Wasserlinsen

Wasserlinsen
(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0

Kleine Wasserlinse (Lemna minor)

Systematik
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung:Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie:Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie:Wasserlinsengewächse (Lemnoideae)
Gattung:Wasserlinsen
Wissenschaftlicher Name
Lemna
L.

Die Wasserlinsen (Lemna) sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae).

Merkmale

An den Laubgliedern befinden sich zwei seitliche, nach hinten gerichtete Spalten, aus welchen die seitlichen Sprosse hervorgehen. Die Glieder besitzen je eine Wurzel. Mittelnerven sind vorhanden, Seitennerven sind vorhanden oder fehlen. Die Wurzeln haben keinen Leitstrang. Die Wurzelhaube ist abgerundet oder spitz. Der Fruchtknoten weist einen oder mehrere feste Samen auf. Die Samen sind gerippt.[1]

Vorkommen

Die Gattung ist weltweit verbreitet, ausgenommen arktische und subarktische Regionen.[2]

Systematik

(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0
Bucklige Wasserlinse (Lemna gibba)

Die Wasserlinse zählt zu der Gruppe der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Sie wird hier zu der Familie der Aronstabgewächse (Araceae) und der zugehörigen Unterfamilie Lemnoideae gestellt (zuvor als eigene Familie, die Lemnaceae, geführt). Die Ordnung sind die Froschlöffelartigen (Alismatales).

(c) Christian Fischer, CC BY-SA 3.0
Wasserlinsengesellschaft mit Spirodela polyrhiza, Lemna minor und Wolffia arrhiza

Laut der Flora of Pakistan umfasst die Gattung ungefähr 15 Arten,[3] die Flora of North America gibt eine Artenzahl von 13 an.[2]

In Mitteleuropa sind ursprünglich 3 Arten heimisch:[1]

Weitere Arten:[3][2][4]

  • Schiefe Wasserlinse (Lemna aequinoctialisWelwitsch), Heimat: Tropen und Subtropen[5]
  • Lemna dispermaHegelm., Heimat: Australien und Neuseeland[5]
  • Lemna japonicaLandolt, Heimat: Russisches Ostasien bis Japan und Korea[5]
  • Zierliche Wasserlinse (Lemna minutaKunth), Heimat: Amerika[5]
  • Lemna obscura(Austin) Daubs: Die Heimat sind die USA bis Mexiko und die Bahamas sowie Kolumbien bis Ecuador.[5]
  • Lemna perpusillaTorrey: Die Heimat sind Kanada und die USA.[5]
  • Lemna teneraKurz, Heimat: Indochina bis Nordaustralien[5]
  • Rote Wasserlinse (Lemna turioniferaLandolt), Heimat: Europa bis Korea und Nordamerika[5]
  • Lemna valdivianaPhilippi, Heimat: Amerika[5]
  • Lemna yungensisLandolt, Heimat: Bolivien.[5]

Von diesen Arten treten die Schiefe Wasserlinse (Lemna aequinoctialisWelwitsch), die Zierliche Wasserlinse (Lemna minutaKunth) und die Rote Wasserlinse (Lemna turioniferaLandolt) als Neophyten auch in Mitteleuropa auf.[6]

Nutzung

Lemna-Arten finden auch in der Aquaristik Verwendung.[7]

Belege

  1. a b Gustav Hegi: Wasserlinse. In: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Teil. J. F. Lehmanns Verlag, München 1926, S. 140.
  2. a b c Elias Landolt: Lemnaceae: Lemna, S. 146–149 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Herausgeber): Flora of North America North of Mexico, Volume 22 – Magnoliophyta: Alismatidae, Arecidae, Commelinidae (in part), and Zingiberidae, Oxford University Press, New York und Oxford 2000. ISBN 0-19-513729-9
  3. a b Rizwan Y. Hashmi & Saood Omer: In: Flora of Pakistan, (Lemna – online)
  4. Lemna in der Bolivia checklist – online.
  5. a b c d e f g h i j Rafaël Govaerts (Hrsg.): Lemna. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 18. August 2014.
  6. Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  7. Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 327–329.

Weblinks

Commons: Lemna – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Wolffia-Spirodela.jpg
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Nahaufnahme einer Wasserlinsengesellschaft auf der Oberfläche eines Weihers, bestehend aus der Vielwurzeligen Teichlinse (Spirodela polyrhiza; größere, z. T. rot überlaufene "Blätter"/eigentlich: Sprossglieder), der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor; mittelgroße, hellgrüne "Doppelblätter") und der Wurzellosen Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza; kleine "Kügelchen"). Wer genau hinschaut, entdeckt auch noch einige Stückchen von Teichlebermoos (Riccia fluitans) sowie ein paar schwärzlich-blaue Wasserspringschwänze (Podura aquatica).
LemnaGibba+WolffiaArrhiza.JPG
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Nahaufnahme einer Wasserlinsengesellschaft auf der Oberfläche eines Weihers — in einer eher ungewöhnlichen Artenkombination bestehend aus der Buckligen Wasserlinse (Lemna gibba; größere "Blätter"/eigentlich: Sprossglieder) und der seltenen Wurzellosen Zwergwasserlinse (Wolffia arrhiza; kleine "Kügelchen"). Links unten im Zusatzbild die Seitenansicht eines einzelnen Sprossgliedes (nebst Tochterspross) von Lemna gibba, mit dem typisch aufgewölbten Schwammgewebe auf der Unterseite.
LemnaMinor.jpg
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Locker flottierende Sprossglieder der Kleinen Wasserlinse (Lemna minor) auf der Wasseroberfläche eines Weihers. Die Art kann auch etwas länglicher-ovale Sprossglieder ausprägen. Ihre Schwimmteppiche sind oft noch dichter, so dass kaum mehr Sonnenlicht ins Gewässer durchdringt.