Deutsche Olympiaqualifikation 1964/Sommerspiele

Dieser Artikel beschreibt die Ergebnisse der Ausscheidungswettkämpfe zur Bildung der gesamtdeutschen Mannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 1964 in Tokio.

Basketball

Die Vorausscheidung zwischen den beiden deutschen Basketballmannschaften wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Hinspiel fand am 7. Mai in der Osnabrücker Schloßwallhalle statt und das Rückspiel am 10. Mai im (Ost-)Berliner Zentralen Klub der Jugend und Sportler. Beide Spiele wurden von der ostdeutschen Auswahl mit 81:53 bzw. 77:60 gewonnen. Damit hatte sie sich für ein vorolympisches Basketballturnier qualifiziert, das vom 4. bis 13. Juni in Genf stattfand. Dort konnte sie sich nicht für das Olympiaturnier qualifizieren.

Boxen

Die Ausscheidung im Boxen fand vom 28. bis zum 31. Mai im (West-)Berliner Sportpalast und in der Schweriner Sport- und Kongresshalle statt. Dabei fanden die Finalkämpfe am 30. Mai in Schwerin und am 31. Mai in (West-)Berlin statt.

GewichtsklasseOrtSieger*in Tokio
FliegengewichtSchwerinOtto BabiaschoViertelfinale
BantamgewichtWest-BerlinRainer Posero1. Kampf
FedergewichtSchwerinHeinz SchulzoBronze
LeichtgewichtWest-BerlinWolfgang Schmittw1. Kampf
HalbweltergewichtSchwerinHeiko Wintero1. Kampf
WeltergewichtWest-BerlinBruno Guseo1. Kampf
HalbmittelgewichtSchwerinPaul Hogho1. Kampf
MittelgewichtWest-BerlinEmil SchulzwSilber
HalbschwergewichtSchwerinJürgen SchlegeloViertelfinale
SchwergewichtWest-BerlinHans HuberwSilber

Fechten

Es gab zwei Ausscheidungsturniere am 4./5. Juli in der DHfK in Leipzig und am 18./19. Juli in der Kongresshalle in Bad Dürkheim, bei denen in den einzelnen Waffengattungen zwischen den beiden Mannschaft jeder gegen jeden focht, wobei für die Einzelkämpfer Ranglisten aufgestellt wurden. Beim Rückkampf in Bad Dürkheim traten die ostdeutschen Florettherren nicht mehr an, nachdem schon feststand, dass in dieser Disziplin alle Olympiaplätze an westdeutsche Fechter fallen würden. Auch in den drei weiteren Disziplinen Damenflorett, Degen und Säbel erfochten die westdeutschen Teilnehmer jeweils die ersten fünf Plätze, die zur Olympiateilnahme berechtigten. Die Olympiateilnehmer wurden vom westdeutschen Fechterbund dann nach eigenem Ermessen ausgewählt.

In Tokio gewann im Damenflorett Helga Mees Silber und die Mannschaft Bronze.

Fußball

Die Vorausscheidung zwischen den beiden deutschen Fußballmannschaften wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Diese fanden am 15. September 1963 im Karl-Marx-Städter Ernst-Thälmann-Stadion und am 22. September 1963 im Hannoverschen Niedersachsenstadion statt. Das erste Spiel wurde von der Ostauswahl mit 3:0, und das zweite von der Westauswahl mit 2:1 gewonnen. Damit hatte sich die Ostauswahl für eine der Olympiaqualifikationsgruppen qualifiziert, in der sie sich für Olympia qualifizieren konnte. Dort gewann sie Bronze.

Gewichtheben

Die Ausscheidung im Gewichtheben fand am 5. Juni im Musensaal des Mannheimer Rosengartens und am 20. Juni in Haus der heiteren Muse in Leipzig statt.

