Gustav Schneider (Politiker, 1847)

Gustav Schneider
Das Grab von Gustav Schneider und seiner Ehefrau Tony geborene Bölling auf dem Westfriedhof (Magdeburg)

Gustav Schneider (* 23. Mai 1847 in Sontra bei Kassel; † 17. Mai 1913 in Magdeburg) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Kommunalbeamter. Er war Oberbürgermeister von Erfurt und Magdeburg.

Leben

Karl Gustav Schneider wuchs als Sohn eines Rentmeisters in Bad Hersfeld auf. Sein Vater war der Rechnungsrat Theodor Schneider, seine Mutter Adelheid Schneider geb. Henkel.[1] In Bad Hersfeld legte er 1864 das Abitur ab. Er studierte an der Philipps-Universität Rechtswissenschaft und wurde 1865 im Corps Teutonia zu Marburg aktiv.[2] Promotion. Danach wurde er Kreisrichter im pommerschen Naugard. Sein erstes kommunalpolitisches Amt übernahm er 1882 als Zweiter Bürgermeister der Stadt Halle (Saale). 1890 wurde er zum Oberbürgermeister von Erfurt berufen.

Im Juli 1895 trat Schneider das Amt des Oberbürgermeisters von Magdeburg an. Zu seinen Verdiensten um die Stadt Magdeburg zählen die Einführung der Baupolizeiverordnung von 1893, die eine offene, gesunde Bauweise für die Außenbezirke der Stadt vorschrieb, sowie der Erlass einer neuen Polizei-Verordnung im Jahre 1896. In Schneiders Amtszeit fallen ferner die Eröffnung des Westfriedhofs 1898, der 1901 begonnene Neubau des Museums für Kunst und Kunstgewerbe, die Inbetriebnahme der Königsbrücke (heute Nordbrücke) im Jahre 1903 und von 1904 an der Beginn der Stadterweiterung auf dem ehemaligen Festungsgelände. Seinen Sinn für das Musische bewies Schneider mit seiner Initiative zur Übernahme des Magdeburger Theater- und Konzertorchesters durch die Stadt und die Einführung öffentlicher Orchesterkonzerte.

Er saß in der sog. „OB-Fraktion“ des Preußischen Herrenhauses. Am 31. Juli 1906 trat er nach achtjähriger Amtszeit in den Ruhestand.

Verheiratet war Schneider mit Antonia „Tony“, geborene Boelling. Er starb in seiner Wohnung Goethestraße 8 in Magdeburg.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Steffen Raßloff: Flucht in die nationale Volksgemeinschaft. Das Erfurter Bürgertum zwischen Kaiserreich und NS-Diktatur. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2003, ISBN 3-412-11802-8.
  • Steffen Raßloff: Bürgerkrieg und Goldene Zwanziger. Erfurt in der Weimarer Republik. Sutton, Erfurt 2008, ISBN 978-3-86680-338-1.
  • Steffen Raßloff: Die Oberbürgermeister der Stadt Erfurt seit 1872. In: Stadt und Geschichte. Zeitschrift für Erfurt. 35, 2007, S. 25–27.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stadtarchiv Magdeburg Sterbebuch Altstadt; Ref. 30391, Sterbeurkunde Nr. 848, Magdeburg, 19. Mai 1913. Abgerufen von Ancestry.com (8.8.2022)
  2. Kösener Corpslisten 1960, 102/480

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Das Grab des deutschen Politikers (Oberbürgermeister Magdeburg) Gustav Schneider und seiner Ehefrau Tony geborene Bölling auf dem Westfriedhof Magdeburg.
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Gustav Schneider, mayor of Magdeburg, Germany