Wilhelm Hase von Waldeck

Wilhelm Hase von Waldeck (tschechisch Vilém Zajíc z Valdeka; † 9. Oktober 1319) war böhmischer Adeliger und Politiker.

Leben

Nach dem Tod des letzten Přemysliden griff Hase von Waldeck, Sohn des Zbyslav von Techebon (Zbyslav z Třebouně) in den Jahren 1306 bis 1310 in den Kampf um den böhmischen Thron ein. Er vertrat dabei die Interessen des Heinrich von Kärnten und gehörte damit zu erklärten Gegnern des Rudolf III. von Habsburg.

Nach dem Tod des Habsburgers und der Machtübernahme durch Heinrich erkannte Hase von Waldeck seine Unfähigkeit das Land zu regieren. Er nahm an Kämpfen mit Söldnern gegen den König teil und schlug sich auf die Seite der Adelsstände, die Elisabeths Ansprüche auf die Krone unterstützten. Nach ihrer Vermählung mit Johann von Luxemburg übernahm er die Führung des böhmischen Adels, der die Ansprüche der Luxemburger unterstützte. Zusammen mit der Königin gelang es ihm den Luxemburger von der Gefahr zu überzeugen, die von der Opposition, angeführt durch Heinrich von Leipa, ausging, und er wurde bevollmächtigt diesen zu inhaftieren. Als Belohnung erhielt er dessen Posten als Kämmerer, den er von 1315 bis 1317 begleitete. Das Vertrauen der Königin ging so weit, dass sie ihm auch ihren Sohn Wenzel, später Karl IV. anvertraute.

1318 und 1319 wurde er zum höchsten Marschall ernannt. Er beteiligte sich jedoch am Kampf der böhmischen Adeligen gegen den König, der sich selbst kaum in Böhmen aufhielt. Es dauerte dann auch nicht lange, bis die Herren von Leipa den König davon überzeugten, dass Wilhelm Hase von Waldeck gegen ihn ein Komplott schmieden, in dem sie den jungen Wenzel auf dessen Thron befördern und in seinem Namen die Herrschaft übernehmen wollten. Johann trennte daraufhin die Mutter von ihren Kindern und ließ seine Frau belagern, die von Hase von Waldeck beschützt wurde. Das Königspaar versöhnte sich wieder, die Stellung des Wilhelm Hase von Waldeck litt jedoch darunter und er verlor seine Posten an seinen Gegner Heinrich von Leipa.

Wilhelm taucht 1319 nochmals als Befehlshaber des böhmischen Heeres auf, das dem Ludwig von Bayern als Unterstützung abkommandiert wurde. In einer der Schlachten fiel Hase von Waldeck.

Literatur

  • Zdeňek Fiala: Kroniky doby Karla IV. Prag 1987
  • Jan Halada: Lexikon české šlechty, Prag 1992