Goldbeck

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Koordinaten: 52° 43′ N, 11° 52′ O

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis:Stendal
Verbandsgemeinde:Arneburg-Goldbeck
Höhe:26 m ü. NHN
Fläche:26,85 km2
Einwohner:1409 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:52 Einwohner je km2
Postleitzahl:39596
Vorwahl:039388
Kfz-Kennzeichen:SDL, HV, OBG
Gemeindeschlüssel:15 0 90 180
Adresse der Verbandsverwaltung:An der Zuckerfabrik 1
39596 Goldbeck
Website:Goldbeck auf arneburg-goldbeck.de
Bürgermeister:Christian Masche
Lage der Gemeinde Goldbeck im Landkreis Stendal
AlandAlandAltmärkische HöheAltmärkische WischeArneburgBismark (Altmark)Bismark (Altmark)EichstedtGoldbeckHasselHavelbergHohenberg-KrusemarkHohenberg-KrusemarkIdenKamernKlein SchwechtenKlietzOsterburgRochauSandau (Elbe)ScholleneSchönhausen (Elbe)StendalStendalStendalStendalSeehausenSeehausenTangerhütteTangermündeWerben (Elbe)Wust-FischbeckZehrentalSachsen-AnhaltKarte
Über dieses Bild

Goldbeck ist eine Gemeinde im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt. Sie ist Mitgliedsgemeinde der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck.

Geografie

Lage

Die Gemeinde Goldbeck mit ihren 5 Ortsteilen liegt zwischen den Städten Stendal und Osterburg (Altmark) in der Altmark. Goldbeck, ein Straßendorf mit Kirche,[2] liegt 11 Kilometer südöstlich von Osterburg (Altmark) und zwölf Kilometer nördlich der Kreisstadt Stendal an der Uchte.[3]

Umgeben ist Goldbeck von den Nachbargemeinden Hohenberg-Krusemark im Nordosten und Osten, Eichstedt (Altmark) im Südosten, Klein Schwechten im Südwesten sowie Osterburg (Altmark) im Nordwesten.

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Goldbeck gehören die Ortsteile Goldbeck, Bertkow im Osten, Möllendorf im Norden, Plätz im Nordosten und im Nordwesten Petersmark mit dem Wohnplatz Tympen.[4]

Geschichte

Mittelalter

Im Jahre 1285 wird ein hermanno de goltbeke in Stendal als Zeuge genannt.[5] Die erste urkundliche Erwähnung von Goldbeck stammt aus dem Jahre 1359 als to goldbeke, als Claus von Vincelberg das Lehnpferd aus Goldbeck überlassen wurde.[6]

Herkunft des Ortsnamens

Der Name Goldbeke ist deutschen Ursprungs und soll auf einen kieseligen Untergrund verweisen.[7]

Eingemeindungen

Das Dorf gehörte bis 1807 zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es bis 1813 im Kanton Arneburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[2]

Am 20. Juli 1950 wurden die Gemeinden Möllendorf und Petersmark aus dem Landkreis Osterburg nach Goldbeck eingemeindet.[8] Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Goldbeck dem Kreis Stendal zugeordnet. Am 1. Juli 1994 kam Goldbeck zum heutigen Landkreis Stendal.[9]

Am 1. Januar 2009 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Bertkow mit ihren Dörfern und Ortsteilen Bertkow und Plätz nach Goldbeck eingemeindet.[10] Das Gemeindegebiet vergrößerte sich dadurch von 14,29 km² auf 26,85 km².

Am 20. Juli 1950 war die Gemeinde Plätz in die Gemeinde Bertkow eingemeindet worden.[8] Der Ortsteil Plätz kam somit ab 1. Januar 2009 zu Goldbeck. Bereits am 30. September 1928 war der Gutsbezirk Alt-Bertkow mit der Landgemeinde Bertkow vereinigt worden.[11]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde

JahrEinwohner
1734099
1772070
1790084
1798093
1801101
1818105
JahrEinwohner
1840100
1864152
1871180
1885262
1895624
1900[00]742[12]
JahrEinwohner
19051001
1910[00]1121[12]
19251082
19391105
19461723
19641795
JahrEinwohner
19711652
19811505
1990[00]1388[13]
19931382
20061324
2011[00]1505[13]
JahrEinwohner
2015[00]1449[13]
2020[00]1388[13]
2021[00]1408[13]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006:[2]

Ortsteil

Jahr2014201520172018202020212022
Einwohner0991[14]0997[14]1003[15]0966[15]0997[16]0998[17]0980[17]

Religion

Die evangelische Kirche befindet sich an der Alten Dorfstraße, ihre Kirchengemeinde gehört zum Pfarrbereich Klein Schwechten im Kirchenkreis Stendal im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die Kirchengemeinde Goldbeck gehörte früher zur Pfarrei Bertkow.[18]

Die katholische St.-Bernhard-Kirche wurde 1929 nach Plänen von Kurt Matern erbaut und 2013 geschlossen, sie befand sich an der Clara-Zetkin-Straße und gehörte zuletzt zur Pfarrei St. Anna in Stendal. 1946 kam mit Heimatvertriebenen ihr erster und einziger Pfarrer nach Goldbeck, zuvor wurden die Katholiken in Goldbeck von der Kirchengemeinde Osterburg aus betreut.

Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 9649 Einwohnern der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck 26,5 % der evangelischen und 2,8 % der römisch-katholischen Kirche angehörten.[19]

Politik

In Goldbeck befindet sich der Sitz der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck, der weitere sieben Gemeinden angehören.

Bürgermeister

Seit April 2021 ist Christian Masche Bürgermeister der Gemeinde.[20] Zuvor war Torsten Dobberkau 10 Jahre lang Bürgermeister. Er trat Ende November 2020 aus gesundheitlichen Gründen zurück.[21]

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 ergab folgendes Ergebnis:[22][23]

  • zwei Wählergruppen mit zusammen 88,2 %
    • acht Sitze Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) Goldbeck
    • zwei Sitze Wählergemeinschaft Bertkow
  • ein Sitz eines Einzelbewerbers mit 11,8 %

Zwei Gemeinderäte sind Frauen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Die evangelische Dorfkirche Goldbeck ist ein gotisierender Neubau aus dem Jahr 1894. Vom Vorgängerbau ist der rechteckige Westturm aus Feldstein erhalten, der wohl aus dem 15. Jahrhundert stammt. Seine Westseite wurde 1874 in Backstein weitgehend erneuert.[2] Weitere evangelische Kirchen befinden sich in den Ortsteilen.
  • Im Ortsteil Möllendorf steht die Dorfkirche Möllendorf mit beachtenswerten alten Wandmalereien.
  • Gedenkstein von 1976 vor der Sekundarschule mit dem Namen der Geschwister Scholl, die als christliche Antifaschisten 1943 ermordet wurden
  • In Goldbeck steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Form eines Tempels mit einer eingelassenen Metalltafel.[24]
denkmalgeschütztes Wohnhaus in der Bertkower Str. 21

Verkehrsanbindung

Der Goldbecker Bahnhof liegt an der Bahnstrecke Magdeburg–Stendal–Wittenberge und war bis 1971 auch Ausgangspunkt der Kleinbahn Goldbeck–Werben (Elbe). Im Stundentakt hält die Linie S1 der S-Bahn Mittelelbe.

Von Goldbeck aus führen Landstraßen in die umliegenden Städte Osterburg (Altmark), Arneburg, Stendal und Werben (Elbe).

Persönlichkeiten

Literatur

  • Bernhard Voß/Otto Schneider (Hrsg.): Goldbeck – Ein Dorf im Herzen der Altmark. Goldbeck 2010.
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 371, 52. Goldbeck (Online bei google books).
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 806–810, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).

Weblinks

Commons: Goldbeck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. a b c d Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 806–810, doi:10.35998/9783830522355 (eBook zur zweibändigen Druckausgabe).
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 113 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 15. Berlin 1858, S. 32 (Digitalisat).
  6. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 506 (Digitalisat).
  7. Ernst Haetge: Der Kreis Osterburg (= Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen. Band 4). Hopfer, Burg bei Magdeburg 1938, DNB 361451652, S. 116–117.
  8. a b Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 342.
  10. Gebietsänderungen am 01.01.2009. StBA
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 213.
  12. a b Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 190 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  13. a b c d e Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
  14. a b Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  15. a b Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  16. Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  17. a b Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  18. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 114 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  19. Datenbank Zensus 2011, Goldbeck, Religion
  20. Antje Mahrhold: Nicht auf Rosen gebettet. In: Altmark Zeitung. 9. April 2021 (az-online.de [abgerufen am 5. März 2023]).
  21. Antje Mahrhold: Trio will in Dobberkaus Fußstapfen. In: Altmark Zeitung. 23. Februar 2021 (az-online.de [abgerufen am 5. März 2023]).
  22. Ingo Gutsche: Ein Duo überspringt 1000er-Marke. In: Stendaler Volksstimme. 28. Mai 2019, S. 16.
  23. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt 2019, Gemeinderatswahlen – Gemeinde Goldbeck – Landkreis Stendal. 27. September 2019, abgerufen am 12. Januar 2020.
  24. Goldbeck. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. April 2020, abgerufen am 1. Oktober 2022.

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Goldbeck im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt
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Ehemalige katholische St.-Bernhard-Kirche in Goldbeck (Landkreis Stendal), Ansicht von Südwesten.