GewichtsklasseOrtSiegerLeistung [kg]*in Tokio
BantamgewichtMannheimHans Reck297,5owegen Verletzung nicht angetreten
FedergewichtMannheimMartin Eberle327,5w11. Platz
LeichtgewichtLeipzigAlfred Kornprobst385,0 DRw8. Platz
MittelgewichtLeipzigWerner Dittrich402,5overletzt ausgeschieden
LeichtschwergewichtLeipzigKarl Arnold420,0o8. Platz
MittelschwergewichtMannheimNorbert Fehr435,0w14. Platz
SchwergewichtLeipzigManfred Rieger465,0o11. Platz

Hockey

Die Ausscheidung zwischen den beiden deutschen Hockeymannschaften wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen. Das Hinspiel fand am 31. Mai im (West-)Berliner Olympiastadion statt und das Rückspiel am 14. Juni in Jena. Das Hinspiel gewann die Westauswahl mit 4:2, während die Ostauswahl das Rückspiel mit 1:0 gewann. Da jede Mannschaft ein Spiel gewonnen hatte, wurden zwei weitere Spiele angesetzt, die wiederum am 1. Juli in Jena und am 5. Juli in (West-)Berliner Olympiastadion stattfanden. Das erste Spiel gewann die Ostauswahl mit 4:2, während das zweite Spiel 2:2 endete. Damit war die ostdeutsche Mannschaft direkt für Olympia qualifiziert. Dort wurde sie ungeschlagen Fünfte.

Judo

Die Ausscheidung im Judo fand am 4. April in der Hansehalle in Lübeck und am 5. April in der Sporthalle Marienehe in Rostock statt.

GewichtsklasseOrtSieger*in Tokio
LeichtgewichtRostockMatthias SchießlederwVorrunde
MittelgewichtLübeckWolfgang HofmannwSilber
SchwergewichtRostockHerbert NiemannoVorrunde
Offene KlasseLübeckKlaus GlahnwBronze

Kanurennsport

Die Ausscheidung wurde in zwei Regatten am 12. September auf dem Mittellandkanal bei Magdeburg sowie am 17. September auf der Regattabahn Duisburg ausgetragen. Dabei qualifizierten sich die Boote mit der kleinsten Platzziffer für Olympia. Das erste Viererkajak-Rennen wurde bereits am 10. September auf der (Ost-)Berliner Regattastrecke Grünau ausgetragen mit Rücksicht auf Günter Perleberg, der 1963 aus seiner Heimatstadt Magdeburg in den Westen geflohen war.

Männer

BootsgattungSiegerPz*in Tokio
Einer-Kajak 1000 mErich Suhrbier3[1]w4. Platz
Zweier-Kajak 1000 mHeinz Büker/
Holger Zander
3[2]wBronze
Vierer-Kajak 1000 mGünter Perleberg/
Bernhard Schulze/
Friedhelm Wentzke/
Holger Zander
2wSilber
Einer-Kanadier 1000 mJürgen Eschert2oGold
Zweier-Kanadier 1000 mKlaus Böhle/
Detlef Lewe
2w6. Platz

Frauen

BootsgattungSiegerinPz*in Tokio
Einer-Kajak 500 mElke Felten2w4. Platz
Zweier-Kajak 500 mRoswitha Esser/
Annemarie Zimmermann
3wGold

Leichtathletik

Moderner Fünfkampf

Es wurden vom 12. bis 16. Juni in Halle und Leipzig sowie vom 5. bis 9. Juli in Warendorf zwei Moderne Fünfkampf-Wettbewerbe ausgetragen. Die dabei erreichten Punktzahlen wurden addiert. Die drei besten Teilnehmer qualifizierten sich für Olympia, der Vierte wurde Ersatzmann.

*NamePunkte*in Tokio
1Elmar Frings9716w23. Platz
2Uwe Adler9584o13. Platz
3Wolfgang Gödicke9534w12. Platz
4Eberhard Werner9498oErsatzmann

Die Mannschaft belegte in Tokio den 6. Platz.

