Untermalung

Durch die Beschädigung der obersten Farbschicht wird die darunter liegende dunkle Untermalung sichtbar.

Als Untermalung bezeichnet man in der Bildenden Kunst die nicht unmittelbar sichtbaren, unter der obersten Farbschicht liegenden Farblagen einer Malschicht. Beim »altmeisterlichen« schichtenweisen Gemäldeaufbau wird das Aussehen der abschließenden Farbschicht, und damit das Erscheinungsbild eines Gemäldes, weitgehend auch durch die Untermalung bestimmt[1].

Untermalungen wurden sowohl monochrom als auch farbig ausgeführt.[2]

Während die Untermalung formgebend unter der abschließenden Farbschicht liegt, liegt die ebenfalls die Farbwirkung beeinflussende Imprimitur als einfarbiger Farbauftrag auf der gesamten Grundierung.

Untermalungen findet man von der Malerei des Mittelalters bis ins 19. Jahrhundert, d. h. solange der Gemäldeaufbau mehrschichtig erfolgte. In der modernen Malerei spielt die Untermalung nur noch selten eine Rolle, da sie, bedingt durch die notwendigen Trockenzeiten, für ein rasches und impulsives Arbeiten nicht geeignet ist.

Malerei, die ohne Untermalungen und Lasuren in einer Schicht ausgeführt wird, nennt man Primamalerei oder auch alla prima.

Literatur

  • Angela Weyer, Pilar Roig Picazo, Daniel Pop, JoAnn Cassar, Aysun Özköse, Jean-Marc Vallet, Ivan Srša (Hrsg.): EwaGlos, European Illustrated Glossary Of Conservation Terms For Wall Paintings And Architectural Surfaces. English Definitions with translations into Bulgarian, Croatian, French, German, Hungarian, Italian, Polish, Romanian, Spanish and Turkish. (= Series of publications by the Hornemann Institute. Volume 17). Michael Imhof, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0260-7 (elearn.hawk-hhg.de).

Einzelnachweise

  1. Knut Nicolaus: DuMont's Bildlexikon zur Gemäldebestimmung. DuMont Buchverlag, Köln 1982, ISBN 3-7701-1243-1, S. 229.
  2. Angela Weyer et al. (Hrsg.): EwaGlos. Petersberg 2015, S. 60.

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Autor/Urheber: Sven 1919, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Unter dem Stereomikroskop lässt sich die typische Maltechnik des Inkarnates eines frühitalienischen Tafelbildes gut erkennen und rekonstruieren. Auf der weißen Gipsgrundierung (Gesso) liegt eine dünne Schicht Grüner Erde. Es folgt das sogenannte Verdaccio und darauf das Inkarnat aus Bleiweiß und Zinnober. Die Farbwirkung entsteht nicht durch Mischen der Farben, sondern durch das Aufeinanderlegen in dünnen Schichten (Subtraktive Farbmischung).