Tourismus in Aserbaidschan

Çaykənd, Aserbaidschan

Der Tourismus in Aserbaidschan ist einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige. Aserbaidschan als Urlaubsziel verfügt über günstige Voraussetzungen für Tourismus: Hochgebirge und Mittelgebirge, See- und Flusslandschaften, die Küsten des Kaspischen Meeres, unberührte Natur, Mineralquellen, zahlreiche Kulturdenkmäler und eine Vielzahl geschichtsträchtiger Städte.

Aserbaidschan grenzt an fünf Staaten: im Norden an Russland, Nordwesten an Georgien, im Süden an den Iran, im Westen an Armenien und – über die Autonome Republik Nachitschewan – an der Türkei. In Aserbaidschan existieren neun der elf weltweit vorkommenden Klimazonen der Erde.

Wirtschaftliche Bedeutung

Nach Angaben des aserbaidschanischen Kultur- und Tourismusministeriums besuchten das Land im Jahr 2017 vor allem Russen (32 %), Georgier (20 %), Iraner (13 %) und Türken (11 %).[1] 2017 besuchten etwa 2,7 Millionen Touristen Aserbaidschan.[2] Nach offiziellen Angaben ist die Zahl ausländischer Touristen im 2017 im Vergleich zu 2016 um 20 % gestiegen.[2]

Nach Angaben des Staatlichen Statistischen Komitees Aserbaidschans 2017 gibt es in Aserbaidschan insgesamt 540 Hotels und Hostels.[3] Aserbaidschan hat Hotels und gewerbliche Ferienwohnungen mit 38.226 Betten (2016).[3]

Städte

Baku

Die historische Altstadt Bakus (İçəri Şəhər) zählt seit 2000 zum UNESCO-Weltkulturerbe.[4]

Gandscha

Gandscha ist bekannt für das Haus aus Flaschen, das im Jahr 1967 vom Architekten Ibrahim Jafarov erbaut wurde.[5]

Qobustan

Qobustan – steinzeitlichen Felszeichnungen

Qobustan Nationalpark ist bekannt für seine steinzeitlichen Felszeichnungen, die bis zu 40.000 Jahre alt sind. Die Kulturerbestätte umfasst ein Gebiet von 537 Hektar.[6] Eine weitere Attraktion in der Gegend sind die Schlammvulkane. Nach Angaben befinden sich 30 % aller Schlammvulkane auf der Welt in Aserbaidschan.[7]

Qobustan ist etwa 60 Kilometer entfernt von Baku.

Naftalan (Baden im Erdöl)

In Naftalan wird ein Bad im Erdöl als eine besondere Spa-Therapie angeboten. Ein besonderes nicht brennbares Erdöl gilt als Heilmittel, das nach ihrer Herkunftsstadt Naftalan benannte. Das Erdöl soll Hautkrankheiten lindern sowie gegen 70 Gebrechen gut sein, darunter Schuppenflechte, Arthritis, Nervenleiden, Rückenprobleme.[8][9] Im Reisebericht aus 13. Jahrhundert beschreibt Marco Polo Erdöl aus Naftalan als eine „Quelle, aus der in großem Überfluss Öl springt – nicht genießbar, aber gut zum Verbrennen geeignet und um Menschen und Tiere mit Krätze zu behandeln und Kamele mit Nesselsucht und Geschwüren“.[9]

Wintertourismus

Blick vom Shahdag zum Bazardüzü

Bergsteigen

Abgesehen von der Küstenregion im Osten ist Aserbaidschan vorwiegend von Gebirgen umgeben. Im Norden befindet sich der östliche Teil des Großen Kaukasus, im Westen der Kleine Kaukasus und im Süden, an der Grenze zum Iran, das Talysch-Gebirge. In Aserbaidschan gelten die Bergen als Ort des Jagdvergnügens, der Erholung und des Bergsteigens.

Der höchste Berg, Bazardüzü mit 4466 Metern, befindet sich unmittelbar auf der Grenze zu Dagestan.

