Eishockey-Bundesliga 1993/94

Eishockey-Bundesliga
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Meister:Logo des EC Hedos München EC Hedos München
Absteiger:keiner aufgrund der Einführung der DEL
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Die 36. Saison der Eishockey-Bundesliga war gleichzeitig deren letzte, da die Liga nach 37 Jahren durch die Deutsche Eishockey Liga, eine selbstverwaltete Profiliga nach nordamerikanischem Vorbild, ersetzt wurde.

Deutscher Meister wurde der EC Hedos München, der vor der Saison kräftig aufgerüstet hatte, sich dabei aber finanziell übernahm.

Voraussetzungen

Teilnehmer

Teilnehmer der Eishockey-Bundesliga 1993/1994

Folgende zwölf Vereine nehmen an der Eishockey-Bundesliga 1993/94 teil (alphabetische Sortierung mit Vorjahresplatzierung):

KlubStandortVorjahrPlay-offs
BSC PreussenBerlin6.Halbfinale
EHC Eisbären BerlinBerlin12.Play-down 1. Runde
Düsseldorfer EGDüsseldorf1.Deutscher Meister
ESV KaufbeurenKaufbeuren7.Viertelfinale
Kölner ECKöln2.Finale
Krefelder EVKrefeld3.Viertelfinale
EV LandshutLandshut10.Play-down 1. Runde
Mannheimer ERCMannheim5.Halbfinale
EC Hedos MünchenMünchen4.Viertelfinale
EC RatingenRatingen8.Viertelfinale
SB RosenheimFreiburgAufsteiger
Schwenninger ERCSchwenningen9.Play-down 2. Runde

Modus

Die Ursachen für die Einführung der neuen Liga waren in den Ereignissen der vergangenen Jahre zu suchen. Seit Einführung der Play-downs vor vier Jahren war die Entscheidung über den Abstieg nicht mehr auf dem Eis gefallen, vielmehr war die finanzielle Situation mancher Clubs ausschlaggebend. Gleich vier Mannschaften mussten in diesem Zeitraum, obwohl sportlich qualifiziert, aufgrund ihrer Finanzlage, sei es durch freiwilligen Rückzug oder sei es durch Lizenzentzug, absteigen. Dafür konnten sportlich bereits abgestiegene Teams ihre Bundesligaplätze behalten. Dies ließ insbesondere bei den Erstligavereinen die Ansicht reifen, dass wie in den nordamerikanischen Profiligen üblich, über die Ligazugehörigkeit allein ein Lizenzierungsverfahren entscheiden sollte. Ein weiterer Vorteil einer solchen Regelung war auch, dass Vereine und Kommunen vielleicht eher bereit wären, in neue modernere und vor allem größere Eisstadien zu investieren, wenn über dem finanziellen Engagement nicht immer das Damoklesschwert des sportlichen Abstiegs schweben würde. Ein weiterer Grund für die Einführung der DEL war, dass die Bundesligavereine sich in ihren Wünschen und Anliegen nicht ausreichend vom DEB vertreten sahen. Sie trauten dem Verband nicht mehr zu, die unterschiedlichen Ansprüche von Amateurvereinen und Profivereinen in gleichem und vor allem ausreichendem Maße zu befriedigen. Daher beschlossen die Bundesligavereine nach dem Saisonende und entsprechenden Verhandlungen mit dem DEB, eine sich selbst verwaltende Profiliga mit insgesamt 18 Vereinen ins Leben zu rufen. Diese Entscheidung beendete nach 37 Jahren die Ära der Eishockey-Bundesliga.

Im Vorfeld der letzten Bundesliga-Saison gab es noch einmal einige kleine Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. Das Viertelfinale der Play-offs und die 2. Runde der Play-downs wurden zum ersten Mal im Modus „Best of Seven“ ausgetragen werden. Dabei galt beim Viertelfinale ein anderer Rhythmus bei den Heim- und Auswärtsspielen; an Stelle des permanenten Wechsels (heim-auswärts-heim-auswärts) begann nun die besser platzierte Mannschaft mit zwei Heimspielen, denen dann zwei Auswärtsspiele folgten, ansonsten blieb aber alles beim Alten.

Vorrunde

Abschlusstabelle

KlubSpSUNTorePunkte
1.Düsseldorfer EG (M)443329182: 9268:20
2.EC Hedos München4430311189:10863:25
3.Krefelder EV44231011167:12156:32
4.EV Landshut4426414142:11356:32
5.Kölner EC4426315147:10955:33
6.BSC Preussen4423516168:12851:37
7.Mannheimer ERC4419520156:14043:45
8.ESV Kaufbeuren4414327120:16931:57
9.SB Rosenheim (N)4412527108:16329:59
10.Schwenninger ERC4411726115:17529:59
11.EHC Eisbären Berlin4411231119:21424:64
12.EC Ratingen449530126:20723:65

Abkürzungen: Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen, (N) = Neuling, (M) = Titelverteidiger
Erläuterungen:     = Play-offs,     = Play-downs.

