Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26

Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26

Aufstellung5. Juli 1813
StaatPreussen Konigreich/Preussen Konigreich Preußen
StreitkräftePreußische Armee
TruppengattungInfanterie
UnterstellungIV. Armee-Korps
Ehemalige Standorteu. a. Merseburg, Erfurt, Magdeburg, Berlin
FarbenRot (Kragen, Regimentsnummer); Hellblau (Aufschläge); Dunkelblau (Patte); Weiß (Schulterklappe)

Das Infanterie-Regiment „Fürst Leopold von Anhalt-Dessau“ (1. Magdeburgisches) Nr. 26 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte

„Zur Erinnerung an meine Dienstzeit“ (1903–1905; 11. Comp.); Musketier Schmiedecke;
Reservistenbild; Verlag R. Wolff, Berlin; Museum Wolmirstedt

Der Verband wurde am 5. Juli 1813 (Stiftungstag) als Elb-Infanterie-Regiment gegründet und erhielt am 25. Mai 1815 die Bezeichnung 26. Infanterie-Regiment. Das Regiment war von 1820 bis 1914 dem IV. Armee-Korps unterstellt – die gesamte Zeit über gehörte es zur 7. Division sowie bis 1851 zur 7. und dann zur 13. Infanterie-Brigade.

Der Kragen und die Regimentsnummer der Uniformen waren rot, die Aufschläge hellblau, die Patte dunkelblau und die Schulterklappe weiß.

Das Regiment nahm unter anderem an der Schlacht bei Großbeeren und dem Deutschen Krieg 1866 teil.

Vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges bezog das Regiment 1914 in Magdeburg die eigens errichtete Angerkaserne.

Am 6. September 1914 marschierte das Regiment während der Schlacht an der Marne als Nachhut des IV. Armeekorps von Chevru ab, traf nachmittags im Raum südöstlich von Rebais ein und traf über Mery marschierend am folgenden Tag mittags nach einem 45 Kilometer Marsch in Crouy ein, worauf die Truppen an der Schlacht am Ourcq beteiligt waren.

Kommandeure

DienstgradNameDatum[1]
Heinrich von Reuß1813
Oberstleutnant/OberstLudwig von Rohr24. Mai 1816 bis 29. März 1832
OberstleutnantFriedrich von Uechtritz-Steinkirch30. März bis 23. Dezember 1832 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/OberstFriedrich von Uechtritz-Steinkirch24. Dezember 1832 bis 20. März 1839
OberstleutnantKarl Ludwig von Pritzelwitz29. März 1839 bis 27. Januar 1840 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/OberstKarl Ludwig von Pritzelwitz28. Januar 1840 bis 10. März 1843
OberstleutnantKarl von Schlieffen22. März 1843 bis 29. März 1844 (mit der Führung beauftragt)
OberstKarl von Schlieffen30. März bis 21. Oktober 1844
OberstFriedrich Malotki von Trzebiatowski02. November 1844 bis 2. August 1848
OberstFerdinand von Kusserow03. August 1848 bis 3. Dezember 1849
Oberstleutnant/OberstKarl Schenck zu Schweinsberg04. Dezember 1849 bis 25. Oktober 1854
Oberstleutnant/OberstRobert von Eberstein26. Oktober 1854 bis 28. Oktober 1857
Oberstleutnant/OberstEduard von Dresler und Scharfenstein29. Oktober 1857 bis 6. Juni 1861
Oberstleutnant/OberstGebhard von Kotze22. Juni 1861 bis 3. April 1866
Oberstleutnant/OberstAlexander von Medem03. April 1866 bis 18. Mai 1867
OberstCyrus von Schmeling18. Mai 1867 bis 8. Januar 1872
OberstleutnantBernhard von Puttkamer09. Januar bis 13. März 1872 (mit der Führung beauftragt)
Oberstleutnant/OberstBernhard von Puttkamer14. März 1872 bis 15. September 1873
OberstRudolf von Oppeln-Bronikowski18. September 1873 bis 20. Oktober 1879
OberstHermann von Blomberg21. Oktober bis 10. Dezember 1879 (mit der Führung beauftragt)
OberstHermann von Blomberg11. Dezember 1879 bis zum 13. Juli 1885
OberstleutnantViktor von Lignitz14. Juli bis 2. Dezember 1885 (mit der Führung beauftragt)
OberstViktor von Lignitz03. Dezember 1885 bis 16. April 1888
OberstWilhelm Malotki von Trzebiatowski17. April bis 12. Juli 1888
OberstAugust von Bomsdorff13. Juli 1888 bis 26. Januar 1890
OberstWilhelm von der Knesebeck27. Januar 1890 bis 26. Januar 1893
OberstKarl Runkel27. Januar 1893 bis 21. Oktober 1894
OberstEugen von Steuben27. Oktober 1894 bis 18. März 1896
OberstConrad Werneburg19. März 1896 bis 17. April 1899
OberstHugo von Kropff18. April 1899 bis 17. April 1901
OberstAlexander von Seydlitz-Kurzbach18. April 1901 bis 18. Juni 1902
Oberstleutnant/OberstErich von Schon19. Juni 1902 bis 15. Oktober 1906
Oberstleutnant/OberstFerdinand von Trossel16. Oktober 1906 bis 19. April 1910
OberstCarl von Harbou20. April 1910 bis 21. März 1912
OberstMax von Wienskowski22. März 1912 bis 26. Januar 1914
OberstMax von Schuckmann27. Januar bis 26. September 1914
OberstleutnantWilhelm Hundrich27. September bis 20. November 1914
OberstMax von Schuckmann21. November bis 26. Dezember 1914
OberstleutnantWilly von Livonius26. Dezember 1914 bis 4. August 1915
Oberstleutnant/OberstPaul Grautoff04. August 1915 bis 2. Februar 1917
MajorAlbrecht von Leesen02. Februar bis 2. November 1917
MajorFriedbert Lademann02. November bis 21. Dezember 1917
MajorLeopold Heistermann von Ziehlberg21. Dezember 1917 bis 5. Februar 1919
OberstGustav Faelligen05. Februar bis 30. September 1919

