Fußball-Bundesliga 1978/79

Bundesliga 1978/79
Abgebildet ist das Logo des DFB ab 1945. Es ist schlicht gehalten und besteht aus den Buchstaben "DFB". Die Schrift ist geometrisch im rechten Winkel bzw. in Dreiecken. Die Farbe der Buchstaben ist grün.
MeisterHamburger SV
Europapokal der
Landesmeister
Hamburger SV
UEFA-PokalVfB Stuttgart
1. FC Kaiserslautern
FC Bayern München
Eintracht Frankfurt
Bor. M’gladbach
PokalsiegerFortuna Düsseldorf
Europapokal der
Pokalsieger
Fortuna Düsseldorf
AbsteigerArminia Bielefeld
1. FC Nürnberg
SV Darmstadt 98
Mannschaften18
Spiele306
Tore963 (ø 3,15 pro Spiel)
Zuschauer7.955.959 (ø 26.000 pro Spiel)
TorschützenkönigDeutschland Klaus Allofs
(Fortuna Düsseldorf)
Bundesliga 1977/78

Erster in der Saison 1978/79 der deutschen Fußball-Bundesliga und somit Deutscher Meister der Männer wurde der Hamburger SV.

Saisonüberblick

Der Hamburger SV gewann in der Saison 1978/79 seine erste deutsche Meisterschaft in der Bundesliga, die vierte insgesamt. Nach Abpfiff des letzten Heimspiels, das der HSV gegen Bayern München mit 1:2 verlor, kam es bei der Erstürmung des Rasens durch Zuschauer zu einer bisher einmaligen Massendrängelei mit insgesamt 72 Verletzten. Auf den weiteren Plätzen folgten der VfB Stuttgart, der 1. FC Kaiserslautern, Bayern München und Eintracht Frankfurt, die sich damit ebenso für den UEFA-Pokal qualifizierten wie Borussia Mönchengladbach, den Sieger des UEFA-Pokals, der in der Bundesliga Platz 10 belegte. Überraschend war der 3. Platz des 1. FC Kaiserslautern (erstmals unter Kalli Feldkamp, beste Platzierung bis 1991). Bis zum 27. Spieltag spielte er sogar um die Meisterschaft, war an 24 der ersten 26 Spieltage Tabellenführer und führte die Tabelle am 24. Spieltag mit drei Punkten an. Der VfB Stuttgart verlor am 33. Spieltag mit 1:4 gegen den 1. FC Köln. Der Hamburger SV spielte zeitgleich 0:0 in Bielefeld. Damit war der HSV Deutscher Meister.

Fortuna Düsseldorf wurde deutscher Pokalsieger und stand im Finale des Europapokals der Pokalsieger, welches die Fortuna 3:4 n. V. gegen den FC Barcelona in Basel verlor. In der Bundesliga belegte Düsseldorf Platz 7. Fortunas Torjäger Klaus Allofs wurde mit 22 Toren Bundesliga-Torschützenkönig, da er am letzten Spieltag zwei Tore erzielte und der zuvor gleichauf liegende Klaus Fischer nur ein Tor beim Saisonfinale schoss.

Die drei Aufsteiger (Arminia Bielefeld, der 1. FC Nürnberg, und der SV Darmstadt 98) stiegen alle wieder ab. Dies ist bis heute einzigartig in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

