Höhenburg

Die Marksburg ist ein typisches Beispiel für eine Höhenburg.
Die Burg Hochosterwitz um 1860, Josef von Scheiger
Luftbild der Wachenburg, einer Höhenburg oberhalb der Stadt Weinheim

Eine Höhenburg ist eine auf einer natürlichen Anhöhe errichtete Burg. Ihre Bezeichnung ergibt sich aus der Kategorisierung von Burganlagen anhand ihrer topografischen Lage. Nach dieser Unterteilung unterscheidet man Höhenburgen und Niederungsburgen (auch Flachlandburgen genannt).

Typen

Höhenburgen können anhand ihrer genauen Höhenlage noch weiter unterteilt werden. Man unterscheidet:

  • vier steile Seiten: Gipfelburgen, die auf dem Gipfel eines rundum steilen Berges liegen. (Beispiel: Marksburg)
  • drei steile Seiten: Spornburgen, die an drei Seiten von steil abfallendem Gelände begrenzt sind, mit dem Berghang und dem meist höherliegenden Gipfel aber durch einen Kamm verbunden sind, auf dessen Seite sie verteidigt werden mussten. (Beispiel: Burg Kriebstein)
  • zwei steile Seiten: Kammburgen, die auf einem Bergkamm oder -rücken errichtet wurden. (Beispiel: Burg Beckov)
  • eine steile Seite: Hangburgen, die am Hang eines Berges errichtet wurden und so von einem ansteigenden Gelände überhöht werden. (Beispiel: Burg Ehrenfels)
  • Felsenburgen: Burgen in unterschiedlichen Lagen, bei denen Felsformationen nicht nur Untergrund, sondern Teil der Befestigungsarchitektur sind.

Geschichte

Als im 10./11. Jahrhundert Burgen ihren reinen Festungscharakter verloren und in verstärktem Maße adlige Wohnburgen aufkamen, wurde die Höhenburg aufgrund ihrer besseren Verteidigungsmöglichkeiten bevorzugt. Fast 66 Prozent aller heute bekannten Burgen haben eine solche Höhenlage.[1]

Anfangs war die Errichtung einer Höhenburg nur dem dynastischen Adel vorbehalten. Ab dem 12. Jahrhundert erbauten auch vornehme Reichsministeriale repräsentative Höhenburgen, denen schließlich im 13. Jahrhundert auch der niedere Adel folgte.

Heute dienen Höhenburgen in erster Linie als Touristenattraktion, denn von dort hat man, teilweise gegen eine Eintrittsgebühr, eine gute Aussicht. Oft befindet sich dort auch eine Gastronomie oder man kann die Burganlagen innen besichtigen.

Literatur

  • Horst Wolfgang Böhme: Höhenburg. In: Horst Wolfgang Böhme, Reinhard Friedrich, Barbara Schock-Werner (Hrsg.): Wörterbuch der Burgen, Schlösser und Festungen. Reclam, Stuttgart 2004, ISBN 3-15-010547-1, S. 156, doi:10.11588/arthistoricum.535.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen und Wohntürme des deutschen Mittelalters. Band 1. Thorbecke, Stuttgart 2002, ISBN 3-7995-0104-5, S. 21–23.

Weblinks

Commons: Castles on hilltops – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen und Wohntürme des deutschen Mittelalters. S. 22.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Marksburg.jpg
Autor/Urheber: Holger Weinandt, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Marksburg in Braubach vom Rhein aus gesehen (Westseite). Die Abbildung zeigt den Zustand seit November 2004 mit frisch verputztem und statisch gesichertem Bergfried. Die Restaurierungsmaßnahmen richten sich im Wesentlichen nach den erhaltenen Zeichnungen Wilhelm Dilichs von 1608.
MZK 05 - 1860 Hochosterwitz in Kärnthen (Scheiger) Tafel VIIa Hochosterwitz Gesamtansicht.jpg
Holzschnitt aus den Mittheilungen der kaiserl. königl. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale Band 5, September 1860. Beitrag von Josef Edler von Scheiger mit dem Titel: „Hochosterwitz in Kärnthen“, S. 244-265

Druck: k. k. Hof- und Staatsdruckerei

Zuordnung der Zeichnungen entsprechend dem Dateinamen
WeinheimWachenburgNebelHirschkopfturmSonne2020-11-28-15-12-43.jpg
Autor/Urheber: Rolf Kickuth, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Luftbild der Wachenburg, einer Höhenburg oberhalb der Stadt Weinheim (Baden-Württemberg), aufgenommen aus einem Tragschrauber aus einer Höhe von etwa 2000 Fuß (600 m). Während die Sonne an dem Tag Ende November den Nebel oberhalb von rund 300 Höhenmetern aufgelöst hatte, blieb er in der benachbarten Rheinebene erhalten. Der Nebel verdeutlicht den Charakter der Wachenburg als Höhenburg. Ebenfalls sichtbar sind der Hirschkopfturm (denkmalgeschützt) zwischen Weinheim und Birkenau (Mitte rechts oben, ca. 2 km Luftlinie entfernt von der Wachenburg) sowie den Entlüftungsschacht des Saukopftunnels auf dem Saukopf. (kleiner weißer Fleck rechts oben)