Theater des Volkes

Theater des Volkes ist die Übersetzung des Begriffs théâtre du peuple, den Romain Rolland in einer programmatischen Schrift in der Revue dramatique um 1900 geprägt hat: Er distanzierte sich von der Volkstümlichkeit des Volkstheaters und strebte ein (anspruchsvolles) Theater für das Volk im Besitz des Volks an: „Die Bühnen, die Stücke sollen ganz dem Volke gehören […]“,[1] wie es Stefan Zweig formulierte.

Als Theatername war der Begriff im Nationalsozialismus gebräuchlich, der sich diese Programmatik zu eigen machte, und bezeichnete:

  • Theater des Volkes (Berlin) (1934–1945), vormals Max Reinhardts Großes Schauspielhaus, anschließend bis zur Schließung Friedrichstadtpalast
  • Theater des Volkes (Dresden) (1936–1945), vormals und heute Albert-Theater
  • Theater des Volkes (München) (1933–1945), vormals und heute Prinzregententheater

Literatur

  • Romain Rolland: Das Theater des Volkes: ästhetische Abhandlung über die Neugestaltung des Theaters. Rotapfel, Zürich 1926.
  • Joseph Gregor: Das Theater des Volkes in der Ostmark. Jugend und Volk, Wien 1943.

Einzelnachweise

  1. Stefan Zweig: Romain Rolland. Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1921, S. 73.