Radsport

Bahn

Es fanden zwei Ausscheidungen am 8. oder 9. August in Ludwigshafen-Friesenheim und am 16. August auf der Alfred-Rosch-Kampfbahn in Leipzig statt. Weil danach die Entscheidungen im Tandemfahren und in der 4000-Meter-Mannschaftsverfolgung noch offengeblieben waren, fanden für diese beide Wettbewerbe zwei weitere Ausscheidungen am 19. September in Köln und am 20. September in Leipzig statt.

1000 Meter Zeitfahren

Sowohl in Ludwigshafen als auch in Leipzig gewann der westdeutsche Lothar Claesges mit 1:10,37 min bzw. 1:09,15 min und war damit für Tokio qualifiziert. Dort belegte er den 6. Platz.

1000 Meter Malfahren

Jeweils drei Fahrer aus Ost und West fuhren sowohl in Ludwigshafen als auch in Leipzig einzeln in Ost-West-Duellen gegeneinander. Es gewann der westdeutsche Willi Fuggerer mit 5:1 Siegen vor dem westdeutschen Ulrich Schillinger mit 4:2 Siegen. Damit waren beide für Tokio qualifiziert, wo Fuggerer im Viertel- und Schillinger im Achtelfinale ausschied.

4000 Meter Einzelverfolgung

Bei den beiden Ausscheidungen wurde diese Disziplin als Einzelzeitfahren ausgetragen. In Ludwigshafen gewann der westdeutsche Lothar Spiegelberg vor dem westdeutschen Lothar Claesges, in Leipzig war die Reihenfolge umgekehrt. Nominiert für Tokio wurde Spiegelberg, der dort im Viertelfinale ausschied.

Tandem

Jeweils zwei Tandems aus Ost und West fuhren sowohl in Ludwigshafen als auch in Leipzig einzeln in Ost-West-Duellen gegeneinander. Nach den beiden Ausscheidungen hatten sowohl die ostdeutschen Hans-Jürgen Klunker/Wolfgang Tertschek als auch die westdeutschen Willi Fuggerer/Klaus Kobusch 3:1 Siege auf ihrem Konto. Bei den weiteren beiden Ausscheidungen zwischen diesen beiden Tandems gewannen Fuggerer/Kobusch in Köln mit 2:0 Läufen und hatten, nachdem sie den ersten Lauf in Leipzig gewonnen hatten, die Qualifikation für Tokio erreicht. Dort gewannen sie Bronze.

4000 Meter Mannschaftsverfolgung

Bei den Ausscheidungen wurde diese Disziplin als Einzelzeitfahren ausgetragen. In Ludwigshafen gewann der westdeutsche Vierer in 4:35,50 min, während in Leipzig der ostdeutsche Vierer in 4:33,74 min siegte. Bei den beiden weiteren Ausscheidungen gewann jeweils der westdeutsche Vierer. Dieser fuhr stets in der Besetzung Lothar Claesges, Karl-Heinz Henrichs, Karl Link, Ernst Streng und gewann in Tokio Gold.

Der ostdeutsche Vierer war in Ludwigsburg mit Bernd Barleben, Jürgen Kißner, Siegfried Köhler und Wolfgang Schmelzer an den Start gegangen. Ab Leipzig fuhr dann Erhard Hancke für Barleben. In Köln setzte sich Kißner von seiner Mannschaft ab und blieb im Westen. Dort fuhr dann Hartmut Scholz für Kißner. In Leipzig schließlich fuhr statt Scholz Rudolf Franz.

Straße

Es fanden zwei Ausscheidungsrennen statt, am 5. Juli rund um Gießen (186 km) und am 12. Juli rund um Erfurt (174 km). Der Sieger erhielt jeweils 30 Wertungspunkte, der Zweite 29 Wertungspunkte usw. Die ersten fünf Fahrer der Gesamtwertung qualifizierten sich für Olympia bzw. erwarben das Startrecht für ihren jeweiligen Radsportverband.