Literatur

  • [Karl] Meyer: Geschichte des Infanterie-Regiments Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1. Magdeburgisches) Nr. 26. 1813–1913. Verlag Baenisch, Magdeburg 1913.
  • Günther Voigt.: Die Infanterie- bzw. Füsilierregimenter 13–60 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 2. Biblio-Verlag, Osnabrück 1981, ISBN 3-7648-1199-4.

Einzelnachweise

  1. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 106–108.

Auf dieser Seite verwendete Medien

1905 circa Verlag R. Wolff Erinnerungsblatt für den Musketier Schmiedecke 1903-1905, Museum Wolmirstedt.jpg

„Blatt im Querformat farbig bedruckt. Die Gesichter der drei abgebildeten Person in der Mitte wurden mit Schwarz-Weiß-Fotografien ersetzt bzw. überklebt.
Die Collage zeigt verschiedene militärische Situationen. Im Vordergrund drei Männer in Uniform, über ihren Köpfen Text:"Es lebe hoch! das Rgt: dass sich mit Stolz Fürst Leopold [nennt]". Der Rahmen des Bildes hat ebenfalls verschiedene Motive: Unten: Vereidigung von Soldaten, Schießausbildung von Soldaten, Lagerleben, Abschied von der Familie. Mittig: Wappen (Motiv: Adler) auf Kanonenrohren, Trommeln, Säbel, Gewehr und Spruchbanner: ZUR ERINNERUNG AN MEINE DIENSTZEIT". Am linken und rechten Rand jeweils ein Eichenbaum, um den sich Spruchbanner ranken:"MIT GOTT FÜR KÖNIG UND VATERLAND"bzw."EINIGKEIT MACHT STARK". Am oberen Rand: 5 Porträts der Herrscher der im Deutschen Reich vereinigten Königreiche mit dazugehöriger Flagge.
Unter dem Bild Text:"Gesetzlich geschützt No. 18672."sowie darunter:"1903 Musketier Schmiedecke 1905 // 11. Comp: Inf: Rgt: Fürst Leopold v. Anhalt-Dessau. (1. Magdb:) No. 26. Magdeburg".Rechts und links unter dem Bild violetter Stempelabdruck: Verlag von R. Wolff, Berlin, N, Brunnenstr. 112".“

Materialien des Blattes in den Maßen L: 47 cm x B: 58 cm sind laut Angabe:

„Papier, Barytfotopapier, Klebeband, Farbe, Tinte / Druck, SW-Abzug, Handschrift, Klebung, Stempelabdruck“

AprA – gelb AK.jpg
Fahne der Linien-Infanterie-Regimenter der gelben Achselklappen ab 1891 mit Ausnahme der Jäger-Bataillone (leichte Infanterie)