Aulonium ruficorne

Aulonium ruficorne

Aulonium ruficorne in Walldorf

Systematik
Ordnung:Käfer (Coleoptera)
Überfamilie:Tenebrionoidea
Familie:Zopheridae
Unterfamilie:Colydiinae
Gattung:Aulonium
Art:Aulonium ruficorne
Wissenschaftlicher Name
Aulonium ruficorne
(Olivier, 1790)

Aulonium ruficorne ist ein Käfer aus der Familie der Zopheridae und der Unterfamilie Colydiinae. Die im Mittelmeerraum heimische Art wurde im Jahr 2020 erstmals in Deutschland nachgewiesen.[1] Mittlerweile gibt es mehrere Funde am mittleren Oberrhein zwischen Karlsruhe und Walldorf. Das lateinische Art-Epitheton ruficorne bedeutet „rothörnig“ und bezieht sich vermutlich auf den rötlichen Kopfvorderrand und die rötlichen Fühler. Die Art wurde von Guillaume-Antoine Olivier im Jahr 1790 als Colydium ruficorne erstbeschrieben.

Merkmale

Die Käfer besitzen eine Größe von 3,5 bis 4,6 mm.[2] Der Halsschild weist am Vorderrand bei den Männchen zwei Höcker, bei den Weibchen wenigstens Verdickungen der Randlinie auf.[2] Zusätzlich sind beim Männchen die Mittel- und Seitenlinien des Halsschilds vorne kielig bis rippenartig erhaben.[2] Kopf, Halsschild und das hintere Drittel der Flügeldecken sind braunschwarz gefärbt. Der Kopfvorderrand, die vorderen zwei Drittel der Flügeldecken sowie die Beine und die Fühler sind gelbrot gefärbt. Die Punktreihen auf den Flügeldecken sind nur undeutlich ausgeprägt.

Verbreitung

Die Käferart kommt im gesamten Mittelmeergebiet vor.[1] Ihr Vorkommen reicht von der Iberischen Halbinsel und Nordafrika (Marokko, Algerien) bis nach Kleinasien, den Nahen Osten (Syrien, Israel) und in den Kaukasus.[1] Nach Norden hin erweitert die Käferart offenbar ihr Verbreitungsgebiet und hat mittlerweile Südwestdeutschland erreicht.

Lebensweise

Die Käfer und deren Larven findet man gewöhnlich unter der Rinde von Kiefern wie der Waldkiefer oder der Aleppo-Kiefer, aber auch anderer Bäume, wo sie räuberisch von den Eiern und Larven von Borkenkäfern leben, insbesondere von den Arten Ips sexdentatus, Ips acuminatus, Orthotomicus erosus und Orthotomicus proximus.[1][2] Aulonium ruficorne gilt im Mittelmeerraum als bedeutender Antagonist der Borkenkäfer. Die Imagines von Aulonium ruficorne beobachtet man insbesondere im April und im Mai, der Hauptfortpflanzungszeit der Borkenkäfer.[1] Die Lebenserwartung der ausgewachsenen Käfer liegt zwischen einem und drei Monaten.[1]

Bilder

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Florian Theves, Thorsten Bittner: Die Käfergesellschaft eines Kiefernkronenbruchs und Aulonium ruficorne (A. G. Olivier, 1790) neu für Deutschland (Col., Zopheridae). In: Mitt. Entomolog. Verein Stuttgart, Jg. 55(1), 202. Februar 2021, S. 14–18, abgerufen am 9. April 2021.
  2. a b c d Arved Lompe: Käfer Europas – Aulonium. coleonet.de. Abgerufen am 9. April 2021.

Weblinks

Commons: Aulonium ruficorne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Aulonium ruficorne pronotum.jpg
Autor/Urheber: Siga, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pronotum of Aulonium ruficorne from Southern France in Spring
2021 04 08 Aulonium ruficorne.jpg
Autor/Urheber: Slimguy, Lizenz: CC BY 4.0
Aulonium ruficorne am 8. April 2021 an einer Platane in Walldorf/Baden
Aulonium ruficorne larva.png
Details of larva of Aulonium ruficorne after Éduard Perris: Histoire des insectes du pin maritime Paris 1863 from plate 18 Fig. 103 - Fig. 107
103: mouthparts underside 104 mandible, 105 arrangement of ocelles, 106 antenna, 107 leg
Aulonium ruficorne head.jpg
Autor/Urheber: Siga, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Head of Aulonium ruficorne from Southern France in Spring
Aulonium ruficorne (Olivier, 1790) (14425954610).png
Autor/Urheber: Udo Schmidt from Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0

Family: Colydiidae Size: 4,6 mm (3,5-4,6 mm) Origin: mediterranean landscape Ecology: lives on the Aleppo pine Location: France, Corsica, Col de Sorba, 1300 m leg.det. U.Schmidt, 11.VI.1973

Photo: U.Schmidt, 2014
Aulonium ruficorne Reitter.png
Larva and pupa of Aulonium ruficorne cleaned from Edmund Reitter, Fauna Germanica III. Band Tafel 96