*NamePunkte*in Tokio
1Klaus Schützeberg53wStatt Schützeberg wurde der westdeutsche Peter Glemser nominiert, der nur im Mannschaftsfahren eingesetzt wurde.
2Günter Hoffmann50[3]o78. Platz
3Immo Rittmeyer49[4]o54. Platz
4Burkhard Ebert49[5]w29. Platz
5Heinz-Dieter Schulz49[6]wStatt Schulz wurde der westdeutsche Wilfried Peffgen nominiert, der nur im Einzelrennen eingesetzt wurde. Er belegte dort den 6. Platz.

Ebert, Glemser, Hoffmann und Rittmeyer belegten im Mannschaftsfahren den 14. Platz.

Reiten

Dressur

Der ostdeutsche Reiterverband verzichtete auf die angesetzte Ausscheidung, sodass die Reiter vom westdeutschen Reiterverband nominiert wurden. Harry Boldt gewann in Tokio Silber, Josef Neckermann belegte den 5. Platz und Reiner Klimke den 6. Platz. Die Mannschaft gewann Gold.

Military

Ohne Ausscheidung wurden jeweils zwei Reiter aus dem Osten und dem Westen nominiert. Der westdeutsche Fritz Ligges gewann in Tokio Bronze, Horst Karsten (w) gelegte den 6. Platz, Gerhard Schulz (o) den 20. Platz und Karl-Heinz Fuhrmann (o) den 25. Platz. Die Mannschaft gewann Bronze.

Jagdspringen

Am 31. Mai und am 3. Juni wurden auf der Radrennbahn in (Ost-)Berlin-Weißensee bzw. im (West-)Berliner Olympiastadion jeweils zwei Umläufe geritten. Es nahmen jeweils vier Reiter aus Ost und West mit jeweils zwei Pferden teil, sodass pro Umlauf 16 Ritte angesetzt waren. Pro Veranstaltungsort kam für jeden Reiter die beste Reiter-Pferd-Kombination in die Wertung.

*Name des ReitersNamen der PferdeFehlerpunkte*in Tokio
1Hermann SchriddeDozent, Ilona8 (4+4)wSilber
2Hans Günter WinklerCornelia, Fidelitas12 (4+8)w16. Platz
3Alwin SchockemöhleFerdl[7], Freiherr, Zukunft[8]19 3/4 (4+15 3/4)wSchockemöhle ritt in Tokio nicht mit, da er kein geeignetes Pferd zur Verfügung hatte.
4Peter SchmitzAmsella, Monodie24 (16+8)wDamit hatte sich Schmitz als Ersatzreiter qualifiziert. Für ihn wurde aber der westdeutsche Kurt Jarasinski nominiert, der bei der Ausscheidung nicht antreten konnte, und der dann auch in Tokio ritt, wo er den 8. Platz belegte.

In der Mannschaftswertung gewann die deutsche Equipe Gold.

Ringen

Griechisch-römisch

Es gab zwei Ausscheidungen am 1. Juli in Zwickau und am 4. Juli in Hof. Dabei kam es in jeder Gewichtsklasse zu einem Ringerduell Ost gegen West in Hin- und Rückkampf. Eventuell musste am zweiten Veranstaltungsort ein Stichkampf entscheiden.

GewichtsklasseSieger*in Tokio
FliegengewichtRolf Lacourw4. Runde
BantamgewichtFritz Stangew4. Runde
FedergewichtLothar Schneidero3. Runde
LeichtgewichtFranz Schmittw4. Runde
WeltergewichtRudolf Vespero3. Runde
MittelgewichtLothar MetzoBronze
HalbschwergewichtHeinz KiehlwBronze
SchwergewichtWilfried DietrichwBronze

Freistil

Es gab zwei Ausscheidungen am 15. Juli in der Dortmunder Westfalenhalle und am 18. Juli im Leipziger Haus der heiteren Muse. Dabei kam es in jeder Gewichtsklasse zu einem Ringerduell West gegen Ost in Hin- und Rückkampf. Eventuell musste am zweiten Veranstaltungsort ein Stichkampf entscheiden.

