufen am 22. Juni 2019.
  3. Leo Niehorster: German Air Force, Order of Battle, X Air Corps, 22. Juni 1941, abgerufen am 22. Juni 2019.
  4. Александр Заблотский/ Роман Ларинцев: Демянск – Предтеча сталинграда, in: Авиамастер 1 (2004); Otto Karsten: Cholm, 1944, S. 19 f.
  5. Robert Forsyth: Ju 52/3m Bomber and Transport. Bloomsbury Publishing, 2017, ISBN 978-1-4728-1881-2, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Georg Brütting: Das Buch der deutschen Fluggeschichte: Die grosse Zeit der deutschen Luftfahrt bis 1945. Drei Brunnen Verlag, 1979, ISBN 3-87174-001-2, S. 582 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
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