Ólafur Stefánsson

Ólafur Stefánsson
Ólafur Stefánsson
Ólafur Stefánsson am 20. Februar 2008 in der Kölnarena
Spielerinformationen
Geburtstag3. Juli 1973
GeburtsortReykjavík, Island
StaatsbürgerschaftIsländer isländisch
Körpergröße1,96 m
SpielpositionRückraum rechts
Wurfhandlinks
Vereinsinformationen
VereinKarriere beendet
Vereinslaufbahn
von – bisVerein
0000–1996Island Valur Reykjavík
1996–1998Deutschland HSG LTV/WSV Wuppertal
1998–2003Deutschland SC Magdeburg Gladiators
2003–2009SpanienSpanien BM Ciudad Real
2009–2011Deutschland Rhein-Neckar Löwen
2011–2012Danemark AG København
2013–2013Katar Lekhwiya Sports Club Doha
2015–2015Danemark KIF Kolding
Nationalmannschaft
Debüt am17. Oktober 1992 in Reykjavík
gegenAgypten Ägypten[1]
 Spiele (Tore)
Island Island330 (1570)[2]
Stationen als Trainer
von – bisStation
2013–2014Island Valur Reykjavík
2015–2016Island Island (Co-Trainer)
2019–2020Island Valur Reykjavík (Jugend)
2022–2023Deutschland HC Erlangen (Co-Trainer)
2023–Deutschland EHV Aue
Stand: 14. November 2023

Ólafur Indriði Stefánsson (* 3. Juli 1973 in Reykjavík) ist ein isländischer Handballtrainer und ein ehemaliger Handballspieler, der für die isländische Nationalmannschaft auflief. Der Linkshänder spielte meist im rechten Rückraum. Er gilt in Island als „lebende Legende“ und ist Träger des isländischen Großritterkreuzes. Seit 2023 ist er Mitglied der Hall of Fame der Europäischen Handballföderation.[3]

Spielerlaufbahn

Vereine

Ólafur Stefánsson in einem Champions-League-Spiel gegen den VfL Gummersbach

Nachdem Ólafur mit Valur Reykjavík dreimal isländischer Meister wurde, wechselte er 1996 zum deutschen Zweitligisten LTV Wuppertal,[4] mit dem er in der ersten Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga schaffte. Nach einer weiteren Saison wechselte er 1998 zum Ligarivalen SC Magdeburg, bei dem er bis 2003 spielte.[5] Mit Magdeburg gewann Ólafur Stefansson mehrere Titel, wobei der größte Erfolg der Gewinn der EHF Champions League 2002 war. Nach seinem Wechsel zu BM Ciudad Real wurde Ólafur in die Magdeburger Hall-of-Fame aufgenommen.

Von 2003 bis 2009 spielte er für BM Ciudad Real und gewann mit diesem Verein die Champions League 2006, 2008 und 2009.[6] In der Saison 2007/08 wurde er mit 96 Treffern gemeinsam mit Kiril Lazarov Torschützenkönig. Stefansson ist mit 68 Treffern zudem der erfolgreichste Finaltorschütze in der Geschichte der Champions League.[7]

Zur Saison 2009/10 wechselte Ólafur zum deutschen Handballklub Rhein-Neckar Löwen. Nach zwei Spielzeiten bei den Löwen ging er zum dänischen Verein AG København.[8] Ab dem 1. Januar 2013 spielte Ólafur Stefánsson in Katar beim Verein Lekhwiya Sports Club in der Hauptstadt Doha.[9] Mit Lekhwiya gewann er 2013 die Meisterschaft.[10] Anschließend beendete er seine Karriere. Im März 2015 gab er beim dänischen Erstligisten KIF Kolding in der EHF Champions League sein Comeback.[11]

Nationalmannschaft

In der isländischen Nationalmannschaft bestritt Ólafur 330 Länderspiele, in denen er 1570 Tore warf. Am 7. Juni 2014 wurde er von Guðjón Valur Sigurðsson als isländischer Rekordtorschütze übertroffen. Bei der Handball-Europameisterschaft 2002 in Schweden wurde er Torschützenkönig.

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking führte er seine Mannschaft zum größten Erfolg in der isländischen Sportgeschichte, der Silbermedaille. Dafür wurde er am 27. August vom Staatspräsidenten mit dem Großritterkreuz geehrt, seine Mannschaftskollegen erhielten das Ritterkreuz.[12] Im Sommer 2012 nahm er erneut an den Olympischen Spielen in London teil. Nach dem Aus im Viertelfinale beendete er seine Länderspielkarriere. Als Island in der Vorbereitung zur WM 2013 einige Ausfälle im rechten Rückraum zu beklagen hatte, ließ sich Ólafur Stefánsson zum Comeback überreden.[13] Nachdem eine alte Knieverletzung ausbrach, musste er ebenfalls seine Teilnahme an der WM absagen.[14]

Bundesligabilanz

SaisonVereinSpielklasseSpieleTore7-MeterFeldtore
1997–1998HSG LTV/WSV WuppertalBundesliga2813934105
1998–2003SC MagdeburgBundesliga164897250647
2009–2010Rhein-Neckar LöwenBundesliga321104070
2010–2011Rhein-Neckar LöwenBundesliga33991188
1996–2011Bundesligagesamt2571245335910

