DFB-Hallenpokal der Frauen

DFB-Hallenpokal der Frauen
VerbandDeutscher Fußball-Bund
Erstaustragung1994
Mannschaften12
TitelträgerBayer 04 Leverkusen
Rekordsieger1. FFC Frankfurt und
1. FFC Turbine Potsdam
(je 7 Titel)
Websitewww.dfb.de (Memento vom 18. Januar 2008 im Internet Archive)

Der DFB-Hallenpokal der Frauen war die offizielle deutsche Hallenmeisterschaft im Frauenfußball. Der Wettbewerb wurde von 1994 bis 2015 ausgetragen und wurde bis einschließlich 2006 Oddset-Cup genannt. Amtierender und zugleich letzter Titelträger ist der Bayer 04 Leverkusen. Rekordsieger mit sieben Erfolgen sind der 1. FFC Frankfurt und der 1. FFC Turbine Potsdam.

Geschichte

Bei der ersten Ausrichtung 1994 wurde der Hallenpokal noch inoffiziell ausgetragen, erst ein Jahr später erkannte der DFB den Wettbewerb offiziell an. Nach zunächst wechselnden Veranstaltungsorten fand das Turnier von 2000 bis 2008 in der Hardtberghalle in Bonn statt, ab 2009 in der GETEC Arena in Magdeburg. Wegen der im selben Jahr in Deutschland stattfindenden Weltmeisterschaft wurde der Hallenpokal 2011 nicht ausgetragen.

Ab 2016 schrieb die FIFA ihren Verbände die Durchführung aller offiziellen Hallenwettbewerbe nach Futsalregeln vor. Da die zwölf Bundesligisten diese Vorgabe ablehnten, wurde der Hallenpokal 2015 letztmals ausgetragen; einen Nachfolgewettbewerb gibt es bisher nicht.[1]

Der Sieger erhielt ein Preisgeld von 5000 Euro. Der Finalist erhielt 3000 Euro, während die unterlegenen Halbfinalisten jeweils 1500 Euro erhielten. Jeder Teilnehmer erhielt unabhängig vom sportlichen Abschneiden ein Startgeld in Höhe von 10.000 Euro.[2]

Der Sieger des Hallenpokals wurde bisher sechsmal auch deutscher Meister und sieben Mal Pokalsieger; fünf Mal gelang sogar das Double.

Modus

Für den DFB-Hallenpokal qualifizieren sich die zwölf Mannschaften der jeweils laufenden Bundesligasaison. Nach zuvor mehrfach gewechselten Modi wurden die Mannschaften ab 2006 in drei Gruppen zu je vier Mannschaften aufgeteilt. Für die Einteilung war die Tabelle nach dem 10. Spieltag maßgebend, unabhängig von etwaigen Nachholspielen. In Gruppe A spielten der Tabellenführer, der Sechste, der Siebte und der Tabellenletzte, in Gruppe B der Tabellenzweite, der Fünfte, der Achte und der Elfte, in Gruppe C alle übrigen Mannschaften.

Innerhalb der Gruppen spielte jede Mannschaft einmal gegen jede andere. Nach der Vorrunde qualifizierten sich die Gruppensieger, die Gruppenzweiten und die zwei besten Gruppendritten für das Viertelfinale. Ab dem Viertelfinale wurden die Spiel im K.-o.-System ausgetragen. Stand es nach der regulären Spielzeit unentschieden, folgte ein Neunmeterschießen.

Endspiele und Sieger

JahrAustragungsortSiegerErgebnisFinalist
1994KoblenzGrün-Weiß Brauweiler5:4 n. V.TSV Siegen
1995KoblenzFSV Frankfurt6:2FC Rumeln-Kaldenhausen
1996KoblenzFC Rumeln-Kaldenhausen3:2TSV Siegen
1997Frankfurt am MainSG Praunheim4:3 n. N.FSV Frankfurt
1998Frankfurt am MainSG Praunheim5:1FSV Frankfurt
1999Dessau1. FFC Frankfurt5:1FCR Duisburg
2000BonnFCR Duisburg4:3 n. N.Sportfreunde Siegen
2001BonnSportfreunde Siegen2:0FFC Brauweiler Pulheim
2002Bonn1. FFC Frankfurt1:0FC Bayern München
2003BonnFFC Heike Rheine1:0SC 07 Bad Neuenahr
2004Bonn1. FFC Turbine Potsdam1:0Hamburger SV
2005Bonn1. FFC Turbine Potsdam5:31. FFC Frankfurt
2006Bonn1. FFC Frankfurt1:0FCR 2001 Duisburg
2007Bonn1. FFC Frankfurt2:1Hamburger SV
2008Bonn1. FFC Turbine Potsdam2:1FCR 2001 Duisburg
2009Magdeburg1. FFC Turbine Potsdam2:1Hamburger SV
2010Magdeburg1. FFC Turbine Potsdam3:0FC Bayern München
2012Magdeburg1. FFC Frankfurt4:0FCR 2001 Duisburg
2013Magdeburg1. FFC Turbine Potsdam2:1VfL Wolfsburg
2014Magdeburg1. FFC Turbine Potsdam7:6 n. N.1. FFC Frankfurt
2015MagdeburgBayer 04 Leverkusen1:0VfL Wolfsburg