Mehrere „Abschiede“

Für mehrere Spieler, teilweise „Denkmäler“, war es die letzte Bundesliga-Saison. Gerade auch bei den beiden erfolgreichsten Vereinen der 1970er Jahre, Bayern München und Borussia Mönchengladbach, traten mehrere langjährige Säulen der Mannschaft ab. Während in Mönchengladbach Allan Simonsen zum FC Barcelona wechselte und Berti Vogts praktisch schon vor dem Abschlussmatch gegen Fortuna Düsseldorf Abschied genommen hatte, wurde es auch für Horst Köppel die letzte Partie. Beim FC Bayern bestritt Torjäger Gerd Müller bereits im Februar sein letztes Bundesligaspiel vor seinem Wechsel in die USA. Auch für Sepp Maier sollte es die letzte Bundesligasaison gewesen sein. Er erlitt im Sommer 1979 einen schweren Autounfall, der letztlich das Ende seiner langjährigen Torwartlaufbahn bedeutete. Bei Werder Bremen ging Per Röntved in seine dänische Heimat zurück. Erich Beer verließ Hertha BSC. Für Horst Bertl (Hamburger SV) war bereits der 13. Juni als erstes Match in den USA bei den Houston Hurricans vorgesehen.[1]

Abschlusstabelle

Tabellenführer
Tabellenletzter
Pl.VereinSp.SUNToreDiff.Punkte
 1.Hamburger SV 34 21 7 6078:320+4649:19
 2.VfB Stuttgart 34 20 8 6073:340+3948:20
 3.1. FC Kaiserslautern 34 16 11 7062:470+1543:25
 4.FC Bayern München 34 16 8 10069:460+2340:28
 5.Eintracht Frankfurt 34 16 7 11050:490 +139:29
 6.1. FC Köln (M, P) 34 13 12 9055:470 +838:30
 7.Fortuna Düsseldorf 34 13 11 10070:590+1137:31
 8.VfL Bochum 34 10 13 11047:460 +133:35
 9.Eintracht Braunschweig 34 10 13 11050:550 −533:35
10.Borussia Mönchengladbach 34 12 8 14050:530 −332:36
11.Werder Bremen 34 10 11 13048:600−1231:37
12.Borussia Dortmund 34 10 11 13054:700−1631:37
13.MSV Duisburg 34 12 6 16043:560−1330:38
14.Hertha BSC 34 9 11 14040:500−1029:39
15.FC Schalke 04 34 9 10 15055:610 −628:40
16.Arminia Bielefeld (N) 34 9 8 17043:560−1326:42
17.1. FC Nürnberg (N) 34 8 8 18036:670−3124:44
18.SV Darmstadt 98 (N) 34 7 7 20040:750−3521:47
  • Deutscher Meister und Teilnahme am Europapokal der Landesmeister 1979/80: Hamburger SV
  • DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger 1979/80: Fortuna Düsseldorf
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 1979/80: VfB Stuttgart, 1. FC Kaiserslautern, FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach (Titelverteidiger)
  • Abstieg in die 2. Bundesliga Nord 1979/80: DSC Arminia Bielefeld
  • Abstieg in die 2. Bundesliga Süd 1979/80: SV Darmstadt 98, 1. FC Nürnberg
  • (M)Deutscher Meister 1977/78
    (P)DFB-Pokal-Sieger 1977/78
    (N)Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 1977/78

