Trauschmuck: Eheringe und weiterer Brautschmuck

Zur Verlobung und bei der Eheschließung werden üblicherweise Ringe mit besonderer Bedeutung überreicht. In Deutschland trägt man den Verlobungsring am linken Ringfinger, den Trauring am rechten Ringfinger. Ein Überblick über die Tradition der Verlobungs- und Eheringe, Halsschmuck, Ohrringe, Diademe und Schmuckgravur.

Tradition der Verlobung in Deutschland

Als Zeichen der Willenserklärung tauscht das Paar einen Verlobungsring aus. Traditionell überreicht der zukünftige Ehemann seiner zukünftigen Ehefrau den Verlobungsring beim Heiratsantrag. Heute gibt es auch verlobte Paare, die beide einen Verlobungsring tragen. Schon immer galt dieser Ring als ein Symbol für die starke Verbindung zwischen den zukünftigen Eheleuten.

Während damit heute vor allem eine Verbindung auf emotionaler Ebene gemeint ist, ging es im Mittelalter verstärkt um eine wirtschaftliche Verbindung. In dieser Epoche galt der Verlobungsring als Zusicherung der Mitgift. Das Material des typischen Verlobungsrings hat sich über die Zeit stark verändert. Im Mittelalter war es ein einfacher Ring aus Eisen. Später wurde daraus ein goldener Verlobungsring. Im 20. Jahrhundert eroberten Diamanten den Schmuckmarkt. Daher wird bei der Verlobung bevorzugt ein Diamantring angesteckt.

Tendenziell wird für den Verlobungsring ein auffälligeres Design mit Schmuckstein gewählt, wohingegen der Ehering meist schlichter gehalten wird. In Deutschland gilt das Verlöbnis durch den Heiratsantrag und das Überreichen des Verlobungsrings als Teil des Familienrechts. Allerdings kann die Erfüllung der Verlobung – also die Eheschließung – nicht eingeklagt werden. In der Schweiz herrscht dieselbe Rechtslage. In Österreich ist der Verlobungsring mit keinerlei Rechten und Pflichten verbunden.

Eheringe: Formen und Bedeutung

Die Wissenschaft bringt interessante Erkenntnisse zur Schmuckproduktion. Sie geht davon aus, dass der älteste Diamant über vier Milliarden Jahre alt ist, und dass das Gold auf der Erde von Meteoriten stammt. Sowohl Diamanten als auch Echt-Gold sind also wertvolle Materialien, die für immer halten sollen – genauso wie die damit geschlossene Ehe. Die Preise unterscheiden sich u. a. nach dem Feingehalt, also dem Gehalt an absolutem Gold bzw. Silber.

Der Ring selbst wird nicht nur als Symbol gelesen, dass die jeweilige Person bereits verheiratet ist. Die Form des Rings symbolisiert zudem die Unendlichkeit, denn bei einem Kreis lässt sich weder Anfang noch Ende erkennen. Zwei Eheringe bilden das Symbol für Unendlichkeit und stehen ebenso für die Ewigkeit. Gefertigt werden die Trauringe meist aus Gold oder Silber in verschiedenen Farbnuancen: Von Gelbgold bis Roségold. Das Design der Trauringe ist in der Regel schlichter als bei Verlobungsringen. Schließlich sollen Sie für den Rest des Lebens alltagstauglicher Schmuck sein. Am häufigsten sind schmale Eheringe, die an den Seiten leicht abgerundet sind, eventuell mit einem dezenten Schmuckstein. Gegenwärtig wird das Eheversprechen auch gerne mit Trauringen mit Fugen und mehreren Steinen bekräftigt.

Schmuckgravur auf Verlobungs- und Eheringen

Inschriften auf der Innenseite der Eheringe sind keine Erfindung der Moderne. Bereits seit der römischen Antike sind Gravuren in Trauringen üblich. Römische Paare verwendeten Sprüche ohne die persönlichen Namen oder Daten, beispielsweise „Du hast meiner Liebe Pfand“. In der Moderne wurden andere Inschriften eingraviert, zum Beispiel „Trage diesen Ring als Zeichen unsrer Liebe und Treue“. Heute lässt man das Datum der Heirat und den Namen des Partners oder Partnerin eingravieren. Wer möchte, kann auch den Verlobungsring gravieren lassen. Dadurch bekommt das Schmuckstück eine noch persönlichere Bedeutung.

Halsschmuck, Ohrringe und Diademe

Zum Trauschmuck gehören jedoch nicht nur der Verlobungsring und die Eheringe. Der Bräutigam trägt häufig eine edle Uhr und hochwertige Manschettenknöpfe am Tag der Hochzeit. Diese unterscheiden sich im Design jedoch nicht signifikant von Schmuckstücken, die Männer auch im Alltag oder zu anderen Anlässen tragen können. Für die Braut gibt es speziellen Brautschmuck, der weitaus opulenter ist als Schmuckstücke für den Alltag. Um den Hals trägt die Braut meist eine Perlenkette oder ein Collier. Nach Wunsch kann dazu passender Armschmuck getragen werden. Bei Ohrringen fürs Braut-Outfit sind vor allem schlichte Perlenstecker beliebt.

Der Haarschmuck darf hingegen auffälliger gestaltet sein. Beispielsweise tragen Bräute ein mit Diamanten oder anderen Steinen besetztes Diadem. Am häufigsten werden jedoch Brautkämme verwendet. Diese werden in die Brautfrisur eingearbeitet und können die unterschiedlichsten Verzierungen tragen. Von Schmucksteinen und Perlen über Rosen bis zu Federn ist hier in der aktuellen Brautmode alles erlaubt. Gefertigt wird Brautschmuck meist aus Weißgold oder Silber. Diese Farbtöne passen exakt zu schneeweißen Brautkleidern. Goldschmuck für die Braut ist seltener und wird eher zu champagnerfarbenen Kleidern getragen.