Amtshauptmannschaft Annaberg

Amtshauptmannschaft Annaberg
Basisdaten[1]
KreishauptmannschaftChemnitz (bis 1900 Zwickau)
VerwaltungssitzAnnaberg
Fläche434 km² (1939)
Einwohnerzahl114.495 (1939)
Bevölkerungsdichte264 Einw./km² (1939)
Lage der Amtshauptmannschaft Annaberg 1905
Lage der Amtshauptmannschaft Annaberg 1905
Lage der Amtshauptmannschaft Annaberg 1905

Die Amtshauptmannschaft Annaberg war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute größtenteils zum Erzgebirgskreis in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Annaberg.

Geschichte

Im Rahmen der administrativen Neugliederung des Königreichs Sachsens wurden 1835 die vier Kreisdirektionen Dresden, Bautzen, Zwickau und Leipzig eingerichtet. Die Kreisdirektion Zwickau war seit 1838 in vier Amtshauptmannschaften untergliedert, darunter die III. Amtshauptmannschaft, die einen großen Teil des Erzgebirges umfasste und ihren Sitz in Forchheim hatte.

Mit Wirkung vom 15. Oktober 1874 wurden im Königreich Sachsen im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform neue Kreishauptmannschaften und Amtshauptmannschaften eingerichtet. Aus den Gerichtsamtsbezirken Annaberg, Ehrenfriedersdorf, Jöhstadt, Oberwiesenthal und Scheibenberg wurde die Amtshauptmannschaft Annaberg gebildet. Die sächsischen Amtshauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Landkreis.

Am 1. Oktober 1900 wurde aus dem östlichen Teil der Kreishauptmannschaft Zwickau als fünfte sächsische Kreishauptmannschaft die Kreishauptmannschaft Chemnitz gebildet, zu der fortan auch die Amtshauptmannschaft Annaberg gehörte. 1939 wurde die Amtshauptmannschaft Annaberg in Landkreis Annaberg umbenannt, der bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fortbestand und dann auf die neuen Kreise Annaberg und Zschopau im Bezirk Karl-Marx-Stadt aufgeteilt wurde.

Einwohnerentwicklung

Jahr1849187118901900191019251939
Einwohner[1][2]99.164104.709111.309110.804114.495

Gemeinden

1910

Der Amtshauptmannschaft gehörten 1910 40 Kommunen, darunter 10 Städte und 30 Gemeinden, an. Einzelne selbständige Gutsbezirke waren gesondert aufgeführt, sind aber in den Einwohnerzahlen der umliegenden Gemeinden aufgeführt.[3]

Einwohner nach Kommune zum 1. Dezember 1910
StadtEinwohnerzahlGemeindeEinwohnerzahlselbständiger Gutsbezirk (1. Dez. 1910)Einwohnerzahl
AMTSHAUPTMANNSCHAFT: 111.309
Städte55.718Gemeinden55.591
1Annaberg17.0284Gelenau6.132Rittergut Gelenau221
2Buchholz9.6796Crottendorf5.050Rittergut Wiesa54
3Geyer6.4517Bärenstein4.394Rittergut Schönfeld15
5Ehrenfriedersdorf5.67610Sehma3.161Rittergut Tannenberg14
8Thum4.30211Wiesa2.946Staatsforstrevier Crottendorf9
9Schlettau3.52712Königswalde2.836Staatsforstrevier Unterwiesenthal
14Scheibenberg2.63313Neudorf2.779Rittergut Neundorf8
16Elterlein2.48115Mildenau2.624Staatsforstrevier Steinbach6
19Jöhstadt2.21217Cranzahl2.435Staatsforstrevier Neudorf4
23Oberwiesenthal1.72918Jahnsbach2.376Forstrevier Annaberger Ratswald3
20Kleinrückerswalde1.901Staatsforstrevier Elterlein0
21Frohnau1.799Staatsforstrevier Jöhstadt
22Herold1.738Staatsforstrevier Oberwiesenthal
24Tannenberg1.624Staatsforstrevier Thum
25Cunersdorf1.456
26Arnsfeld1.448
27Geyersdorf1.448
28Hermannsdorf1.297
29Neundorf1.155
30Grumbach1.131
31Steinbach1.050
32Hammerunterwiesenthal916
33Walthersdorf837
34Schönfeld742
35Unterwiesenthal637
36Dörfel513
37Schwarzbach449
38Schmalzgrube275
39Oberscheibe267
40Oberschmiedeberg175

1939

Gemeinden der Amtshauptmannschaft Annaberg mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[2]

GemeindeEinwohnerGemeindeEinwohner
Annaberg19.266Bärenstein4.158
Buchholz8.959Cranzahl2.401
Crottendorf5.623Ehrenfriedersdorf6.046
Elterlein2.615Gelenau7.269
Geyer6.451Jahnsbach2.280
Jöhstadt2.406Königswalde2.789
Mildenau2.848Neudorf3.126
Oberwiesenthal2.446Scheibenberg2.738
Schlettau3.261Sehma3.811
Thum4.392Wiesa3.018

Amtshauptleute und Landräte

Einzelnachweise

  1. a b Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. In: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen (Hrsg.): Statistik in Sachsen. 175 Jahre amtliche Statistik in Sachsen (Festschrift). Nr. 1, 2006, ISSN 0949-4480, S. 69–98 (Online [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 23. Dezember 2012]).
  2. a b Michael Rademacher: Annaberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  3. Willkommen bei Gemeindeverzeichnis.de. Abgerufen am 18. September 2023.

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