    Kreuztabelle

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    1978/79Hamburger SVVfB Stuttgart1. FC KaiserslauternFC Bayern MünchenEintracht Frankfurt1. FC KölnFortuna DüsseldorfVfL BochumEintracht BraunschweigBorussia MönchengladbachSV Werder BremenBorussia DortmundMSV DuisburgHertha BSCFC Schalke 04DSC Arminia Bielefeld1. FC NürnbergSV Darmstadt 98
    01.Hamburger SV1:13:01:24:06:02:11:12:03:02:25:03:04:14:23:14:12:1
    02.VfB Stuttgart1:03:02:03:11:45:02:03:02:01:11:12:03:04:05:14:03:0
    03.1. FC Kaiserslautern2:15:12:12:11:13:01:12:11:34:03:12:13:02:23:23:02:0
    04.FC Bayern München0:11:11:03:15:11:12:16:13:14:04:06:21:12:10:44:01:1
    05.Eintracht Frankfurt0:01:22:22:11:43:24:23:12:02:13:11:02:23:11:02:02:0
    06.1. FC Köln1:31:22:21:10:22:21:13:11:12:05:03:33:11:02:12:02:1
    07.Fortuna Düsseldorf0:22:02:27:14:21:11:12:23:33:13:13:03:13:13:23:34:0
    08.VfL Bochum2:11:22:20:10:02:52:23:00:03:04:10:01:02:21:02:11:2
    09.Eintracht Braunschweig1:02:20:00:00:01:01:11:03:01:12:20:20:12:15:23:14:1
    10.Borussia Mönchengladbach4:30:05:11:71:32:01:02:02:34:02:20:20:20:04:13:13:1
    11.Werder Bremen1:10:23:11:10:21:11:13:33:13:14:43:21:13:11:03:13:0
    12.Borussia Dortmund1:34:32:31:03:10:03:02:22:21:11:04:13:02:02:02:00:0
    13.MSV Duisburg0:23:13:13:10:22:11:21:01:00:32:00:03:22:11:11:04:4
    14.Hertha BSC1:30:00:31:14:10:24:11:12:21:00:24:01:01:11:24:11:0
    15.FC Schalke 041:32:31:12:14:01:11:21:34:41:12:15:12:11:14:10:04:2
    16.Arminia Bielefeld0:01:10:10:20:01:02:01:22:20:21:34:31:10:03:22:05:0
    17.1. FC Nürnberg3:31:00:04:20:01:13:20:20:31:02:22:22:12:10:20:13:2
    18.SV Darmstadt 981:21:72:21:32:00:11:63:11:12:03:03:22:00:01:21:11:3

    Torschützenliste

    SpielerVereinTore
    1.Deutschland Bundesrepublik Klaus AllofsFortuna Düsseldorf22
    2.Deutschland Bundesrepublik Klaus FischerFC Schalke 0421
    3.Deutschland Bundesrepublik Rüdiger AbramczikFC Schalke 0418
    4.England Kevin KeeganHamburger SV17
    Deutschland Bundesrepublik Klaus Toppmöller1. FC Kaiserslautern

    Kader

    Meistermannschaft des Hamburger SV

    1. Hamburger SV

    Alle Mannschaftskader

    Hauptartikel: Kader der deutschen Fußball-Bundesliga 1978/79

    Schiedsrichter

    NameGeborenLandesverbandSpieleAnmerkung
    Wolf-Dieter Ahlenfelder11. Feb. 1944Niederrhein8180
    Heinz Aldinger7. Jan. 1933Württemberg9120FIFA-Schiedsrichter
    Karl-Josef Assenmacher30. Mai 1947Mittelrhein8180
    Hans-Heinrich Barnick6. Feb. 1943Schleswig-Holstein8170
    Winfried Brückner9. Dez. 1948Niedersachsen8190
    Werner Burgers15. Mai 1934Niederrhein8191
    Manfred Dölfel28. Sep. 1941Bayern8264
    Dieter Dreher17. März 1933Hessen6160
    Walter Engel15. Mai 1939Saarland950
    Walter Eschweiler20. Sep. 1935Mittelrhein10151FIFA-Schiedsrichter
    Rudolf Frickel16. Juli 1932Bayern10120FIFA-Schiedsrichter
    Peter Gabor19. Apr. 1940Berlin8170
    Wilfried Heitmann4. Okt. 1943Niedersachsen8160
    Gerd Hennig24. Apr. 1935Niederrhein8100FIFA-Schiedsrichter ab Beginn 1979
    Franz-Josef Hontheim13. Aug. 1938Rheinland8160
    Walter Horstmann28. Aug. 1935Niedersachsen10130FIFA-Schiedsrichter
    Horst Joos27. Juli 1934Württemberg9120
    Paul Kindervater24. Jan. 1940Mittelrhein8170FIFA-Schiedsrichter
    Max Klauser4. Juli 1937Bayern9100
    Günter Linn16. März 1935Rheinland9143FIFA-Schiedsrichter ab Beginn 1979
    Medardus Luca12. März 1935Saarland9200
    Jürgen Messmer26. Mai 1940Baden9120
    Gert Meuser26. Juni 1936Südwest9110
    Walter Niemann1. Jan. 1933Hamburg9250
    Klaus Ohmsen16. Okt. 1935Hamburg8131
    Heinz Quindeau28. Aug. 1933Südwest8261
    Jan Redelfs20. Aug. 1935Niedersachsen10270FIFA-Schiedsrichter
    Günter Risse18. Sep. 1936Westfalen8150
    Werner Ross13. Nov. 1944Bayern8150
    Volker Roth1. Feb. 1942Niedersachsen10190FIFA-Schiedsrichter
    Eberhard Schmoock12. Apr. 1937Südbaden9230
    Dieter Stäglich8. Feb. 1941Mittelrhein8230
    Helmut Treib28. Feb. 1944Saarland8170
    Rainer Waltert9. Juni 1940Westfalen8180
    Robert Walz27. Feb. 1942Württemberg12371
    Winfried Walz27. Feb. 1942Württemberg4120
    Gesamt:30661512
    Quelle: weltfussball.de[2]