GewichtsklasseSieger*in Tokio
FliegengewichtPaul Neffw2. Runde
BantamgewichtKarl Dodrimontw2. Runde
FedergewichtReiner Schillingw3. Runde
LeichtgewichtKlaus RostwSilber
WeltergewichtMartin Heinzeo3. Runde
MittelgewichtGünther Baucho4. Runde
HalbschwergewichtHeinz Kiehlw4. Runde
SchwergewichtWilfried Dietrichw3. Runde

Rudern

Die Ausscheidung im Rudern wurde am 29. August auf der (Ost-)Berliner Regattastrecke Berlin-Grünau und am 30. August auf der Regattabahn Duisburg ausgetragen.

BootsgattungOrtSieger*in Tokio
EinerBerlin-GrünauAchim HilloSilber
DoppelzweierDuisburgHelmut Lebert/
Josef Steffes-Mies
w5. Platz
Zweier ohneDuisburgWolfgang Hottenrott/
Michael Schwan
wBronze
Zweier mitBerlin-GrünauGünter Bergau/
Peter Gorny/
Karl-Heinz Danielowski (Stm.)
oSieger des kleinen Finales
Vierer ohneDuisburgGermania Düsseldorfw6. Platz
Vierer mitBerlin-GrünauBerliner RCwGold
AchterBerlin-GrünauRatzeburger RCwSilber

Schießen

Freies Gewehr

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 7. Juli in Leipzig und am 28. Juli in Wiesbaden ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Ringzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia, unter dem Vorbehalt, dass in den sechs Schießdisziplinen insgesamt nur zehn Sportler aus einem Land teilnehmen durften.

*NameRinge*in Tokio
1Klaus Zähringer1136,5w14. Platz
2Hans-Werner Harbeck1134,5wDa nur 10 deutsche Sportschützen in Tokio teilnehmen durften, wurde für Harbeck der ostdeutsche Harry Köcher, der im Kleinkaliber Dreistellungskampf sowieso qualifiziert war, nominiert. Er belegte in Tokio den 8. Platz.

Kleinkaliber liegend

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 4. oder 5. Juli in Leipzig und am 25. Juli in Wiesbaden ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Ringzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia.

*NameRinge*in Tokio
1Rudolf Bortz591,5w24. Platz
2Karl Wenk590,5w7. Platz

Kleinkaliber Dreistellungskampf

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 4. oder 5. Juli in Leipzig und am 26. Juli in Wiesbaden ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Ringzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia, unter dem Vorbehalt, dass in den sechs Schießdisziplinen insgesamt nur zehn Sportler aus einem Land teilnehmen durften.

*NameRinge*in Tokio
1Harry Köcher1138,0o4. Platz
2Werner Lippoldt1134,0oDa nur 10 deutsche Sportschützen in Tokio teilnehmen durften, wurde für Lippoldt der westdeutsche Klaus Zähringer, der im Freien Gewehr sowieso qualifiziert war, nominiert. Er belegte in Tokio den 22. Platz.

Freie Pistole

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 4. oder 5. Juli in Leipzig und am 25. Juli in Wiesbaden ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Ringzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia.

*NameRinge*in Tokio
1Johann Garreis547,5o4. Platz
2Hans Kaupmannsennecke546,5w30. Platz

Schnellfeuerpistole

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 4. oder 5. Juli in Leipzig und am 26. Juli in Wiesbaden ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Ringzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia.

*NameRinge*in Tokio
1Gerhard Feller584,0o26. Platz
2Lothar Jacobi581,5[9]o13. Platz

Wurftaubenschießen

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 4./5. Juli in Leipzig und am 25./26. Juli in Darmstadt ausgetragen wurden. Die dabei erzielten Trefferzahlen wurden gemittelt. Die beiden besten Schützen qualifizierten sich für Olympia.

