1. Ober-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 167

1. Ober-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 167

Aktiv31. März 1897 bis Dezember 1918
StaatKönigreich Preußen
StreitkräftePreußische Armee
TruppengattungInfanterieregiment
UnterstellungXI. Armee-Korps
StandortKassel und Mühlhausen/Thüringen
Grab von Carl Maria Liesenberg, Leutnant im Inf. Rgt. 167, gefallen 1918 als Sturmtruppführer, Hauptfriedhof Neustadt/Weinstraße

Das 1. Ober-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 167 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.

Geschichte

Der Verband wurde am 31. März 1897 als Infanterie-Regiment Nr. 167 aus dem IV. Bataillon des Infanterie-Regiments „Großherzog von Sachsen“ (5. Thüringisches) Nr. 94, dem I. Bataillon des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 sowie dem II. Bataillon des Infanterie-Regiments „von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83 errichtet.[1] Die Garnison lag in Kassel, das III. Bataillon war in Mühlhausen/Thüringen stationiert.

Gemeinsam mit dem 2. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 32 bildete es die zur 22. Division gehörende 44. Infanterie-Brigade.

Am 27. Januar 1902 erließ Wilhelm II. den Armee-Befehl, dass die bislang noch ohne landmannschaftliche Bezeichnung geführten Verbände zur besseren Unterscheidung und zur Traditionsbildung eine Namenserweiterung erhielten. Das Regiment führte daher ab diesem Zeitpunkt die Bezeichnung 1. Ober-Elsässisches Infanterie-Regiment Nr. 167.

Zum 1. Oktober 1912 erhielt das Regiment eine MG-Kompanie.

Erster Weltkrieg

Das Regiment machte am 2. August 1914 mobil und rückte an die Westfront. Nach schweren Verlusten bei Sancourt wurden das I. und II. Bataillon am 29. September aufgelöst und am 4. Oktober 1918 wieder neu aufgestellt. Am 1. November 1918 wurden Teile des III. Bataillons des aufgelösten Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 83 eingegliedert. Drei Tage später geriet das Regiment fast komplett bei Quesnoy in Gefangenschaft. Kurz vor Kriegsende erfolgte am 10. November 1918 noch die Aufstellung von drei neuen Kompanien.

Verbleib

Nach Kriegsende kehrten die Reste des Verbandes in ihre Garnisonen zurück. Dort wurden sie ab 27. November 1918 demobilisiert und das Regiment schließlich aufgelöst.

Die Tradition übernahm in der Reichswehr durch Erlass des Chefs der Heeresleitung General der Infanterie Hans von Seeckt vom 24. August 1921 die 13. Kompanie des 15. Infanterie-Regiments in Kassel.

Kommandeure

DienstgradNameDatum[2]
OberstLouis Muelenz01. April 1897 bis 21. Juli 1900
OberstKarl von Oppeln-Bronikowski22. Juli 1901 bis 16. Mai 1902
OberstErnst Kuntze17. Mai 1902 bis 23. April 1904
OberstHugo von Schütz zu Holzhausen24. April 1904 bis 20. März 1909
OberstErich von Lochow21. März 1909 bis 21. März 1912
OberstRudolf von Langermann und Erlenkamp22. März 1912 bis 31. März 1913
OberstWilhelm von Auer01. April 1913 bis 1. August 1914
OberstleutnantFelix von Kunowski02. August bis 20. November 1914
OberstleutnantAdolf Tiersch21. November 1914 bis 7. Oktober 1915
OberstleutnantHeinrich Schmedes08. Oktober 1915 bis Juli 1916
OberstleutnantHans von Rode gen. DiezielskyJuli 1916 bis Auflösung

Literatur

  • Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914–1918. Teil VI: Infanterie. Band 1: Infanterie-Regimenter. Verlag Militaria, Wien 2007, ISBN 978-3-902526-14-4, S. 258.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die neuen preußischen Regimenter: 1808 - 1918. Abgerufen am 8. Juli 2011.
  2. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 374f.

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Grab von Carl Maria Liesenberg, Leutnant im Inf. Rgt. 167, gefallen 1918, Hauptfriedhof Neustadt/W.
AprA – gelb AK.jpg
Fahne der Linien-Infanterie-Regimenter der gelben Achselklappen ab 1891 mit Ausnahme der Jäger-Bataillone (leichte Infanterie)