7 Tipps zum Schutz der Privatsphäre im Internet

Laut Schätzungen von Experten beträgt die weltweite Datenmenge im Internet aktuell etwa 33.000 Exabytes. Zur besseren Veranschaulichung: Ein Exabyte steht dabei für eine Milliarde Gigabyte. Darunter befinden sich auch zahlreiche gesammelte persönliche Daten von uns allen. Mit diesen werden in weiterer Folge Nutzerprofile für die Werbung erstellt, sie werden an Datenbroker verkauft und gezielt zu politischen Zwecken eingesetzt. Es lohnt sich also, ein wenig darüber nachzudenken, wie sich die eigene Privatsphäre im Internet schützen lässt. Die besten Tipps dazu gibt es hier.


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Es ist ratsam, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Privatsphäre im Internet mit einem virtuellen Vorhängeschloss geschützt werden kann.

Tipp #1: Den Hausverstand einschalten

Die Autorin Natalie Oberhollenzer hat für den Verein für Konsumenteninformationen (VKI) in Österreich das Handbuch Datenschutz veröffentlicht, in dem sie Verbrauchern Tipps für die Privatsphäre gibt und sie zum Nachdenken im Umgang mit persönlichen Informationen anregt.

Eine einfache Regel: Was bereits beim ersten Mal lesen bereits verdächtig klingt, ist es zumeist auch. Laut Hollenzer haben viele Dinge einfach mit dem Hausverstand zu tun. Das gilt beispielsweise auch beim Hochladen von Fotos in den sozialen Medien.

Laut ihrem Co-Autor Gernot Schönfeldinger ist komplett offline zu gehen dabei auch nicht die richtige Option. Seiner Meinung lautet die entscheidende Frage nicht, wie es möglich ist, im Internet anonym zu bleiben, sondern wie verhindert werden kann, mehr von sich preiszugeben als für den jeweiligen Einsatzzweck nötig ist.

Tipp #2: Ein VPN verwenden

Mit der Verwendung eines Virtual Private Network (VPN) lässt sich die Privatsphäre im Internet jedenfalls deutlich erhöhen. Durch die Verbindung mit einem VPN-Server wird der gesamte Datenverkehr mit speziellen Protokollen verschlüsselt, so dass Dritte nicht mehr mitlesen können. Zudem wird die IP-Adresse, mit der der aktuelle Standort und die Identität eines Users ermittelt werden kann, verborgen.

Diese Kombination aus verschlüsselter Verbindung und verborgener IP-Adresse sorgt dafür, dass Nutzer nicht mehr online getrackt werden können. Allerdings ist es wichtig, sich dafür einen seriösen und vertrauensvollen VPN-Anbieter zu suchen. Dazu zählen unter anderem NordVPN, Surfshark, ExpressVPN, CyberGhost sowie Private Internet Access.


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Durch die Nutzung einer VPN-Software wird die eigene IP-Adresse verschleiert und kann dadurch nicht mehr getrackt werden.

Tipp #3: Apps und Programme regelmäßig aktualisieren

Regelmäßige Updates sind enorm wichtig, damit die Software immer auf dem jeweils neuesten Stand ist. Das betrifft nicht nur die neuen Features, die dann zur Verfügung stehen, sondern auch die Privatsphäre und Datensicherheit.

Denn durch die Updates schließen die Programmierer auch Sicherheitslücken und machen es so Betrügern schwerer, an die persönlichen Daten der User zu gelangen.

Auf dem Smartphone lässt sich einstellen, dass sich die Apps automatisch aktualisieren. Diese Option sollte unbedingt genutzt werden, weil die Programme so immer auf dem letzten Stand sind. Beim iPhone funktioniert das in den Einstellungen im Menüpunkt „iTunes & App Store“. Bei Android-Telefonen muss dafür in den Einstellungen bei der Play Store App der Punkt „Automatische App-Updates“ aktiviert werden.