Rangliste der Sieger

RangVereinSiegeJahr(e)
11. FFC FrankfurtA71997, 1998, 1999, 2002, 2006, 2007, 2012
1. FFC Turbine Potsdam72004, 2005, 2008, 2009, 2010, 2013, 2014
3FCR 2001 DuisburgB21996, 2000
4FFC Brauweiler PulheimC11994
FSV Frankfurt11995
Sportfreunde SiegenD12001
FFC Heike Rheine12003
Bayer 04 Leverkusen12015
A 
inkl. SG Praunheim
B 
inkl. FC Rumeln-Kaldenhausen und FCR Duisburg
C 
inkl. Grün-Weiß Brauweiler
D 
inkl. TSV Siegen

Auszeichnungen

Bei jedem Turnier wurden die beste Spielerin, die Torschützenkönigin, die beste Torhüterin und seit 2008 die fairste Mannschaft ausgezeichnet.[3]

JahrBeste SpielerinTorschützenköniginBeste TorhüterinFair-Play-Wertung
SpielerinVereinSpielerin (Tore)VereinSpielerinVerein
1994Bettina WiegmannGrün-Weiß BrauweilerSteffi Jones (10)SG PraunheimChristine FranckeTuS Ahrbachnicht vergeben
1995Melanie LasrichTuS AhrbachMelanie Lasrich (10)TuS AhrbachElke WaltherVfL Sindelfingen
1996Maren MeinertFC Rumeln-KaldenhausenMaren Meinert (8)FC Rumeln-KaldenhausenNina TrautmannTuS Niederkirchen
1997Doris FitschenSG PraunheimMaren Meinert (5)FC Rumeln-KaldenhausenKatja KrausFSV Frankfurt
1998Doris FitschenSG PraunheimClaudia Müller (8)SG PraunheimMarleen WissinkSG Praunheim
1999Kerstin GarefrekesFFC Heike RheineKerstin Garefrekes (6)FFC Heike RheineAlexandra SchwaldSC Freiburg
2000Bettina WiegmannGrün-Weiß BrauweilerCarmen Schäfer (6)SC 07 Bad NeuenahrMichelle Voilland1. FC Saarbrücken
2001Renate Lingor1. FFC FrankfurtCarmen Schäfer (5)SC 07 Bad NeuenahrMelanie HöfkesFFC Flaesheim-Hillen
2002Renate Lingor1. FFC FrankfurtJennifer Zietz (4)1. FFC Turbine PotsdamAndrea SchallerSC 07 Bad Neuenahr
2003Melanie HoffmannFCR 2001 DuisburgInka Grings (6)
Martina Müller (6)
SC 07 Bad NeuenahrAlexandra SchwaldSC Freiburg
2004Kerstin GarefrekesFFC Heike RheineKerstin Garefrekes (6)FFC Heike RheineNadine Angerer1. FFC Turbine Potsdam
2005Melanie BehringerSC FreiburgViola Odebrecht (6)1. FFC Turbine PotsdamUrsula HollFSV Frankfurt
2006Renate Lingor1. FFC FrankfurtIsabell BachorE (6)SC 07 Bad NeuenahrKerstin WasemsSC 07 Bad Neuenahr
2007Isabell BachorSC 07 Bad NeuenahrKerstin Garefrekes (6)1. FFC FrankfurtNadine Angerer1. FFC Turbine Potsdam
2008Linda BresonikSG Essen-SchönebeckLinda BresonikF (5)SG Essen-SchönebeckUlrike SchmetzFC Bayern MünchenSC Freiburg
2009Melanie HoffmannSG Essen-SchönebeckIsabel Kerschowski (5)1. FFC Turbine PotsdamUrsula HollSC 07 Bad NeuenahrSC Freiburg
2010Fatmire Bajramaj1. FFC Turbine PotsdamAlexandra Popp (5)FCR 2001 DuisburgKathrin LängertFC Bayern MünchenSC Freiburg
2011Turnier nicht ausgetragen
2012Dzsenifer Marozsán1. FFC FrankfurtDzsenifer Marozsán (6)1. FFC FrankfurtAlmuth SchultSC 07 Bad NeuenahrBayern München
2013Antonia Göransson1. FFC Turbine PotsdamGenoveva Añonma (6)1. FFC Turbine PotsdamAnna Felicitas Sarholz1. FFC Turbine PotsdamVfL Sindelfingen
2014Dzsenifer Marozsán1. FFC FrankfurtLinda DallmannG (4)SGS EssenLisa SchmitzBayer 04 LeverkusenBV Cloppenburg
2015Dzsenifer Marozsán1. FFC FrankfurtDzsenifer Marozsán (5)1. FFC FrankfurtLisa SchmitzBayer 04 LeverkusenSC Sand
E 
Birgit Prinz (1. FFC Frankfurt) erzielte ebenfalls sechs Tore, absolvierte aber ein Spiel mehr.
F 
Bresonik setzte sich gemäß DFB-Hallenpokal-Regeln gegenüber ihrer Mannschaftskollegin Melanie Hoffmann durch, da sie bei gleicher Anzahl absolvierter Spiele ihre fünf Tore im Turnierverlauf zuerst erzielt hatte.
G 
Drei weitere Spielerinnen erzielten ebenfalls vier Tore, benötigten dafür aber mehr Spiele als Dallmann.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. FIFA stoppt das Hallenspektakel der Frauen. In: kicker.de. Kicker-Sportmagazin, 2. Dezember 2014, abgerufen am 2. Dezember 2014.
  2. DFB-Hallenpokal: Von TV-Übertragung bis Turnierleitung. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 20. Januar 2012, abgerufen am 9. Dezember 2013.
  3. DFB-Hallenpokal der Frauen - Statistik. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, abgerufen am 6. Mai 2015.