Tufandag Skiresort

Im Nordwesten Aserbaidschans befindet sich Tufandag Skiresort, vier Kilometer entfernt von Gabala. Zehn Skipisten bis 15 km Länge und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden stehen den Touristen und Wintersportlern zur Verfügung. Zudem sind vier Seilbahnen im Betrieb.[10]

Shahdag Skiresort

Shahdag Mountain Resort ist erster und größter Wintersportort in Aserbaidschan.[11] Das Skigebiet liegt im Nordosten des Landes und wurde im Jahr 2011 eröffnet. Zum Skifahren und Snowboarden stehen 17 km Pisten zur Verfügung. Das Wintersportgebiet liegt auf einer Höhe von 1.435 bis 2.100 Meter.[12]

Sommertourismus

Aserbaidschan verfügt über 150 Kilometer reinen Sandstrand am Kaspischen Meer. Das Klima an der Westküste wird dem Mittelmeertyp zugeordnet. Das Wasser des Kaspischen Meers ist reich an mineralischen Salzen.[13]

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Tourism statistics | Ministry of Culture and Tourism of the Republic of Azerbaijan. In: Mədəniyyət və Turizm Nazirliyi. (gov.az [abgerufen am 13. Februar 2018]).
  2. a b Aserbaidschanischer Tourismus 2017 um 20 Prozent gewachsen. (azertag.az [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  3. a b STATE STATISTICAL COMMITTEE OF THE REPUBLIC OF AZERBAIJAN, AZERBAIJAN – FACTS AND FIGURES, S. 12. (Memento des Originals vom 7. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stat.gov.az Abgerufen am 16. Februar 2018. (PDF; deutsch)
  4. Tuncay Huseynzade: Cultural Cooperation. Abgerufen am 16. Februar 2018.
  5. Haus aus Flaschen in Gəncə - Tourismus - 2000. In: Tourismus - 2000. 17. Oktober 2017 (tourismus-2000.de [abgerufen am 19. Februar 2018]). Haus aus Flaschen in Gəncə - Tourismus - 2000 (Memento des Originals vom 19. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tourismus-2000.de
  6. UNESCO World Heritage Centre: Gobustan Rock Art Cultural Landscape. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
  7. Schlammvulkane in Aserbaidschan | Florian Neukirchen. Abgerufen am 13. Februar 2018 (deutsch).
  8. Stefan Weißenborn: In Aserbaidschan baden Spa-Freaks in Erdöl. In: DIE WELT. 29. November 2017 (welt.de [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  9. a b Übersetzung: Wieland Freund: Andere Länder, andere Sitten. In: DIE WELT. 27. Dezember 2009 (welt.de [abgerufen am 12. Februar 2018]).
  10. Tufandag Mountain Resort: SKI AREA - Tufandag Mountain Resort. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
  11. Shahdag Mountain Resort. Abgerufen am 13. Februar 2018 (englisch).
  12. Slopes map In: shahdag.az, abgerufen am 28. März 2018.
  13. Tourismus. In: stuttgart-aserbaidschan.de. Abgerufen am 15. Februar 2018.

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Petroglyphs of Qobustan (Azerbaijan); a UNESCO World Heritage.

Settled since the 8th millennium BC, the area contains thousands of rock engravings spread over 100 square km depicting hunting scenes, people, ships, constellations, animals, etc. Qobustan's consecration in the world stage arrived in 2007, when UNESCO included the 'Qobustan Rock Art Cultural Landscape' in the World Heritage list. The oldest petroglyphs date from the 12th century BC. Later, the European invaders also left their marks: inscriptions left by Alexander the Great's cohorts in the 4th century BC and 2,000-year-old graffiti written by Trajan's Roman legionnaires! The petroglyphs of Qobustan were discovered accidentally by quarry workers only in the 1930s. In addition to the rock carvings, traces of Mesolithic period occupation are to be seen, with numerous burial mounds and graves.

The local museum adjacent to the site houses the ornaments, flints, shells, ceramics, beads and primitive tools that were found inside the caves - often objects of non Caspian origin, evidence of ancient links with Europe and the Indian sub-continent. Based on the archeological finds and on content of the petroglyphs, recently it has be theorized that a connection exists between the ancient Azeris and the peoples of Scandinavia, which is not surprising at all, since some of the original habitants of the region, the Medes, were not a Turkic people, but an Indo-European people.
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Azərbaycan , Kiçik Qafqaz dağları
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