*NameTreffer*in Tokio
1Heinz Rehder192,5o14. Platz
2Joachim Marschneider192,0o8. Platz

Schwimmen

Segeln

Die Segelausscheidung wurde in zwei Wettfahrtserien vom 19. bis 26. Juli vor Rostock-Warnemünde und vom 1. bis 7. August vor Lübeck-Travemünde durchgeführt. Die beiden Ergebnisse wurden addiert und das punktbeste Boot qualifizierte sich für Olympia.

Finn-Dinghi

Die Ausscheidung gewann der ostdeutsche Horst Herrmann[10], der allerdings nur als Ersatzsegler mit nach Tokio genommen wurde. Für Olympia nominiert wurde vom ostdeutschen Seglerverband Bernd Dehmel, der bei den Ausscheidungsregatten nicht auf Sieg gesegelt war, sondern im Rahmen eines koordinierten Vorgehens der ostdeutschen Segler den Auftrag hatte, den westdeutschen Europameister und Goldcupgewinner Willi Kuhweide nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Kuhweide hatte daraufhin in Travemünde nach der fünften Wettfahrt entnervt aufgegeben und auch die weiteren westdeutschen Segler traten aus Solidarität mit ihm nicht mehr an. Der westdeutsche Seglerverband wollte dies nicht hinnehmen, und der Internationale Seglerverband setzte schließlich eine Ausscheidung zwischen Dehmel und Kuhweide in Tokio an, zu der Dehmel auf Geheiß der ostdeutschen Sportführung nicht antrat, worauf Kuhweide vom IOC die Startberechtigung erhielt. Er gewann Gold.

Star

Es gewann der westdeutsche Bruno Splieth mit seinem Vorschoter Karsten Meyer. Das Boot belegte in Tokio den 6. Platz.

Flying Dutchman

Es gewann der ostdeutsche Eberhard Reschwamm mit seinem Vorschoter Dietmar Gedde. Das Boot belegte in Tokio den 13. Platz.

5,5-m-Klasse

Zu den Wettfahrten in Travemünde traten die ostdeutschen Segler nicht mehr an, weil sie sich keine Chancen mehr ausrechneten. Es gewann Herbert Reich mit seinen Vorschotern Fritz Kopperschmidt und Eckart Wagner. Das Boot belegte in Tokio den 5. Platz, wobei Kopperschmidt nach der dritten Wettfahrt ausschied und durch Uwe Mares ersetzt wurde.

Drachen

Es gewann der ostdeutsche Peter Ahrendt mit seinen Vorschotern Wilfried Lorenz und Ulrich Mense. Das Boot gewann in Tokio Silber.

Turnen

Männer

Es wurden am 4./5. Juli in der Essener Grugahalle und am 25./26. Juli in der Magdeburger Hermann-Gieseler-Halle jeweils ein Zwölfkampf geturnt. Die dabei erzielten Punkte wurden addiert. Die besten sechs Turner qualifizierten sich für Tokio. Der Siebtplatzierte wurde Ersatzturner.

*NamePunkte*in Tokio
1Siegfried Fülle226,80o15. Platz
2Philipp Fürst226,20w24. Platz
3Günter Lyhs225,05w29. Platz
4Erwin Koppe224,70o19. Platz
5Klaus Köste223,70o18. Platz
6Peter Weber223,60[11]o21. Platz
7Willi Jaschek223,60[11]wErsatzturner

Die Riege gewann in Tokio Bronze. Finalteilnahmen an den einzelnen Geräten gab es nicht.

Frauen

Es wurden am 27./28. Juni in der Wolfsburger Stadthalle und am 18./19. Juli in der Schweriner Sport- und Kongresshalle jeweils ein Achtkampf geturnt. Die dabei erzielten Punkte wurden addiert. Die besten sechs Turnerinnen qualifizierten sich für Tokio. Die Siebtplatzierte wurde Ersatzturnerin.

