Invincible (Schiff, 1780)

Invincible
Hafen von Brest 1795 (die Invincible ohne Masten mit gesetzter Flagge am rechten Bildrand)
Schiffsdaten
FlaggeFrankreich Frankreich
Frankreich Frankreich
Frankreich Frankreich
SchiffstypLinienschiff (Dreidecker)
KlasseEinzelschiff
BauwerftArsenal de Rochefort
KiellegungFebruar 1779
Stapellauf20. März 1780
IndienststellungMai 1780
Verbleib1806 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
Geschützdeck: 59,76 m (Lüa)
Breite16,24 m
Tiefgangmax. 7,84 m
Verdrängung4670 t
 
Besatzung748 Mann (Friedensstärke)
1055 Mann (Kriegsstärke)
Takelung und Rigg
TakelungVollschiff
Anzahl Masten3
Bewaffnung

116 Geschütze

  • 30 × 36-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 24-Pfünder-Kanonen
  • 32 × 12-Pfünder-Kanonen
  • 16 × 8-Pfünder-Kanonen
  • 4 × 36-Pfünder-Haubitzen

Die Invincible war ein 110-Kanonen-Linienschiff (Dreidecker) der französischen Marine, das von 1780 bis 1806 in Dienst stand.

Geschichte

Entwicklungsschichte

Anlässlich des sich abzeichnenden Krieges gegen Großbritannien in Folge des Konfliktes in Nordamerika (Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg), wurde ein Flottenbauprogramm für die französische Marine aufgelegt, das vier Schiffe mit einer Bewaffnung von um die 100 Kanonen vorsah. Aus den Vorgaben für diese Schiffe entwickelte François-Guillaume Clairain des Lauriers (Marinearsenal Rochefort) die Invincible, Léon-Michel Guignance (Marinearsenal Brest) die Royal Louis und Joseph-Marie-Blaise Coulomb (Marinearsenal Toulon) die spätere Terrible-Klasse.

Bau

Die spätere Royal Louis wurde unter der Bauaufsicht des Schiffbauingenieurs Jacques Denis Chevillard le Cadet im Februar 1779 im Marinearsenal von Rochefort auf Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 20. März 1780 und die Indienststellung im Mai desselben Jahres.[1]

Einsatzgeschichte

Von April 1781 bis April 1783 war sie das Flaggschiff von Admiral Toussaint-Guillaume Picquet de la Motte, der zugleich ihr Kapitän war.

1781 war sie in den Antillen stationiert und konnte einen britischen Konvoi abfangen. 1782 wurde sie nach Gibraltar beordert. Dort hatte ein britischer Verband unter Lord Howe die belagerte Garnison mit Nachschub versorgt. Auf dem Rückweg kam es am 20. Oktober 1782 zur Seeschlacht von Cap Spartel. Die Invincible kämpfte dabei in der Nachhut.

Die Invincible wurde mehrfach auf- und umgerüstet (1781, 1784 und 1794). Neben der Ausstattung mit schwererer Bewaffnung wurde sie z. B. 1794 mit Kupfer beschlagen. 1806 wurde sie aus der aktiven Verwendung genommen, 1807 wurde die Bewaffnung entfernt. Im Jahr 1808 wurde die Invincible abgewrackt.

Technische Beschreibung

Zeichnung einer französischen
36-Pfünder-Kanone.

Die Invincible war als Batterieschiff mit drei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 59,76 Metern (Geschützdeck) bzw. 54,25 Metern (Kiel), eine Breite von 16,24 Metern und einen Tiefgang von 7,84 Metern.[1] Sie war ein Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Der Rumpf schloss im Heckbereich mit einem Heckspiegel, in den Galerien integriert waren, die in die seitlich angebrachten Seitengalerien mündeten. Die Besatzung hatte eine Stärke von 748 bis 1.055 Mann. Die Bewaffnung bestand bei Indienststellung aus 100 Kanonen, die sich aber im Laufe ihrer Dienstzeit veränderte.[1]

Unteres
Batteriedeck
Mittleres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
BackdeckAchterdeckKanonen
(Geschossgewicht)
Design30 × 36-Pfünder32 × 24-Pfünder30 × 12-Pfünder92 Kanonen
(540,41 kg)
178130 × 36-Pfünder32 × 24-Pfünder30 × 12-Pfünder8 × 8-Pfünder100 Kanonen
(556,072 kg)
178530 × 36-Pfünder-Kanonen32 × 24-Pfünder-Kanonen30 × 12-Pfünder-Kanonen6 × 8-Pfünder-Kanonen10 × 8-Pfünder-Kanonen
6 × 36-Pfünder-Haubitzen
114 Geschütze
(624,6 kg)
179430 × 36-Pfünder-Kanonen32 × 24-Pfünder-Kanonen34 × 12-Pfünder-Kanonen6 × 8-Pfünder-Kanonen10 × 8-Pfünder-Kanonen
4 × 36-Pfünder-Haubitzen
116 Geschütze
(618,73 kg)
179530 × 36-Pfünder-Kanonen32 × 24-Pfünder-Kanonen32 × 12-Pfünder-Kanonen6 × 8-Pfünder-Kanonen10 × 8-Pfünder-Kanonen
4 × 36-Pfünder-Haubitzen
114 Geschütze
(612,85 kg)

Literatur

  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1786–1861: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2015, ISBN 978-1-59114-629-2 (englisch).
  • Jean Michel Roche: Dictionnaire des batiments de la flotte de guerre francaise de colbert a nos jours 1 1671–1870. 2005, ISBN 978-2-9525917-0-6.
  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 73.

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Civil and Naval Ensign of France.svg
Marine Nationale and French merchant ensign. Used from 1794 to 1814/1815, and from 1848 to present.
Notice that its proportions differ from those of the French civil flag. (ensign : 30:33:37, civil : 1/3,1/3,1/3)
Ensign of France.svg
Marine Nationale and French merchant ensign. Used from 1794 to 1814/1815, and from 1848 to present.
Notice that its proportions differ from those of the French civil flag. (ensign : 30:33:37, civil : 1/3,1/3,1/3)
Antoine Morel-Fatio pl10.jpg
36-pounder cannon at the ready
Flag of the Kingdom of France (1814-1830).svg
It was the Naval Ensign of the Kingdom of France (pure white version) as used before 1789, and between 1814/15 and 1830.
Vue du port de Brest.jpg
Vue de l'intérieur du port de Brest prise de l'ancienne cale de l'intendance
Flag of French-Navy-Revolution.svg
(c) Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr
Flag of the French navy during the Revolution. Plain white flag, with the French tricolore on the top-left honour quadrant. Used from 1790 to 15 February 1794. (preceeded by File:Naval Ensign of the Kingdom of France.svg, succeeded by File:Civil and Naval Ensign of France.svg)