Takanobu Okabe

Takanobu Okabe
Takanobu Okabe am Holmenkollen 2006

Takanobu Okabe am Holmenkollen 2006

NationJapan Japan
Geburtstag26. Oktober 1970
GeburtsortShimokawaJapan
Größe165 cm
BerufAngestellter
Karriere
VereinSnow Brand
Pers. Bestweite217,5 m (Planica 2006)
Statuszurückgetreten
KarriereendeMärz 2014
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen1 × Goldmedaille1 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber1994 LillehammerMannschaft
Gold1998 NaganoMannschaft
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold1995 Thunder BayNormalschanze
Bronze1995 Thunder BayMannschaft
Silber1997 TrondheimMannschaft
Bronze2007 SapporoMannschaft
Bronze2009 LiberecMannschaft
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup17. Dezember 1988
 Weltcupsiege (Einzel)05  (Details)
 Weltcupsiege (Team)02  (Details)
 Gesamtweltcup04. (1996/97)
 Skiflug-Weltcup02. (1994/95, 1996/97)
 Sprung-Weltcup06. (1996/97)
 Vierschanzentournee04. (1996/97)
 Nordic Tournament14. (2006)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen278
 Skifliegen321
 Teamspringen222
Skisprung-Grand-Prix
 Debüt im Grand Prix28. August 1994
 Grand-Prix-Siege (Einzel)04  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix01. (1994)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen401
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Debüt im COC04. März 1989
 COC-Siege (Einzel)05  (Details)
 Gesamtwertung COC18. (2004/05)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Einzelspringen594
 

Takanobu Okabe (jap. 岡部 孝信, Okabe Takanobu; * 26. Oktober 1970 in Shimokawa, Hokkaidō) ist ein ehemaliger japanischer Skispringer.

Werdegang

Er begann mit sieben Jahren mit dem Skispringen. Am 17. Dezember 1988 bestritt er in Sapporo sein erstes Weltcupspringen, wurde in den folgenden Jahren aber nur selten eingesetzt. Seine ersten Weltcuppunkte erreichte er so auch erst 1993; in diesem Jahr nahm er auch an der Nordischen Skiweltmeisterschaft in Falun teil und erreichte auf der Normalschanze den vierzehnten, auf der Großschanze den zwölften Platz. Am 11. März des Jahres schaffte er mit einem zweiten Rang beim Weltcupspringen in Lillehammer erstmals eine Podiumsplatzierung.

Bei den Olympischen Winterspielen 1994 in Lillehammer gewann er mit der japanischen Mannschaft die Silbermedaille. in der anschließenden Sommersaison gewann er die Gesamtwertung des erstmals ausgesprungenen Sommer-Grand-Prix.[1] Bei der Weltmeisterschaft 1995 in Thunder Bay wurde er überraschend Weltmeister auf der Normalschanze, zudem gewann er mit der Mannschaft Bronze. Seinen ersten Sieg bei einem Weltcupspringen erreichte er am 7. Dezember 1996 im finnischen Kuusamo. Die meisten Siege gelangen ihm auf Skiflugschanzen – er gewann 1997 in Vikersund und Planica, im Jahr darauf in Tauplitz.

Im Gesamtweltcup erreichte Okabe 1993/94 den siebenten, im Jahr darauf den fünften und 1997/98 den vierten Rang. Mit der japanischen Mannschaft gewann er bei der Weltmeisterschaft 1997 in Trondheim noch einmal eine Silbermedaille, doch danach begann sein Stern zu sinken. Okabe ist ein recht zierlicher und kleinwüchsiger Springer, was ihm vor allem bei Aufwind und auf Flugschanzen Vorteile verschaffte. Nachdem die FIS beschloss, die zulässigen Skilängen der Athleten in Proportion zur Körpergröße zu berechnen, um diese anatomisch bedingten Wettbewerbsvorteile auszugleichen, musste Okabe mit erheblich verkürzten Skiern springen und fand fortan nur selten Anschluss an die Weltspitze.

Bei den Olympischen Winterspielen 1998 im heimischen Nagano wurde er dennoch in das japanische Aufgebot berufen. Auf der Großschanze erreichte er überraschend den sechsten Rang, und so wurde er auch in einer umstrittenen Entscheidung an Stelle Noriaki Kasais für die japanische Mannschaft nominiert, mit der er dann auch die Goldmedaille gewann.

In den folgenden Jahren konnte Okabe an seine Erfolge nur selten anknüpfen; häufig war er nicht einmal im Weltcupaufgebot, sondern wurde nur für den Continental Cup, die „Zweite Liga“ der Skispringer nominiert.

Seit der Saison 2004/05 war er jedoch wieder im Aufgebot der japanischen Mannschaft. In der Saison 2005/06 belegte er den sechsten Platz bei der Vierschanzentournee und mit 500 Punkten den zwölften im Gesamtweltcup. Zudem konnte er mit einigen guten Platzierungen wie zum Beispiel einem vierten Platz in Oberstdorf und zwei Podestplatzierungen in Sapporo wieder auf sich aufmerksam machen.

In der Saison 2006/07 war Okabe weniger erfolgreich und erreichte im Gesamtweltcup nur mehr Rang 52, konnte sich aber für die Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo qualifizieren. Mit der japanischen Mannschaft gewann er an der Seite Noriaki Kasais, Daiki Itōs und Shōhei Tochimotos die Bronzemedaille im Mannschaftswettbewerb.