Trainerlaufbahn

Ólafur Stefánsson trainierte in der Saison 2013/14 den isländischen Erstligisten Valur Reykjavík.[15][16] Ab April 2015 war er als Co-Trainer der isländischen Nationalmannschaft tätig.[17] In der Saison 2019/20 war er als Nachwuchstrainer bei Valur Reykjavík tätig.[18][19][20]

Ólafur Stefánsson gehörte zwischen März 2022 und August 2023 dem Trainerteam des deutschen Bundesligisten HC Erlangen als Co-Trainer an.[21][22] Im November 2023 wurde er Nachfolger von Stephan Just als Trainer des deutschen Zweitligisten EHV Aue.[23]

Sonstiges

Sein Sohn Einar Þorsteinn Ólafsson spielt ebenfalls Handball.[24] Sein Bruder Jón Arnór Stefánsson spielte für die isländische Basketballnationalmannschaft.[25]

Erfolge

Valur Reykjavík

  • Isländischer Meister: 1993, 1994, 1995

SC Magdeburg

BM Ciudad Real

AG København

Lekhwiya Sports Club Doha

  • Katarischer Meister 2013

Nationalmannschaft

Weblinks

Commons: Ólafur Stefánsson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. timarit.is: Handknattleikur vom 17. Januar 2019, abgerufen am 19. Januar 2019
  2. hsi.is: A landslið karla (Memento vom 17. Februar 2015 im Internet Archive)
  3. www.eurohandball.com, „LEGENDARY PLAYERS ENTER THE HALL OF FAME OF EUROPEAN HANDBALL“, 26. Juni 2023, abgerufen am 27. Juni 2023
  4. archiv.thw-handball.de: Gegnerkader LTV Wuppertal 1997/98, abgerufen am 26. Mai 2019
  5. archiv.thw-handball.de: Gegnerkader SC Magdeburg 1998/99, abgerufen am 26. Mai 2019
  6. archiv.thw-handball.de: Gegnerkader BM Ciudad Real 2004/05, abgerufen am 26. Mai 2019
  7. www.handball-world.com Champions-League-Final-Torjäger: Rutenka nun die Nummer drei vom 4. Juni 2013, abgerufen am 18. Juni 2014
  8. handballmagazin.com abgerufen am 18. Juni 2014
  9. www.handball-world.com, 7. Dezember 2012
  10. www.mbl.is, 23. April 2013
  11. www.handball-world.com Offiziell: KIF Kopenhagen verstärkt sich mit Stefansson vom 10. März 2015, abgerufen am 10. März 2015
  12. R. Seele: Großritter des Handballs. In: FAZ vom 24. Mai 2009, abgerufen am 18. Juni 2014
  13. www.handball-world.com: Island bewegt Weltstar zum Comeback bei der Weltmeisterschaft, abgerufen am 4. Januar 2013
  14. www.handball-world.com: WM-Aus für Olafur Stefansson, abgerufen am 4. Januar 2013
  15. www.valur.is: Ólafur Stefánsson tekur við Val, abgerufen am 15. November 2013
  16. Ólafur Stefánsson í fríi frá þjálfun til áramóta (Memento vom 23. September 2014 im Webarchiv archive.today)
  17. www.visir.is: Ólafur Stefánsson verður aðstoðarþjálfari karlalandsliðsins, abgerufen am 10. Januar 2016
  18. handball-world.news: Olafur Stefansson kehrt zu Valur Reykjavik zurück, abgerufen am 27. August 2019
  19. Jugendtrainer Valur Reykjavík (Saison 2019/20) (Memento vom 23. Dezember 2019 im Internet Archive)
  20. Jugendtrainer Valur Reykjavík (Saison 2020/21) (Memento vom 21. Oktober 2020 im Internet Archive)
  21. Olafur Stefansson verstärkt HCE-Trainerteam, Sueddeutsche, 4. März 2022
  22. handball-world.news: Enttäuschung über Personalentscheidung: Erlangens Co-Trainer löst Vertrag auf, abgerufen am 18. August 2023
  23. mdr.de: SCM-Legende Olafur Stefansson wird Trainer bei EHV Aue | MDR.DE. Mitteldeutscher Rundfunk, 14. November 2023, abgerufen am 14. November 2023.
  24. handball-world.news: Sohn von Olafur Stefansson wechselt zu Fredericia, abgerufen am 7. Mai 2022
  25. www.mbl.is: Jón Arnór Evrópumeistari, abgerufen am 10. Juni 2018

Auf dieser Seite verwendete Medien

IcelandStub.svg
Map of Iceland with flag.
Olafur Stefansson 02.jpg
Autor/Urheber: Kuebi = Armin Kübelbeck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ólafur Stefánsson, Handballspieler von BM Ciudad Real, am 20. Februar 2008 in der Kölnarena vor dem Champions-League-Spiel VfL Gummersbach - BM Ciudad Real
EHV Aue Logo.jpg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Das Logo des EHV Aue

Olafur Stefansson 01.jpg
Autor/Urheber: Kuebi = Armin Kübelbeck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ólafur Stefánsson, Handballspieler von BM Ciudad Real, am 20. Februar 2008 in der Kölnarena während des Champions-League-Spiels VfL Gummersbach - BM Ciudad Real