*NamePunkte*in Tokio
1Erika Barth156,20okonnte verletzungsbedingt nicht antreten
2Birgit Radochla156,15o4. Platz
3Ingrid Föst155,40o12. Platz
4Ute Starke155,10o10. Platz
5Christel Felgner154,30o35. Platz
6Karin Mannewitz154,25o31. Platz
7Barbara Stolz153,95o44. Platz. Sie qualifizierte sich zunächst als Ersatzturnerin und rückte dann für die verletzte Erika Barth nach.
8Rosemarie Heritz153,25orückte als Ersatzturnerin nach

Die Riege belegte den 4. Platz. Beim Pferdsprung gewann Birgit Radochla Silber und Ute Starke belegte den 6. Platz. Am Boden belegten Birgit Radochla und Ingrid Föst die Plätze 4 und 5.

Volleyball

Da weder bei den Männern noch bei den Frauen eine deutsche Volleyballmannschaft die Kriterien des Internationalen Volleyballverbandes für eine Qlympiateilnahme erfüllten, gab es zu einer innerdeutschen Volleyballausscheidung keinen Anlass.

Wasserball

Es gab zwei Ausscheidungsspiele, die am 16. Mai in der Elbeschwimmhalle in Magdeburg und am 24. Mai in der Schwimmoper in Wuppertal stattfanden. Das erste Spiel gewann die Ostauswahl mit 3:1, während das zweite Spiel 1:1 endete. Damit war die ostdeutsche Wasserballmannschaft direkt für Tokio qualifiziert, wo sie den 6. Platz belegte.

Wasserspringen

Es gab zwei Ausscheidungswettkämpfe, die am 19./20. August im Kölner Agrippabad und am 26./27. August in der Neptun-Schwimmhalle in Rostock ausgetragen wurden. Die jeweils drei Springer mit den besten Platzziffern qualifizierten sich für Olympia.

Männer

Kunstspringen

*NamePz*in Tokio
1Hans-Dieter Pophal3o4. Platz
2Rolf Sperling3oVorkampf
3Horst Rosenfeldt7wVorkampf

Turmspringen

*NamePz*in Tokio
1Rolf Sperling3o7. Platz
2Klaus Konzorr3wVorkampf
3Gerd Völker7oVorkampf

Frauen

Kunstspringen

*NamePz*in Tokio
1Ingrid Engel-Krämer2oGold
2Angelika Hilbert5w8. Platz
3Delia Reinhardt7oFür sie sprang die ostdeutsche Christiane Lanzke, die im Vorkampf ausschied.

Turmspringen

*NamePz*in Tokio
1Ingrid Engel-Krämer2oSilber
2Delia Reinhardt4o10. Platz
3Christiane Lanzke6o5. Platz

Siehe auch

Quellen

Ausgaben des Hamburger Abendblatts und des Neuen Deutschlands von 1964.

Anmerkungen

  1. Nach einem Stechen gegen den ostdeutschen Siegfried Roßberg, der als Ersatzmann mit nach Tokio kam.
  2. Nach einem Stechen gegen die ostdeutschen Dieter Krause/Wolfgang Lange.
  3. Laut Hamburger Abendblatt wurde er mit 50 Punkte klassifiziert und belegte die Plätze 9 und 2, was 51 Punkte ergeben würde.
  4. Gesamtzeit: 9:39,36 h
  5. Gesamtzeit: 9:39,43 h Beste Einzelplatzierung: 5. Platz.
  6. Gesamtzeit: 9:39,43 h Beste Einzelplatzierung: 6. Platz.
  7. Ferdl konnte nur am 1. Umlauf in Weissensee teilnehmen.
  8. Zukunft nahm im Olympiastadion für den verletzten Ferdl teil.
  9. nach Stechen
  10. oder Hermann?
  11. a b Weber erzielte gegenüber Jaschek das bessere Pflichtergebnis.