Nach einer ebenfalls schwachen Saison 2007/08 (Rang 63 mit 16 Punkten) hatte er zu Beginn der Saison 2008/2009 keinen Startplatz in der japanischen Weltcupmannschaft. Erst im Januar 2009 kam Okabe bei der Olympia-Generalprobe von Vancouver zu seinem ersten Einsatz. Durch konstante Platzierungen unter den besten 20 kehrte er ins japanische Team zurück und wurde schließlich auch für die Weltmeisterschaft 2009 nominiert. Dort gewann er wie schon 2007 Bronze mit der Mannschaft.

Am 10. März 2009 gewann er den Weltcup-Wettbewerb im finnischen Kuopio und hält seither mit 11 Jahren und 9 Tagen den Rekord für den längsten Zeitraum zwischen zwei aufeinanderfolgenden Weltcupsiegen. Außerdem wurde er mit 38 Jahren und 135 Tagen zum ältesten Sieger eines Weltcupspringens. Dieser Rekord bestand bis zum 11. Januar 2014, als Noriaki Kasai einen Skiflug-Weltcup am Kulm gewann. Okabe war mit 42 Jahren und 86 Tagen der älteste Athlet, der jemals an einem Weltcupspringen teilnahm, bis ihn Noriaki Kasai mit dem Antreten in der Saison 2014/15 auch bei diesem Rekord ablöste. Okabe stellte seinen Rekord am 20. Januar 2013 auf, als er bei seinem Heimbewerb in Sapporo antrat. Eine Woche zuvor hatte er beim Continental-Cup-Springen von derselben Schanze den zweiten Platz belegt – seine erste Podestplatzierung in diesem Wettbewerb nach vier Jahren. Okabe wurde für das japanische Team für die Vierschanzentournee 2013/14 nominiert. Somit stand er zum ersten Mal seit März 2010 außerhalb Japans im japanischen Weltcup-Team.[2] Er scheiterte allerdings bei allen vier Tournee-Stationen an der Qualifikation und nahm daher an keinem Wettkampf teil.

Am 11. März 2014 kündigte er an, nach den Wettbewerben in Sapporo am 21. und 22. März seine Karriere beenden zu wollen. Nach dem Ausscheiden von Hiroya Saitō übernahm er dessen Trainerposten beim Team Snowbrand.

Erfolge

Weltcupsiege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.7. Dezember 1996Finnland KuusamoGroßschanze
2.8. Februar 1997Osterreich Bad MitterndorfFlugschanze
3.22. März 1997Slowenien PlanicaFlugschanze
4.1. März 1998Norwegen VikersundFlugschanze
5.10. März 2009Finnland KuopioGroßschanze

Weltcupsiege im Team

Nr.DatumOrtTyp
1.27. März 1993Slowenien PlanicaGroßschanze
2.8. Februar 1997Finnland LahtiGroßschanze

Grand-Prix-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.28. August 1994Deutschland HinterzartenNormalschanze
2.1. September 1994Italien PredazzoNormalschanze
3.5. September 1994Osterreich StamsNormalschanze
4.17. August 1997Norwegen TrondheimGroßschanze

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr.DatumOrtTyp
1.16. Januar 1994Japan SapporoGroßschanze
2.20. September 1997Japan HakubaGroßschanze
3.15. Januar 1998Japan SapporoNormalschanze
4.9. Januar 2009Japan SapporoNormalschanze
4.11. Januar 2009Japan SapporoGroßschanze

Statistik

Weltcup-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
1992/9324.029
1993/9407.529
1994/9505.821
1995/9633.151
1996/9704.941
1997/9816.385
1998/9938.102
1999/0033.130
2000/0149.057
2001/0259.018
2004/0549.057
2005/0612.500
2006/0752.042
2007/0863.016
2008/0926.227
2009/1082.002

Grand-Prix-Platzierungen

SaisonPlatzPunkte
199401.747
199512.824
199607.130
199704.227
199822.062
199921.040
200150.009
200549.015
200627.094
200738.052
200866.011
200966.011
201384.003

Schanzenrekorde

OrtLandWeiteaufgestellt amRekord bis
TrondheimNorwegen Norwegen119,0 m
(HS: 140 m)
13. März 199320. Februar 1994
LillehammerNorwegen Norwegen119,0 m
(HS: 140 m)
11. März 199311. März 1993
StamsOsterreich Österreich110,5 m
(HS: 115 m)
5. September 19943. September 1995
MurauOsterreich Österreich123,5 m
(HS: 125 m)
9. Januar 199518. Februar 1996
FalunSchweden Schweden100,0 m
(HS: 100 m)
4. Februar 199513. März 1996
Bad Mitterndorf/TauplitzOsterreich Österreich205,0 m
(HS: 225 m)
8. Februar 199731. Januar 2003
VikersundNorwegen Norwegen194,0 m
(HS: 225 m)
1. März 199811. Februar 2000
KuopioFinnland Finnland120,0 m
(HS: 127 m)
3. März 19984. März 1998

Einzelnachweise

  1. Übersicht über die Gesamtsieger bei www.berkutschi.com, abgerufen am 12. Januar 2012.
  2. Takanobu Okabe bei der Tournee dabei. berkutschi skijumping, 22. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2013.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ski jumping pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Ski jumping
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Takanobu Okabe.jpg
Autor/Urheber: Alexander Nilssen from Tromsø, Norway, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Takanobu Okabe, from the 2010 ski jumping World Cup event in Holmenkollen