Tipp #4: Regelmäßig die Surfspuren im Internet löschen

Wer im Internet surft, hinterlässt ständig Spuren. Der Browser speichert nämlich die Webseiten, die bei den einzelnen Internet-Sessions besucht wurden. Daraus lässt sich für Experten ein Nutzerprofil ableiten.

Grundsätzlich ist es möglich, in den Einstellungen des jeweiligen Browsers die Speicherung der sogenannten „Cookies“ zu verhindern. Das Problem dabei: Einige Webseiten verweigern daraufhin ihren Dienst.

Deshalb ist es sinnvoller, die Browserdaten regelmäßig zu löschen. Bei Google Chrome findet sich diese Einstellung im Menüpunkt „weitere Tools“, bei Firefox im Abschnitt „Datenschutz und Datensicherheit" und bei Edge unter „Datenschutz, Suche und Dienste“.

Tipp #5: Den richtigen Browser verwenden

Zu den bekanntesten Internet-Browsern zählen Google Chrome, Mozilla Firefox, Microsoft Edge sowie Safari von Apple. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, vor allem pflegen sie aber einen äußerst unterschiedlichen Umgang mit der Privatsphäre ihrer Nutzer.

Bei Edge von Microsoft gibt es im Gegensatz zu den anderen Browsern keine Tracking Protection. Bei der Verwendung von Google Chrome sollte immer bedacht werden, dass das grundsätzliche Geschäftsmodell des Konzerns das Sammeln von Nutzerdaten ist, die für Suchresultate und personalisierte Werbung verwendet werden.

Als Vorreiter in Sachen Privatsphäre gilt Apples Safari Browser. Das liegt beispielsweise daran, dass die Cookies, die das Nutzerverhalten aufzeichnen, hier automatisch nach sieben Tagen gelöscht werden. Allerdings steht Safari in der aktuellen Version nur Apple-Usern zur Verfügung.

Windows User können ihre Privatsphäre im Internet am besten durch die Verwendung von Mozilla Firefox schützen. Denn im Gegensatz zu den meisten anderen Browsern handelt es sich dabei um sogenannte Open Source-Software. Das heißt, jeder kann sich den Quellcode ansehen. Dadurch lassen sich keine versteckten Tracking-Optionen einbauen.

Tipp #6: Sparsam mit der Weitergabe der eigenen Daten umgehen

Um Leistungen im vollen Ausmaß zu nutzen oder beispielsweise etwas in einem Online-Shop zu bestellen, ist es zumeist erforderlich, sich auf der Webseite mit den persönlichen Daten zu registrieren.

Dabei sollte immer nur das Notwendigste angegeben werden. Alle Felder, die optional ausgefüllt werden können, sollten besser leer bleiben. Wer gerne in Blogs und Foren diskutiert, sollte sich dafür eine eigene E-Mail-Adresse anlegen, die keine Rückschlüsse auf die eigene Person zulässt.

Auch in den sozialen Medien ist Vorsicht geboten. Vor dem Absenden sollte deshalb noch einmal überlegt werden, ob diese Informationen wirklich preisgegeben werden sollen. Hier ist es vor allem wichtig, im Vorfeld festzulegen, wer diese Informationen überhaupt zu sehen bekommt.

Tipp #7: Laptop-Kamera abkleben

Mit Schadsoftware haben Hacker die Möglichkeit, die Steuerung über die Laptop-Kamera zu erlangen. Der Betroffene bekommt davon in der Regel nichts mit. Denn viele Kameras haben zwar eine optische Anzeige, die zeigt, wenn die Kamera gerade aktiv ist, doch das lässt sich mit dem entsprechenden Insiderwissen ebenfalls deaktivieren.

Die benötigte Schadsoftware für solche Attacken findet sich auf einschlägigen Seiten im Internet und kann von jedermann einfach genutzt werden.

Es lohnt sich also, die Kamera mit etwas Klebeband, das keine Rückstände hinterlässt, abzudecken, wenn sie gerade nicht benötigt wird.