    Einzelnachweise

    1. „Für viele kommt heute der Abschied“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Juni 1979, S. 24.
    2. Schiedsrichter. In: weltfussball.de. Abgerufen am 10. November 2015.

    Auf dieser Seite verwendete Medien

    Yellow card.svg
    Autor/Urheber: Diese Vektorgrafik wurde von ed g2s (Diskussion) mit Inkscape erstellt und dann manuell nachbearbeitet, Lizenz: CC BY-SA 3.0
    Yellow card (association football).
    Red card.svg
    Autor/Urheber: Die Autorenschaft wurde nicht in einer maschinell lesbaren Form angegeben. Es wird Ed g2s als Autor angenommen (basierend auf den Rechteinhaber-Angaben)., Lizenz: CC BY-SA 3.0

    Red card (football).

    Created by ed g2stalk in Inkscape.
    Arminia-bf.svg
    Autor/Urheber:

    unbekannt

    , Lizenz: Logo

    Logo

    VfB Stuttgart 1893 Logo.svg
    Vereinswappen des VfB Stuttgart von 1949 bis 1994 und ab der Saison 2014/15
    Logo 1 FC Kaiserslautern.svg
    Vereinswappen des 1. FC Kaiserslautern von 1969 bis 2010 und seit 2012
    VfL Bochum logo.svg
    VfL Bochum, ist ein deutsches Fußballunternehmen aus Bochum
    Fcn logo 1968.png
    Autor/Urheber: HerrMay, Lizenz: CC BY-SA 4.0
    Logo des 1. FC Nürnberg in den 1960ern.
    Logo Bayern Munchen(1970-1979).gif
    Logo Bayernu Monachium w latach 1970-1979
    Hertha BSC Logo bis 1999.svg
    Autor/Urheber:

    Hertha, Berliner SC e. V. / Hertha BSC GmbH & Co KGaA (Lizenzrechteinhaber)

    , Lizenz: Logo

    Vereinswappen von Hertha BSC von 1968 bis 1974

    Gladbach gruen.svg
    Autor/Urheber:

    Unbekannt

    , Lizenz: Logo

    Logo

    Eintracht Braunschweig (1972-1986).gif
    Autor/Urheber:

    Unbekannt

    , Lizenz: Logo

    Historisches Vereinswappen von Eintracht Braunschweig

    Logo Köln 1967-1973.svg
    Autor/Urheber: Original by DFS Wappen
    Vectorized by ReneeWrites, Lizenz: CC BY 4.0
    Unofficial 1. FC Köln Logo
    Eintracht Frankfurt Logo 77 99.svg
    Autor/Urheber:

    Eintracht Frankfurt

    , Lizenz: Logo

    Logo von Eintracht Frankfurt (1977–1999)