Hans Peterson (Schriftsteller)

Peterson im Jahr 1961

Hans Peterson (* 26. Oktober 1922[1] in Väring; † 16. August 2022[2] in Höganäs, Skåne län[3]) war ein schwedischer Schriftsteller und viele Jahre lang einer der meistausgeliehenen Autoren in schwedischen Bibliotheken.[2] Er verfasste vor allem Kinder- und Jugendbücher, die zum Teil auch ins Deutsche übersetzt wurden. Aber er schrieb auch Bücher für Erwachsene. Viele seiner Bücher wurden für das Fernsehen verfilmt.[3]

Leben und Werk

Hans Peterson wuchs in Östergötland auf. Er arbeitete als Fabrikarbeiter, Elektriker, Waldarbeiter und Flößer, ehe er 1945 bei einem Autorenwettbewerb für Kinderbücher des schwedischen Verlags Rabén & Sjögren den zweiten Preis nach Astrid Lindgren erhielt. Danach wurde er freier Schriftsteller und verfasste zahlreiche Bücher. Matthias und das Eichhörnchen wurde 1959 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet, weitere Bücher Petersons kamen auf die Auswahlliste zu diesem Preis: Matthias, Martin und Mari (1959), Matthias hat seinen großen Tag (1960), Als wir eingeschneit waren (1961), Der blaue Kanarienvogel und Ein Löwe im Haus (1962), Komm mit mir, kleine Bronx (1963), Jan Jansson – ein Junge mit Glück (1972), Jagd auf Janne (1978) und Anna vor der Tür 1990.[4]

Peterson erhielt auch den Astrid-Lindgren-Preis, die Nils-Holgersson-Plakette, den Tidningen Vi:s litteraturpris und den Schwedischen Staatspreis für Literatur.[5]

Deutsche Übersetzungen seiner Werke wurden bei Oetinger verlegt. Als dtv-junior-Bände erschienen Ein Löwe im Haus, Matthias in Gefahr und Komm mit mir, kleine Bronx.[6]

Petersons Bücher handeln häufig von Kindern, die sich einsam fühlen[3] und, weil sie keinen Anschluss zu Gleichaltrigen finden, ein intensives Verhältnis zu Tieren entwickeln – wie Ingvar in Ein Löwe im Haus – oder Phantasiewesen erfinden – wie Lieselotte in Komm mit mir, kleine Bronx.

Insgesamt veröffentlichte er rund 250 Bücher, die in fast 30 Sprachen übersetzt wurden.[2] Viele seiner Bücher wurden von Ylva Källström und Ilon Wikland illustriert.

Er starb im Alter von 99 Jahren infolge von Suizid.[2]

Deutschsprachige Ausgaben

Mehrere der Bücher wurden in späteren Jahren als neue Auflagen veröffentlicht, teilweise auch in anderen Verlagen als bei der Erstauflage.

  • 1958: Matthias, Martin und Mari (Oetinger)
  • 1958: Matthias und das Eichhörnchen (Oetinger)
  • 1959: Matthias hat seinen großen Tag (Oetinger)
  • 1960: Matthias in Gefahr (Oetinger)
  • 1960: Petter Jönsson und seine Gitarre (Oetinger)
  • 1960: Als wir eingeschneit waren (Oetinger)
  • 1961: Unser Schweinchen im Regen (Oetinger)
  • 1961: Ein Löwe im Haus (Oetinger)
  • 1961: Der blaue Kanarienvogel (Oetinger)
  • 1962: Komm mit mir, kleine Bronx (Oetinger)
  • 1962: Jonas geht aus (Oetinger)
  • 1963: Sommer auf Pelles Hof (Oetinger)
  • 1963: Das neue Haus (Oetinger)
  • 1963: Hier kommt Petter (Oetinger)
  • 1964: Petter kommt wieder (Oetinger)
  • 1964: Als die Hühner weggeweht wurden (Oetinger)
  • 1965: Petter und die Seilerbande (Oetinger)
  • 1966: Lieselotte und die anderen (Oetinger)
  • 1966: Inga ist erst fünfzehn (Boje)
  • 1966: Die neue Straße (Oetinger)
  • 1968: Die neue Brücke (Oetinger)
  • 1968: Lena (Oetinger)
  • 1968: Ein ungewöhnliches Mädchen (Oetinger)
  • 1969: Und plötzlich wurde alles anders (Boje)
  • 1970: Expedition Schneesturm (Oetinger)
  • 1970: Die Vogelhultkinder (Oetinger)
  • 1971: Jan Jansson, ein Junge mit Glück (Oetinger)
  • 1972: Zwei Naseweise auf der Reise (Boje)
  • 1972: Lars und Stina in der Klemme (Boje)
  • 1973: Jan Jansson, ein Junge mit Mumm (Oetinger)
  • 1974: Lars und Stina fliegen heim (Boje)
  • 1974: Der Tag, an dem alles geschah (Oetinger)
  • 1977: Jagd auf Janne (Oetinger)
  • 1977: Am liebsten möchte ich Gänseblümchen essen (Oetinger)
  • 1978: Ulla und der fremde Junge (Boje)
  • 1979: Ich heisse Aron (Oetinger)
  • 1981: Die beiden Seiten des Glücks (Boje)
  • 1983: Malin im Dschungel (Oetinger)
  • 1984: Die vier Heimatlosen (Urachhaus)
  • 1987: Anna, Lena und das Geheimnis (Carlsen)
  • 1988: Aua, das tut weh! (Oetinger)
  • 1988: Anna mal gross, mal klein (Carlsen)
  • 1989: Anna vor der Tür (Carlsen)
  • 1989: Anna ist verliebt (Carlsen)
  • 1990: Wie Erik und Lena ein Zuhause fanden (Oetinger)
  • 1990: Anna, 7 Jahre (DTV)
  • 1995: Pieter, der Abenteurer (Boje)
  • 2001: Ein Pony für Adam (Egmont Schneider)

Literatur über Peterson

  • Forsén, Ulla: Åtta författare för dig som är bokslukare (Acht Autoren für Buchliebhaber). Bibliotekstjänsts förlag 1993. ISBN 91-7018-359-7. Kapitel über Peterson: Seiten 67–84.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans Karl Axel Petersson In: ratsit.se, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  2. a b c d Författaren Hans Peterson död. In: svb.se. Abgerufen am 17. August 2022 (schwedisch).
  3. a b c Hans Peterson. In: Store norske leksikon
  4. Deutscher Jugendliteraturpreis – Datenbanksuche (Memento vom 19. Mai 2016 im Internet Archive), PDF 334 KB
  5. Peterson, Hans (Memento vom 28. November 2017 im Internet Archive) auf: oetinger.de
  6. Biographischer Abriss in: Hans Peterson: Komm mit mir, kleine Bronx. dtv, München 1974.

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