Königstor (Kaliningrad)

Das Königstor in Kaliningrad

Das Königstor in Kaliningrad, früher Königsberg, ist eines von ehemals sechs Stadttoren und Teil der Fortifikationsanlagen in Königsberg, die im 19. Jahrhundert in Königsberg errichtet wurden. Es lag im Stadtteil Neue Sorge am Ende der Königsstraße. Das aus Palisaden errichtete Vorgängertor hieß Gumbinner Tor. 1820 werden mehrere vor dem Tore liegende Güter aufgelistet sowie Devau und Kalthof als zum Nahbereich des Tores zählend aufgeführt.

Der Entwurf stammte von Friedrich August Stüler. Die Westfassade wurde durch den Bildhauer Wilhelm Stürmer mit drei Sandstein-Statuen ausgestattet: In neun Meter Höhe steht links der Böhmenkönig Ottokar II., dem Königsberg seinen Namen verdankt, in der Mitte König Friedrich I. 1701 krönte er sich in der Königsberger Schlosskirche zum ersten König in Preußen. Rechts wacht Albrecht von Brandenburg-Ansbach über die Stadt. Er war der Gründer des Herzogtums Preußen und der Universität Albertina. Über den Figuren sind die Wappen des Samlandes und Natangens angebracht. Unter den Figuren befinden sich die Wappen Böhmens, Preußens und Brandenburgs. Die Wappen wurden in Lavamalerei ausgeführt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beschädigt. Die sowjetischen Soldaten hatten den Figuren die Köpfe abgeschlagen. Bei der 750-Jahr-Feier der Stadt im Juli 2005 wurde das Königstor als offizielles Symbol des Stadtjubiläums benutzt. Nachdem die Entscheidung für dieses Symbol gefallen war, hatte man in einem zeitlichen Gewaltakt die Restaurierung des Bauwerks betrieben. Noch wenige Monate vor dem offiziellen Start der Jubiläumsfeierlichkeiten war das Königstor in einem desolaten Zustand. Innerhalb von kürzester Zeit wurde das im Stil der alten Ordensarchitektur errichtete Baudenkmal des 19. Jahrhunderts restauriert. Dabei kehrten auch die 1945 verstümmelten Figuren komplett an die Fassade zurück.

Bildgalerie

Literatur

  • Robert Albinus: Königsberg-Lexikon. Stadt und Umgebung. Flechsig, Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1.
  • Richard Armstedt: Geschichte der königl. Haupt- und Residenzstadt Königsberg in Preußen. Hobbing & Büchle, Stuttgart 1899 (Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. 2, Städtegeschichten), (Nachdruck: Melchior-Verlag, Wolfenbüttel 2006, ISBN 3-939102-70-9 (Historische Bibliothek)).
  • Fritz Gause: Die Geschichte der Stadt Königsberg in Preußen. 3 Bände. 2./3. ergänzte Auflage. Böhlau, Köln u. a. 1996, ISBN 3-412-08896-X.
  • Johann Friedrich Goldbeck (Hrsg.): Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil 1: Topographie von Ostpreußen. Kanter, Königsberg u. a. 1785 (Nachdruck: Verein für Familienforschung in Ost- u. Westpreußen, Hamburg 1990).
  • Jürgen Manthey: Königsberg – Geschichte einer Weltbürgerrepublik. Hanser, München 2005, ISBN 3-446-20619-1.
  • Frey Herrn von Schroetter: Karte von Ost-Preussen nebst Preussisch Litthauen und West-Preussen nebst Netzedistrict. Blatt 6: Labiau, Königsberg, Wehlau. Simon Schropp, Berlin 1802 (Faksimile: Hans Mortensen (Hrsg.): Historisch-Geographischer Atlas des Preußenlandes. Teil 6. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1978, ISBN 3-515-02671-1), (ca. 1 : 160 000).
  • Gunnar Strunz: Königsberg entdecken. Zwischen Memel und frischem Haff. Trescher, Berlin 2006, ISBN 3-89794-071-X.
  • Samuel Gottlieb Wald: Topographische Uebersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung zu Königsberg in Preussen. Degen, Königsberg 1820 (Nachdruck: Selbstverlag des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V., Hamburg 1979 (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e.V. 43, ISSN 0505-2734)).

Koordinaten: 54° 42′ 49,2″ N, 20° 32′ 9″ O

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Königsberg, gefangene deutsche Offiziere

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Gefangene Offiziere der deutschen Wehrmacht in den Straßen von Königsberg, am 12. April 1945.
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