Beste Scorer

SpielerMannschaftSpieleToreAssistsPunkte
Mike BullardEV Landshut44372663
Chris ValentineDüsseldorfer EG43194059
Wally SchreiberEC Hedos München44253055
Jiří LálaMannheimer ERC41212950
François SillsKrefelder EV44292049
Benoît DoucetDüsseldorfer EG44242549
Gordon ShervenEC Hedos München43212748
Peter DraisaitlMannheimer ERC43192948
Richard ŽemličkaEHC Eisbären Berlin44153348
Dieter HegenEC Hedos München44212647

Play-downs

Als Absteiger wurde in den Play-downs der EC Ratingen ermittelt, als Meister der 2. Bundesliga hatte sich der Augsburger EV den Aufstieg erkämpft. In den Relegationsspielen gegen den Zweitplatzierten der 2. Bundesliga gelang dem Vorletzten Schwenninger ERC der Klassenerhalt. Durch die Einführung der DEL waren letztendlich jedoch alle Auf- und Abstiegsentscheidungen auf dem Eis wie in den Vorjahren bedeutungslos.

Beide Play-down-Runden wurden im Modus „Best of Seven“ ausgespielt.

1. Runde

Serie1234567
SB RosenheimEC Ratingen4:24:16:26:31:72:55:1
Schwenninger ERCEHC Eisbären Berlin0:41:23:4 n. V.3:42:6

2. Runde

Serie1234567
Schwenninger ERCEC Ratingen4:35:6 n. P.3:64:22:410:44:15:4

Relegationsspiele

Die Relegationsspiele des Zweitrunden-Play-down-Siegers Schwenninger ERC gegen den Zweitplatzierten der 2. Bundesliga, den EC Kassel, wurden im „Best of Three“ ausgespielt.

Serie123
Schwenninger ERCEC Kassel2:06:14:1

Play-offs

Im Saisonverlauf schien sich zunächst der fünfte Titelgewinn in Folge für die Düsseldorfer EG anzubahnen. Nach souveränem Gewinn der Doppelrunde wurde auch das Viertelfinale mit 4:0 Siegen ohne Probleme überstanden. Doch im Halbfinale zeigte der Titelverteidiger erste Schwächen und benötigte fünf Spiele, um sich gegen den BSC Preussen durchsetzen zu können, während Finalgegner EC Hedos München nur drei Spiele gegen die Kölner Haie benötigte. Nach einem 3:0-Sieg im Finale konnte die bayerische Hauptstadt schließlich ihren ersten Titelgewinn seit 72 Jahren, als der MTV 1879 München die Meisterschaft gewonnen hatte. Doch der Verein erkaufte sich diesen Erfolg durch überzogenen finanziellen Aufwand. Nur wenige Monate nach dem großen Triumph erfolgte daher der Kollaps. Der Titelverteidiger unter dem neuen Namen Maddogs München musste die erste DEL-Saison vorzeitig abbrechen und verschwand vollständig von der Eishockey-Bühne.

Viertelfinale

Beide Play-off-Viertelfinale wurde im Modus „Best of Seven“ ausgespielt, anschließend traten die Mannschaften im Best-of-Five-Modus gegeneinander an.

Serie1234567
Düsseldorfer EGESV Kaufbeuren4:03:03:14:13:2
EC Hedos MünchenMannheimer ERC4:07:15:18:68:3
Krefelder EVBSC Preussen2:43:54:34:52:34:3 n. P.2:4
EV LandshutKölner EC3:43:10:25:24:3 n. V.2:32:42:4

Halbfinale

Serie12345
Düsseldorfer EGBSC Preussen3:22:12:50:35:26:2
EC Hedos MünchenKölner EC3:05:35:44:2

Finale

Serie12345
Düsseldorfer EGHedos München0:32:42:31:4

Damit wurde der EC Hedos München Deutscher Meister und war damit das vierte Team, welchem es gelang, jede Serie durch einen Sweep, also ohne eine einzige Play-off-Niederlage, für sich zu entscheiden.[1] Außerdem war der EC Hedos München damit das erste Team, das als schlechter platziertes Team eine Finalserie ohne Niederlage gewinnen konnte. Erst in der Saison 2010/11 gelang dies den Eisbären Berlin wieder.

Beste Scorer

SpielerMannschaftSpieleToreAssistsPunkte
Dieter HegenEC Hedos München9101121
Gerd TruntschkaEC Hedos München1061016
Wally SchreiberEC Hedos München1051116

Kader des Deutschen Meisters

Deutscher Meister
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EC Hedos München

Torhüter: Karl Friesen, Peter Zankl

Verteidiger: Greg Müller, Mike Schmidt, Florian Storf, Zdeněk Trávníček, Christian Lukes, Alexander Genze, Rainer Lutz, Sergei Schendelew

Angreifer: Gordon Sherven, Anthony Vogel, Dale Derkatch, Gerd Truntschka, Ewald Steiger, Dieter Hegen, Andreas Volland, Raimond Hilger, Georg Franz, Jan Benda, Wally Schreiber, Tobias Abstreiter, Ralf Reisinger, Chris Straube

Cheftrainer: Hardy Nilsson

Weblinks

Einzelnachweise

  1. check-von-hinten.de, Super golden Uber-Sweep (Memento vom 16. Mai 2021 im Internet Archive)

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